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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Der Zeitungsreporter hockte auf dem Zaun und hielt den Fotoapparat erhoben. Er hatte gerade die letzte Aufnahme gemacht.  
     „Das gibt einen wunderbaren Bildbericht. Es tut mir leid, Pete — aber ich konnte nicht eher eingreifen. Hoffentlich hat dir der Schurke nicht allzu weh getan? Am liebsten wäre ich dazwischen gefahren, jedoch die Fotos waren wichtiger, wie du weißt. Du bist ein Märtyrer im Dienste der Gerechtigkeit!"  
     „Halt — stehenbleiben!" brüllte Collins. „Die Kamera ist beschlagnahmt, die Aufnahmen dürfen nicht veröffentlicht werden. Corbet — Taylor — Carter — haltet den Kerl fest!"  
     „Die Wahrheit, Collins, können Sie nicht beschlagnahmen und nicht unterdrücken", rief Lucky Nale.  
     „Ich lasse Sie einsperren!" kreischte der Inspektor.  
       
     „Erzählen Sie das dem Osterhasen", rief der Reporter zurück. „Der nimmt diese albernen Drohungen vielleicht ernst. Sieben Ohrfeigen — Collins — das gibt eine wunderschöne Reportage! Und nun rufen Sie gefälligst diese Rowdys zurück."  
     Der Reporter hatte die Kamera seinem kleinen Bruder zugeworfen, der jenseits des Zaunes stand. Jippy rannte mit ihr eilig davon. Als die von Collins aufgehetzten Cowboys Miene machten, den Zaun zu überklettern, um Jippy Nale zu verfolgen, zeigte es sich auf einmal, daß der Reporter mit seinen Fäusten ebenso gut umzugehen verstand wie mit der Feder.  
     Mit einem Satz war Lucky vom Zaune herunter. Jeff Carter wollte ihm einen Fausthieb versetzen, aber der Schlag wurde eisenhart pariert — und dann überschlug sich Carter unter einem wuchtigen Kinnhaken am Boden. Jimmy Corbet versuchte, den Reporter zu unterlaufen. Lucky machte einen blitzschnellen Schritt zur Seite, und der Cowboy rannte mit dem Kopf gegen den Zaun. Im nächsten Augenblick sauste auch Bill Taylor, durch einen Jiu-Jitsu-Griff geschleudert, durch die Luft.  
     Die drei Angreifer wälzten sich ächzend am Boden, und Lucky Nale klopfte sich die Hände wie jemand, der eine zwar schmutzige, aber sehr notwendige Arbeit verrichtet hat. „Nun, wie ist es, Collins — wollen Sie nicht selber einen kleinen Versuch machen, anstatt andere vorzuschicken?"  
     Collins hatte kein Interesse. Er wollte seine Wut an Pete auslassen. „Du Schlingel", zischte er. „Du hast die  
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     ganze Zeit gewußt, daß uns dieser Zeitungsfritze fotografiert hat. Absichtlich hast du dich ohrfeigen lassen, he?"  
     „nicht ganz absichtlich — aber es war mir dennoch ein Vergnügen", gab Pete fröhlich wieder.  
     Der Inspektor holte aus, um ihm eine weitere Ohrfeige zu verabfolgen. Aber es kam nicht dazu. Pete hob das Bein und versetzte dem Inspektor einen Tritt gegen das Schienbein. Collins tat einen Schrei und tanzte dann heulend auf einem Bein, während er sich das andere hielt.  
     „Jetzt ist es nämlich genug", sagte Pete bestimmt. „Sie müssen sich nicht einbilden, daß ich immer nur stillhalte."  
     „Warte, du Bengel!" rief der Bankier Hunter und sprang vor, um Pete zu packen.  
     Aber der Junge sprang zur Seite, er holte abermals mit dem Bein aus und — peng! — trat er auch den dicken Bankier gegen das Schienbein.  
     „Autsch — aaaah — oooooh!" schrie Hunter auf und tanzte ebenfalls auf einem Bein.  
     „Ich bin nämlich Spezialist in Schienbeinen", erklärte Pete und blickte Cliff Potter so gierig an, daß der Warenhausbesitzer unverzüglich die Flucht ergriff.  
     Indessen hatte sich Collins von seinen Schmerzen und seiner Verblüffung erholt. Er machte Miene, sich abermals auf Pete zu stürzen — aber da trat der Junge den Rückzug an. Lucky Nale wartete schon am Torweg auf ihn.  
     „Ich habe jetzt leider keine Zeit mehr", rief Pete dem wütenden Inspektor zu. „Denken Sie aber daran: Sieben  
       
     Ohrfeigen sind zu begleichen! Ich gehöre zu den Leuten, die sich niemals etwas schenken lassen . . ."  
     Auf der Straße begegneten Nale und Pete dem Sheriffsgehilfen. Miss Burnfield hatte Watson rufen lassen. Und Watson, der nicht ahnte, was sich soeben abgespielt hatte, fuhr den Reporter sogleich giftig an.  
     „Was fällt Ihnen eigentlich ein, Nale, eine falsche Anzeige zu erstatten? Sie haben behauptet, auf dem Fuhrwerk befände sich ein erlegter Bär — aber ich habe mich überzeugt, daß nur Rebhühner darauf gewesen sind."  
     Lucky Nale stieß Pete leicht mit dem Ellenbogen an. „Was meinst du, Pete — sollen wir den Mann aufklären — oder belassen

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