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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Vorstellung ertragen, dich wieder zu verlieren und nie zu wissen, warum? Wieviel willst du denn noch von mir?« »Ich will, daß du lebst.«
    »Ich kann nicht, ich werde nicht ohne dich leben. Halte mich nicht davon ab, mit dir zu fahren. Das ist nicht fair, Mikhail.« »Mir ist verdammt egal, ob es fair ist!« Er griff nach ihr, zog sie zu sich. »Nur du bist für mich wichtig. Ich weiß, was du durchlitten hast, was ich dir angetan habe. Ich will dich hier haben, wo ich weiß, daß du in Sicherheit bist. Ich darf dich nicht in Gefahr bringen, verstehst du denn nicht?« »Weil du mich liebst?« »Weil ich dich so sehr liebe.«
    »Dann mußt du mich auch respektieren!« schrie Jenna und warf den Kopf zurück. »Verdammt, Michael, nimm mich ernst.« Havelock blickte sie an, sah den Zorn und die Bitte in ihren Augen. So viel gutzumachen. »Komm«, sagte er, »holen wir unsere Mäntel.« Jenna nickte, drehte sich um, ging zu dem niedrigen Tischchen und hob die Fotografien auf, auch die eine, die auf dem Boden lag. »Alles klar«, sagte sie.
    »Warum?« fragte Michael und deutete auf die Bilder. »Warum nicht?« antwortete sie.
    Der Mann, der sich im Gipfel der hohen Fichte verborgen hatte, trieb seine Steigeisen tiefer in den Stamm und rückte sich sein Brustgeschirr zurecht, um den Druck der Riemen etwas zu lindern. Plötzlich sah er in der Ferne Scheinwerferlicht aus der von Bäumen gesäumten Zufahrt von »Steril Fünf« hervorstechen. Er führte mit der rechten Hand das Infrarotglas an die Augen, während er mit der linken das Funksprechgerät aus seinem Futteral holte. Er hob es an die Lippen und drückte den Schalter. »Es geht los«, sagte er. »Aufpassen. Bestätigen.« »Norden bereit«, kam die erste Antwort dumpf, doch deutlich aus seinem Gerät.
    »Süden ebenfalls«, erwiderte eine Stimme. Es war der Buick; der Mann im Baum stellte das Glas schärfer ein und konnte jetzt die Personen hinter der Windschutzscheibe deutlich erkennen. »Das ist unser Mann und die Frau«, sagte er. »Sie biegen nach Norden. Norden, Sie sind dran.« »Wir sind bereit.«
    »Süden, fahren Sie jetzt los und übernehmen Sie Alternativposition.«
    »Verstanden. Norden, halten Sie uns auf dem laufenden. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie abgelöst werden wollen.« »Wird gemacht.«
    »Halt! Jetzt kommt ein zweiter Wagen .. Es ist der Lincoln. Zwei Bundesbeamte vorne; hinten sitzt sonst niemand.« »Das ist eine Eskorte« sagte einer der beiden Männer in dem Fahrzeug, das zwei Kilometer weiter nördlich stand. »Wir warten, bis das Auto vorbei ist.«
    »Lassen Sie ihm genügend Raum«, befahl der Mann im Baumwipfel. »Das sind neugierige Leute.« »Keine Sorge.«
    Der Buick erreichte die Kreuzung und bog nach links, der Lincoln Continental folgte ihm mit einigen hundert Metern Abstand, ein wachsamer Koloß, der seine Jungen beschützte. Beide Fahrzeuge schlugen westlichen Kurs ein. In der abgedunkelten Reparaturwerkstätte der Tankstelle begleitete ein zischendes Geräusch das Heruntersinken des hydraulischen Wagenhebers; der Motor der Limousine lief bereits auf Touren.
    Der Fahrer hielt sein Funkgerät an den Mund: »Süden, die haben Route B eingeschlagen. Fahren Sie auf der Parallelstraße nach Westen, und übernehmen Sie uns nach sechs Meilen.« »Verstanden«, kam die Antwort. »Beeilen Sie sich«, sagte Norden. »Sie kommen.«
    Der weiße Zaun, der Alexanders Besitz umgab, glänzte im Licht ihrer Scheinwerfer. Sekunden später konnte man links die Strahler sehen, die an den hohen, schlanken Bäumen befestigt waren und das weitläufige Areal und das massive Haus erhellten. In der kreisförmigen Einfahrt standen keine Wagen, und nur hinter wenigen Fenstern brannte Licht. Das hatte Havelock gehofft. Er verlangsamte seine Fahrt und zog das Mikrofon unter dem Armaturenbrett hervor. »Eskorte, das war's«, sagte er. »Bleiben Sie oben an der Straße. Es ist kein Besuch da, und ich möchte, daß der Mann glaubt, wir seien allein.«
    »Und wenn Sie uns brauchen?« »Das werde ich nicht.« »Das genügt nicht. Tut mir leid, Sir.«
    »Na gut, Sie werden mich hören. Ich bin nicht schüchtern; ich werde ein paar Schüsse abgeben.«
    »Das ist gut genug, solange wir unten beim Haus sind.« »Ich möchte Sie aber oben an der Straße haben.« »Ich muß noch mal sagen, tut mir leid. Wir lassen das Auto hier stehen, gehen zu Fuß hinunter und halten uns vor dem Haus auf.« Michael zuckte die Achseln und hängte das Mikrofon wieder ein; es hatte

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