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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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„Bund der Gerechten" versammelt. Pete Simmers, der Feldherr dieser Schlacht, nimmt die letzten Meldungen entgegen.
    „Sheriffsgehilfe Watson befehlsgemäß am Erscheinen verhindert!" meldet Bill Osborne und grinst.
    Dick Harvest, dessen Vater Dirigent der Musikkapelle ist, hat gleichfalls seine Pflicht getan und strahlt über das ganze Gesicht. Die Mitglieder der Kapelle bestehen ausnahmslos aus musikbesessenen Weidereitern. Die Instrumente gehören Papa Harvest, und dieser pflegt die Trompeten und sonstigen Krach verursachenden Blechdinger erst an die Musiker auszugeben, wenn es Zeit dazu ist. Diesmal hat Dick die Instrumente verteilt, was — wie man bald sehen wird — von besonderer Bedeutung ist.
    „Alles fertig?" erkundigt sich Pete.
    Die Geheimbündler sind bereit. Es gilt, großartige Taten zu vollbringen. Soeben kommt die Meldung, daß sich Mister Perkins im Anmarsch zum Bahnhof befindet. Er hat sich in seinen schwarzen Bratenrock gehüllt und zur Feier des Tages den Zylinderhut aufgesetzt. Perkins sieht recht müde aus . . . wegen der Wölfe, welche die ganze Nacht hindurch vor seinem Hause geheult haben.
    Der Zug hat die Flußbrücke überquert und nähert sich Somerset. Zwei Männer unterhalten sich in einem der Abteile über die bevorstehende Denkmals-Enthüllung. General Pitt, der große Finanzmann, ist klein und dick. Sein feistes, aufgeschwemmtes Gesicht glänzt vor Zufriedenheit. Der andere neben ihm, s?in Sekretär, ist lang

    und dürr. Die beiden sehen aus wie Pat und Patachon, nur nicht so sympathisch.
    „Mein lieber Jack", sagt der Mann, der „General" genannt wird, obgleich er niemals Soldat gewesen ist, „mein lieber Jack, Sie haben völlig verkehrte Ansichten. Sehen Sie mal — die armen Leute haben ganz recht, wenn sie behaupten, daß sie nur von den Reichen und Mächtigen unterdrückt und ausgeplündert werden. Das ist nicht gerecht, das ist eine Gemeinheit!" General Pitt grinst ironisch. „Audi ich bin für Gerechtigkeit", ruft er scheinheilig aus. „Ich bin dafür, daß allen reichen Leuten das Geld abgenommen wird. Der Besitz soll neu aufgeteilt werden . .
    »Wa--?" macht Jack Chase, und vor Schrecken
    bleibt ihm das Wort in der Kehle stecken.
    „Ja — aller Besitz soll aufgeteilt werden!" wiederholt Pitt mit Pathos. Er lächelt schlau und fügt hinzu: „Natürlich würden wir danach trachten, bei der Aufteilung das meiste Geld zu bekommen. Sehen Sie mal — fett werden nur die Bonzen. Und wenn jemand hergeht und „Gerechtigkeit" schreit, wenn jemand behauptet, das Recht der Armen und Unterdrückten zu vertreten — dann denkt er nur daran, sich zu bereichern. Es kommt immer auf den Dreh an, darauf, wie man es fertigbringt, Geld zu verdienen, wenn andere arbeiten."
    „Hihi — das haben Sie gut ausgedrückt", kichert der Sekretär. „Nieder mit den Bonzen — hoch der eigene Profit!"

    „Pfui", sagt General Pitt, grinst aber dabei. „Sie denken doch immer nur an Ihren Vorteil, Jack — Sie sollten sich schämen."
    Jack Chase seufzt scheinheilig.
    „Sie irren sich, verehrter General. Ich trachte nicht nach dem schnöden Mammon. Wirklich nicht! Ich bin ein ganz bescheidener Mensch, sehne mich nur nach der friedlichen Stille und Geborgenheit. Ich möchte einmal ein kleines Häuschen besitzen, das wäre mein ganzer Traum. Ein kleines Häuschen, ein Blumengarten, Rosen vor den Fenstern, ein paar Hühner — na, und ein paar Ölquellen. Was man so braucht, um ein bescheidenes, zufriedenes Dasein zu führen."
    „Ölquellen — haha — Ölquellen!" wiehert General Pitt und reibt sich die feisten Hände. „Sie sind gut — ooooh, ich lache mich noch kaputt über Sie. Sind wir nicht ein paar bescheidene, genügsame Männer? Wir haben nur das Wohl der armen Bevölkerung im Auge. Und die Dummköpfe glauben's! Wirklich, Jack, sie glauben es. Das ist das Komische dabei. Wenn wir heute diesen Kuhjungen und Ranchern in Somerset von unserer ,Sammlung zum Wohle notleidender Weidereiter erzählen, was meinen Sie, was die Leute denken?"
    „Sie denken, wir hätten wirklich das Wohl der Weidereiter im Auge — hähä! Bestimmt denken sie es, und sie werden zahlen."
    „Sie werden? Sie m ü s s e n zahlen, mein Lieber. Wenn ich vor sie hintrete — ich, dem sie sogar ein Denkmal gesetzt haben — hach, ich kann schon gar nicht mehr lachen, der Bauch tut mir weh — wenn der berühmte

    General Pitt vor sie hintritt und sagt: ,Liebe Freunde, ich weiß, ihr seid arm — aber es gibt andere,

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