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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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geraumer Zeit die Ranch bewachen und nach dem Testament suchen ..."  
     „Die den Geisterspuk veranstaltet haben?" erkundigte sich Dorothy.  
     „Ja — das haben sie wohl getan, damit die Leute einen großen Bogen um die Ranch machen sollen. Ich nehme an, daß es sich bei den beiden .Gespenstern' um Detektive wie Yale und Strong handelt. Für gute Bezahlung gehen auch Privatdetektive manchmal krumme Wege — man weiß nur nicht, was Applewood den Leuten vorgeschwindelt hat. Jedenfalls müssen wir sie für Gegner halten — und dementsprechend behandeln."  
     „Es wird schwer sein, unter diesen Umständen ins Haus zu kommen", gab Dorothy zu bedenken. „Vielleicht sollten wir doch lieber Sheriff Tunker Bescheid sagen?  
     10 Randall, Gespenster haben kurze Beine  
       
     Unter seinem Schutz könnte Nora ins Haus gehen und das Testament holen."  
     „Das geht nicht", schüttelte Pete den Kopf. „Brandy hat mir seine Geschichte erzählt. Er muß im Hintergrund bleiben — und wir müssen es allein schaffen. Sheriff Tunker kann nur eingreifen, wenn wir die Karten aufdecken — und das wäre nicht im Sinne Brandys. Nein, wir müssen einen anderen Weg suchen. Ich habe da bereits eine Idee. Das Ungeheuer vom Teufelssee muß uns helfen..."  
     „Ein Ungeheuer?" fragte Nora erstaunt.  
     Pete nickte ernst. „Niemand außer uns vom ,Bund der Gerechten' hat eine Ahnung, daß dieses unheimliche Lebewesen wirklich existiert", sagte Pete mit geheimnisvoller Stimme. „Es ist ein gräßliches Ungeheuer — weißt du, so eine Art Seeschlange, wie sie vor vielen hunderttausend Jahren gelebt haben. Eines dieser Urwelttiere existiert heute noch — es lebte im Teufelssee, bis es uns eines Tages gelang, es einzufangen. Das war vielleicht eine gefährliche Sache, kann ich dir sagen!"  
     Nora blickte verblüfft umher, aber niemand lachte, denn Dorothy machte ein todernstes Gesicht, und Bill Osborne schüttelte sich, als erinnere er sich an die großen Gefahren, die man hatte bestehen müssen, um die Seeschlange einzufangen.  
     „Das Ungeheuer sitzt hier im Höhlenlabyrinth gefangen", erklärte Pete. „Wir haben es angekettet, und jeden dritten Tag werfen wir ihm einen lebendigen Ochsen zum Fräße vor. Das ist auf die Dauer natürlich eine ziemlich kostspielige Angelegenheit, aber wir haben es  
       
     so verteilt, daß jeder Junge vom Geheimbund nur alle zwei Monate einmal an die Reihe kommt, ein Rind zu stehlen und das Ungeheuer damit zu füttern."  
     „Aber das gibt es doch nicht!" rief Nora entsetzt aus. „Ihr wollt wohl einen Scherz mit mir machen, ja?"  
     Pete schüttelte sich wie unter einem Kälteschauer.  
     „Ein Ungeheuer, welches mit einem Happs ein ausgewachsenes Rind auffrißt, Mädel, das ist kein Scherz — das ist grausiger Ernst. Du kannst dir das Ungetüm ja gleich einmal anschauen — aber nicht zu nahe herangehen!" Pete wandte sich todernst an Dorothy: „Wann hat das Biest zuletzt zu fressen gekriegt?"  
     „Vor fünf Tagen", sagte Dorothy, ohne mit der Wimper zu zucken. „Johnny Tudor hat es gefüttert. Es wird ganz schön ausgehungert sein."  
     „Um so besser", meinte Pete. „Dann ist es schön wild, wenn wir es auf Applewood und seine Komplicen hetzen — schön wild!"  
       
     VII.  
     GESPENSTER, GESPENSTER!  
     Mister Applewood ist siegesgewiß — Die Seeschlange geht in Bereitstellung — General Pete erteilt letzte Anweisungen.  
     Die „Gespenster-Ranch" wirkte auf den ersten Blick unheimlich. Auf dem Vorplatz wucherte das Unkraut, die Gatterzäune waren verfallen und das Ranchhaus, ein altes Gemäuer mit Spinnengeweben in den Mauerritzen, sah aus, wie man sich allgemein ein „Spukhaus" vorstellt.  
     Schon zu Lebzeiten des einstigen Besitzers war wenig getan worden, um dem Verfall des Ranchhauses Einhalt zu gebieten. Der alte Paddington, ein sonderbarer Mann, liebte die Einsamkeit. Er hatte niemals Besuch empfangen, und niemand konnte damals sagen, wovon der wunderliche Alte eigentlich sein Dasein fristete. Er züchtete keine Rinder, seine Vorräte bezog er von den umliegenden Ranchen — und da er keinerlei Neigung zeigte, mit anderen i Leuten ins Gespräch zu kommen, ließ man ihn in Frieden. Man nannte ihn den „Mondgucker", weil er in klaren Nächten auf dem Turm nahe der Ranch hockte und dort mit einem großen Fernrohr — das jetzt Pete Simmers besaß — seinen Himmelsstudien nachging.  
     Nach dem Tode dieses Sonderlings —

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