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Das peinlichste Jahr meines Lebens

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Titel: Das peinlichste Jahr meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lowery
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tun. Niemand wird es erfahren. Ich weiß, dass du’s kannst. Ich glaube an dich.«
    Sie blickt mich mit ihren hübschen braunen Augen an, und das Salzwasser tropft von ihren Wimpern auf ihre geröteten Wangen.
    »Ich will nicht.«
    »Nur zehn Sekunden.«
    »Und du versprichst, dass du nicht guckst.«
    »Michael, warum sollte ich denn gucken?«, sagt sie und der Anflug eines Lächelns tritt in ihr Gesicht.
    Dann küsst sie mich auf die Wange.
    Ein Kuss auf die Wange. Ein echter perfekter Kuss von einem echten perfekten Mädchen. Das ist wirklich das Beste, was je irgendwem passiert ist.
    Theatralisch hält sie sich die Hände vor die Augen und dreht sich langsam um.
    Ich hole tief Luft, blicke mich um und betrachte das Wasser. Sie hat recht. Durch den Nebel kann ich von hier kaum den Strand erkennen, und das Wasser ist so trüb, dass niemand etwas sehen wird. Meine Daumen zittern, als ich sie in den Bund meiner Shorts schiebe.
    »Nicht gucken«, krächze ich.
    »Natürlich nicht«, erwidert Lucy und taucht unter. »Aber beeil dich. Mir wird langsam kalt.«
    Meine Arme widersetzen sich, als wollten sie mich daran hindern, die Shorts runterzuschieben. Einen Augenblick lang bin ich angespannt. Ich kann das nicht tun. Ich werde es nicht tun. Aber Lucy hat gesagt, dass ich’s tun soll. Lucy hat gesagt, es sei das Richtige. Lucy glaubt an mich. Lucy. Lucy. Lucy.
    Mit einem Triumphschrei ziehe ich die Shorts runter und schleudere sie über meinen Kopf nach hinten.
    Ich bin nackt.
    »Ich hab’s geschafft!«, schreie ich. »Ich hab’s geschafft. Dreh dich nicht um, aber ich hab’s geschafft!«
    Ich weiß nicht, was ich empfinde. Erleichterung? Ekel? Freude? Abscheu? Zufriedenheit? Entsetzen? Alles zusammen? Nichts davon? Es spielt keine Rolle. Im Grunde weiß ich, dass ich gewonnen habe. Ich werde so was nie wieder tun, doch ich habe gewonnen. Ich habe keine Angst mehr. Ich habe das Kommando. Ich bin bloß ein winzigkleiner Mensch im riesigen Meer, aber jetzt in diesem flüchtigen Moment habe ich das Kommando.
    »Gut gemacht, Michael«, sagt Lucy und klatscht, das Gesicht immer noch abgewandt, in die Hände.
    »Noch nicht gucken«, sage ich, »ich hole erst meine Shorts.«
    Dann drehe ich mich um und schwimme zum Strand zurück.

Danksagung
    Hier sind die Menschen, die mir bei diesem Buch geholfen haben. Ohne sie hätte ich es nie zu Ende geschrieben. Und wenn doch, dann hätte es nichts getaugt.
    Einen großen Berg Custard Creams für die Leute von Scholastic. Ich möchte mich dafür bedanken, dass sie einem so seltsamen kleinen Buch und einem so seltsamen kleinen Mann wie mir eine Chance gegeben und dafür viel harte Arbeit investiert haben. Mein besonderer Dank geht an Alice, Clare und Andrew, weil sie klug, geduldig und nett waren, sowie an Jess für den gigantischen Keks.
Ein kostenloser Eselritt für meine unglaublich tolle Agentin Gillie, ohne die das Ganze nicht möglich gewesen wäre, und auch für alle anderen bei Aitken Alexander.
Große Porträtfotos von nackten Menschen gehen an Steve Hawes für all die Zeit, Hilfe und Essen und an Kathryn Ross für das vorzügliche Feedback.
Ein Fackelumzug speziell für Mum, Dad, Rachel, James, David und all meine Nichten, Neffen, Onkel, Tanten, Cousins, Cousinen und angeheirateten Verwandten, weil sie geistreich, witzig und ganz anders sind als die Familie in diesem Buch.
Eine Einladung zur Operation Vogelauge an Andy Melrose, Judy Waite, Lozano, Wilko und alle anderen, die mir am College in Winchester beigebracht haben, wirklich gut zu schreiben.
Eine große Nacktparty zu Ehren meiner Freunde in Preston, Leeds, Cambridge und sonst überall, besonders Swarbs mit Familie.
Und schließlich kleine zarte Küsse am Strand für Sarah und Jasmine, weil sie mich glücklich machen.

Über Mark Lowery
    Mark Lowery wuchs in Preston auf und hat als Teenager selbst so Einiges erlebt. Heute wohnt er in Cambridge, hat eine Freundin und eine kleine Tochter. Die meiste Zeit arbeitet er als Lehrer. Das hier ist sein erster Roman. An seinem zweiten schreibt er gerade.
     
     
     
    Weitere Informationen, auch zu E-Book-Ausgaben, finden Sie bei www.fischerverlage.de

Impressum
     
     
    www.fischerverlage.de
     
     
    Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel
    ›Socks are not enough … if that’s all your wearing‹ bei Scholastic Children’s Books
    © Footnote Books Ltd, 2011
     
    Für die deutschsprachige Ausgabe:
    © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2013
     
    Abhängig

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