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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Cowboy Jeff Carter lenkte das kleine Fuhrwerk, worauf die Jagdbeute dieses Tages unter einer Zeltplane versteckt lag". Den Abschluß bildeten Jimmy Corbet und Bill Taylor, die nun ebenfalls von Miss Burnfield dafür bezahlt wurden, daß sie den täglich verübten Jagdfrevel vertuschen halfen.  
     Als sich Inspektor Collins einmal umblickte, sah er, daß der kleine Einspänner angehalten worden war. Der Sheriffsgehilfe Watson sprach mit Jeff Carter. Der Inspektor machte sofort kehrt und hielt neben Watson sein Reitpferd an.  
     „Er will nachsehen, ob tatsächlich nur Rebhühner geschossen worden sind", erklärte Jeff Carter. „Hat man so etwas schon erlebt?"  
     Collins blickte Watson so durchdringend an, daß dieser unter dem Blick des Inspektors förmlich zusammenschrumpfte.  
       
     „Was soll ich denn tun, was soll ich denn tun?" fragte Watson etwas hilflos. „Der Reporter war soeben bei mir und hat in aller Form Anzeige erstattet — Lucky Nale, nicht wahr? Er hat behauptet, es wären heute im Naturschutzgebiet mehrere Bären geschossen worden. Einer Anzeige muß doch nachgegangen werden. Es soll bestimmt kein Zeichen von Mißtrauen sein, Inspektor, aber--"  
     „Hören Sie!" sagte Collins scharf. „Ich erkläre Ihnen hiermit, daß sich unter der Zeltplane nur Rebhühner befinden. Das hat zu genügen, verstanden?"  
     „Ja — nein — ich weiß nicht", stotterte Watson. „Genau genommen, müßte ich jetzt nach der Vorschrift — bitte, verstehen Sie mich nicht falsch--"  
     „Was hier geschieht", unterbrach Collins drohend, „das geschieht mit Wissen und Einverständnis des Gouverneurs, der Ihr höchster Vorgesetzter ist. Sie können ihn fragen, wenn er heute nachmittag eintrifft. Nun sagen Sie mir gefälligst, was bei Ihnen mehr gilt: Die Anzeige eines kleinen Zeitungsreporters, den ich demnächst einsperren lassen werde — oder die Wünsche des obersten Beamten dieses Distrikts?"  
     „Gewiß", sagte Watson kleinlaut und trat zwei Schritte zurück. „Ich wollte ja auch nur bescheiden anfragen —  
     ich meine--", er trat abermals zwei Schritte zurück.  
     „Wie Sie wünschen!" meinte er schließlich. „Ich werde also diese Angelegenheit nicht weiter verfolgen--"  
     Man sah ihm an, daß er es eilig hatte, davonzukommen. Collins blickte ihm voller Verachtung nach.  
       
     „Carter", sagte er dann zu dem Cowboy. „Sorgen Sie dafür, daß niemand unsere heutige Jagdbeute zu Gesicht bekommt. Es könnte sein, daß andere Leute sich nicht in dem Maße einschüchtern lassen wie dieser Trottel von einem Sheriffsgehilfen . . ."  
     Als Carter das Fuhrwerk in den Hof hinter dem Hotel gelenkt hatte, bezogen Jimmy Corbet und Bill Taylor Wachtposten, um zu verhindern, daß Unbefugte zusehen konnten, wie die erlegten Bären in die Hotelküche geschafft wurden.  
     „So leben die feinen Herren", gab Jeff dem Hotelwirt zu verstehen. „Seine Exzellenz, der Gouverneur, wünscht Bärentatzen zum Abendessen. Sie halten doch hoffentlich den Mund, Turner?"  
     „Dafür werde ich ja bezahlt", erwiderte der Hotelwirt, aber dann verzog er doch das Gesicht, als Jeff Carter die Zeltplane beiseite zog. „Eine Bärenmutter und drei Junge!" entrüstete sich Turner. „Schämen die sich denn gar nicht, Carter? Jedem ehrlichen Jäger muß sich das Herz im Leibe herumdrehen, wenn er so etwas sieht: Die Bärenmutter zusammengeschossen — und die Jungen einfach mit dem Gewehrkolben erschlagen!"  
     „Es sind eben Sonntagsjäger", meinte Carter mit einem Achselzucken. „Ist das ein dreckiges Geschäft, Turner — aber sie zahlen gut. Dabei sind es zahme Bären. Die Bärenmutter stand am Wege, als wir angeritten kamen, und machte ,schön'. Sie bettelte um Zucker. Was sollte ich machen? Ich habe natürlich protestiert, aber die Geldsäcke verlangten, daß wir eine richtige Treibjagd inszenierten. Wir mußten die Bärenmama wütend machen und durch den Wald treiben — und sie legten sich auf die Lauer, diese tapferen Herren."  
     „Aber die Bärenjungen", sagte Turner aufgebracht. „Die hätten Sie doch wenigstens am Leben lassen können!"  
     „Wieso — ich? Der ,Herr Gouverneur' ist ja so ein Feinschmecker, daß es gewöhnliches Bärenfleisch nicht mehr tut. Der muß ein Bärenbaby gebraten haben. Machen Sie was dagegen! Wenn der hohe Herr nur mit dem Finger schnippt, sind Sie geliefert! Er hat an Miss Burnfield depeschiert, daß er für heute abend eine besondere

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