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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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sein! Watson kennt das Geräusch. Wenn eine Klapperschlange sich bewegt, so beginnen die Hornschuppen am Schwanzende in dieser Weise unheimlich zu rasseln. Daher der Name „Klapperschlange". Die Zigeunerin hat also doch recht gehabt. Dort draußen vor dem Fenster lauert schon der Tod auf ihn, auf John Watson! Sein Leben ist bedroht!
    Von Todesangst und Grauen geschüttelt, bewegt sich Watson langsam rückwärts, stößt gegen einen Stuhl, schreit auf, wendet sich zu panikartiger Flucht und stürzt aus dem Hause. Er schwingt sich in den Sattel seines Pferdes und jagt davon. Um keinen Preis der Welt wird er in dieser Nacht in Somerset bleiben. Was hat die Zigeunerin gesagt? Nur auf der Osborne-Ranch ist er seines Lebens sicher . . .
    Unterwegs zur Osborne-Ranch begegnet er einem Fuhrwerk, das von Pete Simmers gelenkt wird. Er wird bleich, als er den Sarg erkennt. Die Jungen, die dem Fuhrwerk zu Pferde folgen, blicken Watson so merkwürdig — so unheimlich ernst — an.
    „Wo wollt ihr denn mit dem Sarg hin?" fragt Watson entsetzt.
    Freddy Corner bleibt todernst. „Jemand kam zu meinem Vater und sagte, ein Sarg würde gebraucht. Nun sind wir schon die ganze Zeit unterwegs und suchen den armen Mann, der von einer Klapperschlange gebissen worden ist, aber wir können ihn nirgends finden."
    „Klap — per — schlan — ge?" würgt Watson heraus.
    „Ja, der Unglückliche soll mausetot sein", ergänzt Pete. „Vielleicht haben Sie eine Ahnung, wo wir den Leichnam finden können, Mister Watson?"
    Der Sheriffsgehilfe starrt ihn nur entsetzt an. Dann gibt er seinem Pferd plötzlich die Sporen und jagt davon, als säßen ihm tausend Teufel im Genick.
    Die Jungen grinsen sich gegenseitig an und setzen ihren Weg fort. Nach kurzer Zeit kommt ihnen ein einzelner Reiter entgegen. Es ist Johnny Wilde, der mit dem Auftrag in Somerset zurückgeblieben war, dem Sheriffsgehilfen Beine zu machen.
    „Nun, wie habe ich meine Sache gemacht?" fragt Johnny triumphierend und rasselt mit einem Zelluloid-Gebilde, das einer harmlosen Kinderklapper sehr ähnlich sieht — und übrigens auch eine Kinderklapper ist. Er spitzt die Lippen und zischt wie eine Schlange. „Ich habe nur ein bißchen vor dem offenen Fenster gezischt und gerasselt — und schon hat der tapfere Watson Reißaus genommen. Jedes Baby würde bei dem Gerassel mit der Kinderklapper vergnügt gelacht haben — aber Watson hat sich beinahe die Knochen gebrochen, so eilig hatte er es davonzukommen."
    „Du hast deine Sache fein gemacht", lobt Pete. „Wir sind Watson soeben begegnet. Er ist in panischem Entsetzen davon geflitzt. Wenn er nicht irgendwo an eine Mauer kommt, wird er vermutlich bis ans Ende der Welt galoppieren."
    Es gelingt den Jungen, den Sarg unbemerkt nach Somerset zu bringen und in einem Bretterschuppen abzustellen. Sie wollen die Dunkelheit abwarten. Pete sieht noch schnell nach, ob Jimmy, der sich in dem Sarg natürlich furchtbar ängstigt, auch genug Luft bekommt. Er

    befindet sich bei bester Gesundheit — aber er duftet nicht gut.
    „Es ist doch nicht zu glauben", entrüstet sich Pete und hält sich die Nase zu. „Jetzt hat sich doch dieser Feigling wahrhaftig in die Hosen gemacht! Dachte der vielleicht, wir wollten ihn lebendig begraben?"
    Jimmy rollt die Augen. Da er das Pflaster über dem Mund hat, kann er nichts sagen, aber er schneidet so erbärmliche Grimassen, daß Pete angewidert auf seinen ursprünglichen Plan verzichtet.
    „Nehmt ihn aus dem Sarg heraus, sonst hat er bis morgen früh weiße Haare. Nehmt ihm auch das Pflaster ab. Er bleibt hier im Schuppen gefangen. Bill, du bewachst ihn — und wenn er nur einen Mucks tut, dann klebst du ihm wieder das Pflaster über. Wir können nicht riskieren, daß uns der Schlingel verrät."--
    Eine halbe Stunde später sitzt Mister Perkins ahnungslos am Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer, als sein Haus von allen Seiten umzingelt wird. Er schreibt an dem Text für die Rede, die er morgen anläßlich der Denkmals-Enthüllung halten will. Er knabbert gerade am Bleistift, als die Fensterscheibe zerklirrt und ein faustgroßer Stein herein geflogen kommt.
    „Steter Tropfen höhlt den Perkins", sagt Pete draußen zu seinen Freunden im Tonfall eines Arztes, der die Dosierung für ein bestimmtes Medikament vorschreibt. „Alle zwei Stunden einen Stein durchs Fenster und stündlich einmal Wolfsgeheul. Wir wollen doch einmal sehen, ob wir diesen Kranken nicht kurieren können."

    „Hihi — was für eine

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