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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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schwere körperliche Arbeit zu verrichten!
    Eigentlich soll Watson ja nach Denny Drake Ausschau halten — aber er riskiert es trotzdem. Sheriff Tunker ist auf einem Patrouillenritt an die mexikanische Grenze und vor morgen abend nicht zurückzuerwarten. Also hat

    Watson Zeit zu tun, was ihm wichtiger erscheint als nach entsprungenen Sträflingen zu fahnden: Pete Simmers endlich einmal gehörig eines auszuwischen!
    Um sich zu vergewissern, sucht er erst einmal Turners Gasthaus auf. Dort erfährt er, daß Perkins und Pitt zusammen ausgeritten sind — ja, schon ganz früh am Morgen — und vor dem Abend nicht zurückkommen. „Wie bitte?" — Jawohl, sie hätten gesagt, daß sie sich mit einem Minen-Ingenieur aus Elkville treffen wollten . . .
    Aha! denkt Watson äußerst befriedigt. So hat Pete doch geschwindelt und auf dem gedruckten Zettel falsche Versprechungen gemacht. Er hat somit, da er dafür Geld verlangt hat, einen Betrug begangen! — Watson beschließt, Pete an Ort und Stelle des Betruges zu überführen. Es ist schon eine halbe Stunde vor vier Uhr nachmittags, also höchste Zeit.
    Als Watson sein Pferd holen geht, findet er im Sheriffsbüro einen jungen Mann, der furchtbar aufgeregt ist. Der junge Mann erklärt, er wäre bestohlen worden. Sein Name wäre „Joe Potter", er käme aus Elkville und vorhin, auf dem Festplatz, wäre ihm eine Brieftasche mit zwanzig Dollar und sämtlichen Ausweispapieren gestohlen worden.
    „Wie . . .? Was?" fragt Watson entsetzt, dessen Gehirn abermals Alarm klingelt. „Sie sind Joe Potter?!" Watson gießt sich rasch einen Kognak ein. Er überlegt blitzschnell, diesmal aber richtig. Wenn der Kerl mit dem roten Haar und der Zahnlücke, mit dem er vorhin auf dem Festplatz zusammengestoßen ist, wenn dieser Rothaarige die Brieftasche gestohlen und einen falschen Ausweis vorgezeigt hat, dann — ja dann ist er wirklich jener gesuchte Verbrecher Denny Drake gewesen. Was für ein Hereinfall! Jetzt war es natürlich zu spät, etwas zu unternehmen. Denny Drake hatte bestimmt längst das Weite gesucht. Auf keinen Fall durfte der wirkliche Joe Potter etwas davon erfahren — na, und Sheriff Tunker erst recht nicht. „Gut — das werden wir bald haben", sagt Watson rasch. „Den Dieb werden wir schon erwischen, mein lieber Joe, lassen Sie sich deswegen keine grauen Haare wachsen. Fragen Sie morgen früh nach, vielleicht können wir Ihnen dann schon Genaueres sagen."
    Joe Potter hat zwar kein besonderes Vertrauen zu den detektivischen Fähigkeiten Watsons; da er aber weiter nichts tun kann als abzuwarten, gibt er sich mit dem Bescheid zufrieden.
    Watson überlegt, was er nun tun soll. Eigentlich müßte er jetzt nach Denny Drake weiter fahnden, aber hat das einen Sinn? Watson kämpft einen schweren Kampf. Schließlich beruhigt er sich bei dem Gedanken, daß Denny Drake wahrscheinlich schon über alle Berge ist — und daß folglich die nächst wichtigere Amtshandlung vorgenommen werden muß: Es gilt, einen Betrüger zu entlarven!
    Durch das Gespräch mit Joe Potter hat Watson viel Zeit verloren. Er reitet im Galopp zur Salem-Ranch und kommt zu spät. Pete Simmers ist mit den Leuten, welche die „Sehenswürdigkeit" besichtigen wollen, schon unterwegs zum Satansfelsen. Watson reitet ebenfalls dorthin und sieht vor sich, geduckt hinter Gebüsche und Felsengeröll, eine vergnügte Versammlung schadenfroher Leute,

    die offenbar bemüht sind, sich vor irgendwelchen anderen, die sich unten in der Bachmulde befinden müssen, zu verstecken. Watson springt vom Pferd und schleicht näher heran. Er hört Pete Simmers' vergnügte Stimme, der — als wäre er ein Fremdenführer — seine Erklärungen abgibt:
    „Meine Herrschaften", hört er, „Sie sehen nun mit eigenen Augen, daß ich nichts Falsches versprochen habe. Sie sehen vor sich eine einmalige Sehenswürdigkeit, etwas nie Dagewesenes: Zwei notorische Faulpelze — skrupellose Geldhyänen, Wucherer und Betrüger — Leute, die bisher Geld verdient haben, indem sie andere Leute für sich arbeiten ließen. Nichtstuer, die bisher weiter nichts getan haben, als ehrliche und rechtschaffene Leute übers Ohr zu hauen. Und was tun diese Faulpelze? Das ist die einmalige Sensation, die ich versprochen habe: Perkins und Pitt — sie arbeiten. Sie wühlen im Boden. Sie graben im Schweiße ihres Angesichtes seit heute früh tiefe Löcher in den Boden. Sie finden nichts — nur Sand und Steine — und Regenwürmer. Sie sind erschöpft, die Zunge

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