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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Unrichtiges behauptet, wir haben die Wahrheit gesagt — auch der Cowboy Jerry hat die Wahrheit gesagt, der kürzlich um seine Entlassung bat, weil er Amy Jones heiraten will. Jerry hat erklärt, daß es hier kein Gold gibt, ich habe es erklärt, Dorothy hat es erklärt und mein Vormund hat es ebenfalls erklärt. Aber diese beiden Herren waren |a so versessen darauf, das Land zu kaufen — und da habe

    ich aus purer Gutmütigkeit verkauft, für dreihundert Dollar, das ist das Land wert. Wollen Sie, Mister Perkins, etwa behaupten, daß Sie eine Goldmine für dreihundert Dollar kaufen wollten? Das wäre ja Betrug!"
    Watson läßt Pete los, zwar widerwillig, aber da ist gar nichts zu machen. Perkins und Pitt finden keine Antwort mehr. Sie haben für das Stück Land einen normalen Preis bezahlt — dreihundert Dollar — und nun sind sie bis auf die Knochen blamiert, ja der Unredlichkeit überführt. Pete hat nichts Unrichtiges behauptet. In ihrer Gier nach dem nicht vorhandenen Golde haben sie sich selber des versuchten Betruges überführt; denn man kauft ja schließlich eine Goldmine nicht für dreihundert Dollar!
    Wie begossene Pudel ziehen die beiden ab — verfolgt von dem schallenden Gelächter der Zuschauer . . .
    Eine Stunde später spricht Perkins mit Rancher Jones. Er sieht den Cowboy Jerry, der mit der hübschen Tochter des Ranchers verlobt ist, über den Vorplatz kommen — und begreift jetzt den ganzen Zusammenhang, begreift, wie klug Pete vorgegangen ist.
    „Hören Sie, Jones", sagt Perkins, halb erstickt vor Grimm. „Ich will ehrlich zu Ihnen sein . . ."
    Der Rancher schmunzelt. „Ach nee — auf einmal?!"
    Perkins hustet. „Tja, also — ich bin von diesem Pete Simmers tüchtig hereingelegt worden. Das Schlimme ist, daß ich dem Bengel nicht mal etwas anhaben kann. Tatsache ist, daß ich keinen Schuldschein mehr habe — Sie wissen, wegen der dreitausend Dollar. Das Geld ist in drei Tagen fällig."

    Rancher Jones lacht über das ganze Gesicht. „Sie meinen wohl den Schuldschein mit dem Datum, das Sie elender Betrüger nachträglich eingesetzt haben, um mich von meinem Grund und Boden zu vertreiben? Eigentlich sollte ich Sie durchprügeln, Sie widerlicher Bursche, daß Sie — gerade Sie — die Unverschämtheit besitzen, hierher zu kommen. Aber ich will mir die Hände nicht an Ihnen dreckig machen. Der Schuldschein ist vernichtet — Sie könnten mir also eigentlich den Buckel herunterrutschen und die dreitausend Dollar in den Rauchfang schreiben. Es ist nur Ihr Glück, daß ich kein Betrüger von Ihrer Art bin. Sie sollen die dreitausend Dollar wieder haben. Ich pflege meine Schulden zu bezahlen. Wir hatten damals vereinbart . . . mündlich vereinbart, daß Sie das Geld im Dezember zurückgezahlt erhalten — nur haben Sie nachträglich ein falsches Datum eingesetzt, um mich zu ruinieren. Sie bekommen also Ihr Geld im Dezember — und jetzt sehen Sie zu, daß Sie mir aus den Augen kommen, sonst vergesse ich mich noch."
    Perkins schleicht von hinnen wie ein geprügelter Hund. Allmählich beginnt ihm zu dämmern, daß die „Lausbuben von Somerset" — wie er den „Bund der Gerechten" nennt — einen Faktor darstellen, den man nicht so einfach übersehen darf. Wie raffiniert war diese Komödie um die „Goldader" eingeleitet und durchexerziert worden. Gerade dadurch, daß die Jungen immer wieder versicherten, es gäbe beim Satansfelsen kein Gold — gerade damit hatten sie ihn, den mit allen Wassern gewaschenen Geschäftsmann, übertölpelt. In seiner blinden Gier nach leichtem Profit war er in die

    Falle gegangen. Er hatte kein Geld dabei verloren — man konnte Pete Simmers nichts nachsagen; denn das Land am Satansfelsen war die dreihundert Dollar wert. Aber Perkins begriff, daß er sich unendlich lächerlich gemacht hatte. Er und sein Vetter, der „General" Pitt, waren für alle Zeiten unmöglich gemacht. Die Filiale der Ranchers-Bank mußte geschlossen werden; denn die Leute würden wohl kaum noch dort Konten eröffnen — das also hatten die „Lausbuben von Somerset" fertig gebracht: sie hatten den Leuten die Augen geöffnet!
    „Wir haben die Schlacht verloren", stöhnt Pitt, als Perkins ihm in Turners Gasthaus gegenüber sitzt. „Diese Lausejungen haben uns ruiniert."
    „So ist es", knirscht Perkins. „Es wird mir weiter nichts übrig bleiben als irgendwo anders hinzugehen. Hier in Somerset kann ich keine Geschäfte mehr machen. Weißt du, was die Bengel mit ihren Streichen

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