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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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vom Himmel herunter versprochen  
     — aber er grinst nur vor sich hin und macht den Mund nicht auf. Nur seinen Namen hat er genannt — Johnny Tudor — und gefragt hat er, ob ich wüßte, daß auf  
       
     ,Freiheitsberaubung' Gefängnisstrafe steht. Ein frecher Bursche!"  
     Applewood fuhr sich mit dem Taschentuch über die Glatze. Er schnitt ein Gesicht und hustete.  
     „Wir werden den Bengel laufen lassen müssen — es wird uns weiter nichts übrigbleiben. Die Behauptung, er habe auf der Ranch etwas stehlen wollen, ist ein bißchen durchsichtig. Das glaubt uns kein Mensch, weil es hier einfach nichts zum Stehlen gibt — nur Gerümpel und Spinnengewebe!" Er blickte sich unbehaglich in dem unwohnlichen Raum um. „Nun, lassen Sie den Bengel die Nacht über noch im Keller sitzen, Nobody", meinte Applewood nach einigem Nachdenken. „Vielleicht überlegt er es sich noch. Wir müssen herausfinden, wo dieser Landstreicher Brandy steckt. Der Mann ist eine Gefahr  
     — und dieser Gefahr muß auf irgendeine Weise begegnet werden."  
     „Ich hätte schon einige ganz nette Ideen", grinste Wilson. „Man könnte--"  
     „Davon will ich nichts wissen", unterbrach Applewood schnell. Es ist Ihre Aufgabe — dafür werden Sie bezahlt  
     — ich will damit nichts zu tun haben. Sie wissen, daß ich mir keine Blöße geben darf, gerade jetzt nicht."  
     „Okay", sagte Wilson. „Wahrscheinlich machen Sie sich jedoch unnötige Sorgen, Chef. Kollege Black und ich, wir haben ja schon die ganze Ranch auf den Kopf gestellt — sogar die Fußböden haben wir aufgerissen und die Wände abgeklopft. Jeden Winkel haben wir abgesucht — und nichts gefunden. Wenn das Testament wirklich existiert und hier auf der Ranch versteckt ist, dann will ich meinen Hut essen."  
     Applewood seufzte. „Legen Sie den Hut nur gleich in Essig ein, damit er später besser schmeckt", meinte er niedergeschlagen. „Tatsache ist, daß Brandy meiner Nichte in einem Brief das Versteck bezeichnet hat — aber leider war Miss Emerson, die dumme Person, so ungeschickt, den Brief offen liegen zu lassen. Anstatt den Inhalt abzuschreiben oder sich auch nur genauer durchzulesen, wollte sie meine Rückkehr abwarten. Indessen hat Nora den Brief an sich nehmen und verbrennen können. Das Mädel kennt das Versteck — und sie ist nicht umsonst durchgebrannt, nicht umsonst! Brandy hat da seine Finger im Spiel, dieser dreckige Landstreicher will sich eine hohe Belohnung verdienen — und diese unverschämten Rancherbengel helfen ihm dabei."  
     „Ich hätte das Mädel schon dazu gebracht, das Versteck preiszugeben", meinte Nobody. „Aber Sie wollten ja nicht auf mich hören. Mit gutem Zureden ist es nicht getan. Eins links und eins rechts hinter die Ohren — das ist die beste Methode. Wer ,A' sagt, der muß auch ,B' sagen, Mister Applewood. Nachdem Sie den angeblichen ,Nervenarzt' veranlaßt haben, das Mädel für ,verrückt' zu erklären, sollten Sie doch vor ein paar Ohrfeigen nicht mehr zurückschrecken. Schließlich geht es doch um ein Millionen vermögen!"  
     „Erfahrungen sind dazu da, daß sie gemacht werden", brummte Applewood. „Ich habe eine Ahnung, daß die  
       
     Bengel heute nacht versuchen werden, in das Haus einzudringen und das Testament zu stehlen. Wir brauchen weiter nichts zu tun, als aufzupassen — und im geeigneten Augenblick zuzupacken. Es ist ganz einfach!"  
     Applewood erklärte noch, wie einfach er sich die Sache dachte, und teilte seine Leute für die verschiedenen Aufgaben ein. Er wäre weniger siegesbewußt gewesen, wenn er geahnt hätte, daß sich genau um diese Zeit das Ungeheuer vom Teufelssee durch den Wald heran schlängelte...  
     Es war sehr dunkel auf dem Vorplatz der Ghost-Ranch, als Yale und Strong die Runde machten. Sie hatten sich mit Knüppeln bewaffnet und unterhielten sich leise und sehr angeregt, mit welchem Vergnügen sie den ersten Bengel, der ihnen in die Hände geriet, verprügeln wollten . . .  
     „Ich habe eine Idee", kicherte Yale. „Wenn die Bengel wirklich die Unverschämtheit besitzen, die Ranch zu belagern, organisieren wir einen ,Gespensterspuk', daß ihnen Hören und Sehen vergeht. Ich bin der ,Mann ohne Kopf — und du spielst die ,Vogelscheuche', die plötzlich zum Leben erwacht."  
     Eine halbe Stunde später erreichte Pete Simmers, auf allen vieren kriechend, die Ranch von der Südseite her. Er kauerte sich hinter die Reste eines halb verfallenen Zaunes

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