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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Lust, mich auch noch blamieren zu lassen. Bei mir beißen die Bengel auf Granit! Senator Field ist der gleichen Ansicht. Die öffentliche Meinung ist gegen uns, da kann man nichts machen. Besser, wir fahren nach Mexiko und lassen Gras über die Geschichte wachsen — eh, was ist das?"  
     Das Telefon hatte geschrillt, und Tombstone nahm den Hörer ab.  
     „Hier spricht Miss Turner, die Sekretärin von Herrn Senator Field", sagte eine weiche Stimme. „Guten Tag."  
     „Ja, was ist?" sagte Tombstone, der sich erinnerte, daß Fields Sekretärin so hieß.  
     „Ich rufe Sie im Namen des Herrn Senators an", sagte die weiche Stimme. „Mister Field hat seine Absicht geändert und meint, es würde zu sehr nach ,Flucht' aussehen, wenn er mit Ihnen nach Mexiko führe. Der Herr Senator zieht es vor, auf seiner Motorjacht flußabwärts zu fahren, und es soll offiziell heißen, daß es zum Angeln geht."  
       
     „Ist ja prächtig!" rief Tombstone aus, der ein begeisterter Angler war. „Kann ich mitfahren?"  
     „Der Herr Senator bittet darum. Sie möchten bitte um achtzehn Uhr bei Pier drei im Flußhafen sein. Die Motorjacht heißt Justitia'. Der Herr Senator bittet höflichst, pünktlich zu sein."  
     „Ich wußte gar nicht, daß er eine Motorjacht besitzt", äußerte Tombstone. „Justitia — die Göttin der Gerechtigkeit — das klingt eigentlich wenig verheißungsvoll, meinen Sie nicht?"  
     Ein silberhelles Lachen tönte aus der Hörmuschel, dann verriet ein Knacken in der Leitung, daß die Verbindung unterbrochen war.  
     „Das ist ja großartig", meinte Tombstone zu seiner Frau. „Wir machen eine Angelpartie, Field und ich. Auf dem Fluß sollen uns die Bengel mal suchen — hahaha!" —  
     Pünktlich um achtzehn Uhr erreichte Mister Tombstone den Flußhafen. Er ließ sich zum Pier drei fahren, wo eine große weiße Motorjacht vertäut lag.  
     „Sie können jetzt nach Hause fahren", sagte er zu dem Chauffeur. „Das Angelgerät trage ich schon allein. Sollten diese Lausejungen versuchen, in mein Haus einzudringen, wissen Sie ja, was Sie zu tun haben . . ."  
     In gehobener Stimmung näherte sich Tombstone der Motorjacht. Eine kleine Anlegebrücke führte vom Pier auf das Deck des schmucken Schiffes hinüber. Dort stand ein hübsches blondes Mädchen im weißen Kleid.  
     Hätte sich Tombstone die Mühe gemacht, den Bug der Motorjacht genauer zu betrachten, so wäre ihm vielleicht aufgefallen, daß unter dem Schiffsnamen „Justitia" auch  
       
     der Name des Besitzers in kleinen Goldbuchstaben zu lesen stand: „Josuah Nale". Aber Tombstone war arglos, und er konnte daher nicht ahnen, daß die Jacht Jippy Nales Oheim gehörte . . .  
     „Guten Tag, mein Herr, ich bin die Stewardesse", stellte Dorothy Simmers sich vor und setzte ihr reizendstes Lächeln auf. „Der Herr Senator muß auch jeden Augenblick kommen. Wollen Sie sich indessen Ihre Kabine ansehen."  
     „Aber gern, mein liebes Kind", sagte Tombstone väterlich.  
     Der Blick, mit dem er Dorothy musterte, war allerdings weniger „väterlich".  
     „Hier entlang, bitte", lächelte das Mädchen.  
     Es ging die kleine Decktreppe hinab in die Kajüte. Von hier führte eine Tür in die Wohnkabine. Dorothy öffnete und trat zur Seite.  
     „Na, das ist ja prächtig hier", sagte Tombstone und machte zwei Schritte vorwärts.  
     Er blieb plötzlich stehen und starrte Jippy an, der mit erhobener Kamera zur Linken bereit stand.  
     „He, was soll das? Was machst du hier, Bengel?" rief Tombstone.  
     „Er macht die Aufnahme", vernahm er eine Stimme neben seinem Ohr. „Die Aufnahme von der Backpfeife, Marke ,Ruhe sanft!', mein Herr Sargfabrikant."  
     Ehe Tombstone noch einen Gedanken fassen konnte, klatschte es in seinem Gesicht. Jippy knipste im gleichen Augenblick.  
       
     „Hoppla!" sagte Dorothy und versetzte Tombstone einen Stoß, daß er vorwärts stolperte.  
     Husch, husch — waren Pete und Jippy an Tombstone vorbei, und die Kabinentür schlug zu.  
     „Unerhört!" kreischte Tombstone. „Aufmachen, sofort aufmachen . . ."  
     Eine Weile verging, ohne daß etwas geschah, dann wurde die Tür plötzlich geöffnet und Senator Field stand da. Der Senator hielt die Hand auf die schmerzende Wange und betrachtete Tombstone recht mürrisch.  
     „Ach — sind Sie auch darauf reingefallen?" sagte Field. „Ich habe meine Ohrfeige, Marke ,Haumichblau' schon vor einer Stunde erhalten.

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