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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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spielen."
    „Was?" schreit Jeff entsetzt. „Dem Conally? der haut mich ja windelweich, wenn er mich erwischt."
    „Siehst du — das ist gerade der Witz bei der Sache", erklärt Pete. „Erstens — ist Conally ein übler Trunkenbold. Er sitzt seit drei Tagen in Turners Kneipe — und säuft und säuft. Gestern hat er sein Pferd halb tot geprügelt. Letzte Nacht hat er einem jungen Cowboy ohne jeden Grund die Zähne eingeschlagen. Man weiß nicht, was er noch alles anstellen wird, wenn er so weiter säuft. Nun müssen wir dem Trunkenbold einen Streich spielen, um ihn zur Erkenntnis seiner Fehler zu bringen. Es ist gefährlich, mit Conally anzubinden. Du kannst eine tüchtige Tracht Prügel dabei abbekommen — also macht es Spaß."
    Das leuchtet Jeff nicht ganz ein, aber er geht trotzdem mit, um nicht „feige" zu erscheinen.
    „Wer heimlich Whisky trinkt und dicke Zigarren qualmt, ist deshalb noch kein Held", erklärt Pete so nebenbei. „Man geht ja kein Risiko dabei ein. Du

    bildest dir nur ein, daß du eine großartige Tat verrichtest, indem du etwas tust, was dir verboten worden ist. Das ist weiter nichts als Großmäuligkeit, hinter der nicht ein bißchen Mut zu suchen ist. Wenn du aber jetzt in die Kneipe gehst und mit Conally Streit anfängst, und er hinter dir her rennt — dann weißt du nicht, ob er dich einholen wird. Er ist ein starker Mann und sehr fix. Allerdings hat er zuviel getrunken. Er wird dich nicht kriegen — und das wird ihm eine Lehre sein."
    „Oder für mich", meint Jeff und schneidet ein Gesicht. „Wenn er mich nämlich doch kriegt."
    Mehr wollte Pete nicht hören. „Seit du bei der .Schrek-kensbande* bist, kenne ich dich nicht wieder", sagt Pete. „Du bist vollkommen verweichlicht. Nun paß auf — ich werde Conally den Streich ganz allein spielen. Du brauchst nur zuzusehen — und schau dir diesen .ganzen Kerl', diesen Whiskysäufer, einmal genau an. Dann kannst du dir ungefähr ausmalen, was aus dir wird, wenn du so weitermachst mit dem Whiskysaufen."
    Sie stehen vor Turners Kneipe und beobachten durch das Fenster den Trunkenbold Conally — einen vierschrötigen Mann mit hochrotem Gesicht, bläulich verfärbter Nase und glasigen Augen. Das automatische Klavier spielt und Conally hämmert dazu mit den Fäusten den Takt auf der Tischplatte.
    „Da sitzt das versoffene Schwein", sagt Pete. „Ein ganzer Kerl, nicht wahr? Hier versäuft er sein ganzes Geld und den Rest seines armseligen Verstandes — und seine vier Kinder haben nicht einmal anständige Schuhe."

    Jeff macht große Augen. Er hat Conally noch niemals von d e r Seite betrachtet. Eigentlich hat Pete recht. Der Kerl bietet einen widerlichen Anblick. Er grölt und schlagt auf den Tisch — das wirkt furchtbar „männlich", aber ist er deshalb ein „ganzer Kerl"? Pfui Deibel, er ist es nicht!
    . „Nun paß auf. Ich würde mir nicht soviel Mühe mit dir machen, wenn du so ein Schlingel wärest, wie Jimmy Watson einer ist. Der hat einfach schlechten Charakter, und ihm ist nicht zu helfen. Ich möchte dir aber die Augen öffnen darüber, was wirklicher Spaß und was wirklicher Mut ist. Wollen wir eine Wette machen? Ich gehe hinein und gebe Conally anstatt Whisky — Essig zu trinken."
    . „Das wagst du niemals", sagt Jeff erschrocken.
    „Wetten, daß doch? Wenn ich es tue — und wenn es uns vom .Bund der Gerechten' gelingt, diesen Trunkenbold Conally von seiner unseligen Leidenschaft zu heilen — wirst du dann zur Einsicht kommen?"
    „Wenn ihr das zuwege bringt", gibt Jeff ehrlich begeistert zu, „so ist das eine großartige Leistung. Das würde die ,Schreckensbande' niemals riskieren . . ."
    Als Pete den Schankraum betritt, hat Conally gerade Streit mit dem Wirt. Turner will dem Trunkenbold nichts mehr einschenken, und Conally wird immer wütender. Wie es die Art Betrunkener ist, steigert er sich selber in eine unvernünftige Wut hinein.
    „Ich schlage alles kaputt!" lallt Conally. Er wirft ein Glas gegen die Wand, daß die Splitter umherfliegen. „Mich willst du vor die Tür setzen, du Hundesohn?!"

    grölt der Trunkenbold. „Mich, den stärksten Mann von Somerset?!"
    | Er wird einen Augenblick durch Pete abgelenkt, der sich seelenruhig an seinem Tisch niedergelassen und eine Flasche hingestellt hat. Es ist eine Whiskyflasche. Turner hat sich zurückgezogen, um ein paar Leute zu holen, die ihm helfen sollen, den streitlustigen Conally vor die Tür zu setzen. Inzwischen findet Pete Zeit, sich ein Glas

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