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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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maß Jimmy mit einem seltsamen Blick, „was also Ihren Neffen anbetrifft, Mr. Watson: Vielleicht befragen Sie ihn liebenswürdigerweise selber einmal etwas eingehender nach den beiden Verbrechern, denen er Johnny ,unter Einsatz seines kostbaren Lebens' entrissen haben will! Und nun: Auf Wiedersehen!" Damit holte er sein Zigarrenetui aus der Tasche und hielt es Mr. Watson hin, damit der sich bediene.
    Der Hilfssheriff verbeugte sich tief, wählte eine Zigarre, schob sie in die Brusttasche, verbeugte sich noch einmal und ergriff dann Jimmys Hand, um ihn mit sich fortzuziehen. Er hatte das Empfinden, daß es wohl das beste sei, diesem Millionär zunächst einmal für einige Zeit aus den Augen zu kommen. —
    Als sie sich auf der Straße befanden — sie mußten den Weg ins Town hinein zu Fuß zurücklegen, denn sie waren ja mit Mr. Dudleys Auto hierhergekommen, und der Millionär hatte seltsamerweise vergessen, sie wieder zurückbringen zu lassen — murmelte Jimmy sehr verstört: „Ich weiß nicht, wie das zuging! Ich verstehe die Sache nicht! Ich holte Johnny eigenhändig von dem Haus der Schneiderin Geene, vor dem er stand, weg und sperrte ihn in unseren Stall!"
    „Ich denke, du nahmst den Kleinen zwei Kidnappern in wildem Kampfe fort, gerade noch im letzten Augenblick, ehe die beiden ihn entführen konnten?" Mr. Watson wurde etwas mißtrauisch.
    Jimmy schwieg zwei Minuten lang nachdenklich; dann hielt er es für das beste, wenigstens seinem Onkel reinen Wein einzuschenken.
    Er lachte kurz und gehässig auf. „Erklärtest du mir nicht selber immer wieder von neuem, man müsse das Eisen schmieden, so lange es warm sei?" fragte er triumphierend.
    „Ich begreife nicht, worauf du jetzt wieder hinaus willst!" knurrte Watson. Er begriff eigentlich nie, worauf es ankam. „Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, wir sind nicht gut bei diesem Mr. Dudley abgeschnitten! Der Konservenkönig aber ist ein Mensch von allerhand Einfluß! Er könnte viel tun — für dich und für mich!"
    „Wird er!" behauptete Jimmy siegesgewiß. „Verlaß dich darauf — er wird es tun! Für dich und für mich!"
    „Ich verstehe nur nicht wie!" brummte der Hilfssheriff ungehalten.
    Jimmy warf sich in die Brust und holte nun zu einer längeren Rede aus.
    „Mein lieber Onkel John!" begann er. Es klang ordentlich feierlich.
    „Moment mal!" unterbrach ihn Mr. Watson schnell. Da er wußte, daß Jimmy, wenn er so begann, so bald nicht wieder aufhörte, holte er zunächst einmal seine Pfeife aus der Tasche, stopfte sie gemächlich und zündete sie an. Nachdem er die ersten Züge getan, war er auf Weiteres vorbereitet und sagte freundlichst: „Sprich bitte weiter, mein lieber Neffe! Ich höre!"
    „Ob du es nun glaubst oder nicht, Onkel", brüstete sich Jimmy aufgeblasen. „Ich bin Mr. Dudleys Freund!

    Jawohl! Und warum? Weil ich ihm einen unschätzbaren Dienst erwies! Das ist es!"
    „Du?" John Watson staunte. Mr. Dudley war gewiß ein Mann von ungeheurem Einfluß. Wenn ihn Jimmy tatsächlich einen Dienst erwiesen hatte ... so ließ sich da mit etwas Verstand doch etwas herausholen! Falls man Mr. Dudley dazu veranlassen konnte, seine Beziehungen spielen zu lassen, konnte es der liebe Jimmy noch zu Großem bringen! Und auch er, Hilfssheriff John Watson, konnte bestimmt einige Stufen höherklettern. Der Polizeipräsident von San Francisco mußte mindestens dabei herausspringen! Vielleicht aber auch Sicherheitsminister der Vereinigten Staaten — nichts war unmöglich! Man mußte die Dinge nur mit dem nötigen Fingerspitzengefühl anpacken! Und dieses Fingerspitzengefühl besaß er, davon war er überzeugt!
    „Sprich weiter, mein lieber Jimmy!" flüsterte er beinahe ehrfürchtig, nachdem er alles überdacht hatte.
    „Mr. Dudley kamen einige wichtige Papiere abhanden", fuhr Jimmy in seinem Bericht fort; seinen wenig ruhmreichen Anteil an der Sache aber verschwieg er schamhaft. „Er will die Polizei nicht zu ihrer Wiedererlangung in Anspruch nehmen. Es handelt sich um eine sehr delikate Sache; es hängen Millionen daran! Er rief telegrafisch einen berühmten Privatdetektiv hierher. Der Mann soll ihm die Papiere wiederbeschaffen. Dieser Privatdetektiv wird gar nicht erst zum Zuge kommen, Onkel! Ich werde die Papiere nämlich viel früher finden als dieser!"
    „Du weißt also bereits, wo sie sind?" fragte John Watson mit Herzklopfen.

    „Leider nicht!" gab Jimmy bekümmert zu. „Aber da ich die näheren Umstände kenne — kann es meiner Ansicht

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