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Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum

Titel: Das Pete Buch 05 - Wer schleicht denn da herum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Das, was er gesagt hatte, genügte wohl, die Situation zu klären. Nun waren seine neuen Freunde Pete und Sam an der Reihe! Die konnten ruhig auch etwas tun.
    Das Rothaar stupste denn auch auffordernd Pete in die Seite. Bescheiden traten sie vor. Mr. und Mrs. Dudley waren gar nicht verwundert, die beiden Jungen noch — oder schon wieder! — hier zu sehen. Die Aufregungen, die sie hinter sich hatten, ließen sie gar nicht dazu kommen, darüber nachzudenken.
    Pete machte seine feinste Verbeugung. Sam verbeugte sich mit, nicht ganz so elegant, aber immerhin noch sehr manierlich.
    „Wir kommen im Auftrag von Mammy Linda", begann Pete diplomatisch. „Mammy hat sich, die Sache auf dem Heimweg überlegt: Sie ist der Meinung, es sei für Johnny hier ohne jeden Kameraden viel zu einsam. Deshalb soll ich ihn für einige Zeit auf die Salem-Ranch einladen!" Er wandte sich an Mrs. Dudley, weil er annahm, daß nur sie im Dudleyschen Hause etwas zu bestimmen habe. „Mrs. Dudley!" bat er mit allem Schmelz, den er in seine Stimme zu legen vermochte. „Darf ich Johnny morgen früh abholen? Sam und ich passen auch auf ihn auf! Es wird ihm kein Haar gekrümmt werden! Sie sollen ihn frisch und gesund zurückbekommen, bevor Sie Somerset verlassen. Er wird sich auf der Ranch bestimmt wohlfühlen, und wenn Sie Ihre Einwilligung geben — "

    Weiter kam er nicht.
    Johnny gab bereits für seine Mutter Antwort. „Aber natürlich, Bruderherz!" rief der Knirps so entschieden, daß man merkte, wer nun endgültig das letzte Wort im Hause des Konservenkönigs zu sagen hatte.
    „Johnny, mein Sü . . ." begann Mrs. Dudley bittend, schluckte jedoch rasch hinunter, was sie hatte sagen wollen, und setzte von neuem an. „Ich sehne mich ja nach dir zu Tode, wenn ich dich tagelang nicht mehr sehen soll!" rief sie klagend.
    „Es ist nicht weit vom Generalshause bis zur Salem-Ranch", goß Pete Öl auf ihren Mutterschmerz, „überhaupt, wenn man ein Auto hat! Vielleicht macht es Ihnen Spaß, jeden Nachmittag zu uns herauszukommen, um sich von Johnnys Wohlbefinden zu überzeugen, Mrs. Dudley?"
    „Yeah", fügte der Knirps vorwitzig hinzu, „und wenn du brav bist, Mam, darfst du vielleicht auch einmal auf Halbohr reiten! Pete wird es sicher erlauben."
    „Was meinst du, Tittling?" gab die Konservenkönigin sich schon halb geschlagen.
    „Wenn du es meinst?!" erwiderte Dudley und zog sich damit aus der Affäre, ohne ja oder nein zu sagen. Im allgemeinen war es auch einerlei, ob er ja oder nein sagte; seine Frau tat doch, was sie wollte.
    Johnny wußte, daß er nunmehr gewonnenes Spiel hatte. Er stieß einen Freudenschrei aus und hielt seinen neuen Freunden die Hände hin. Sie waren schmutzig, aber was tat das schon? Er war, wie die meisten Jungen, der Meinung, frischer Dreck ziere den smarten Kerl.

    „Abgemacht!" trompetete er mit seiner hellen Quäkstimme in die Abendluft. „Morgen früh seid ihr pünktlich da und holt mich ab! Laßt mich aber nicht zu lange warten! Sonst mache ich mich zu Fuß auf den Weg!" Er boxte Sam in die Rippen. „Vergiß nur nicht, daß du versprochen hast, mir das Schwimmen beizubringen, altes Walroß!"
    „Wird nicht vergessen, kleiner Liliputaner!" gelobte Sam feixend. „Du schwimmst in drei Tagen wie ein Kaiman bei der Weltwasserkonkurrenz!"
    Die Jungen verabschiedeten sich. Hilfssheriff John Watson und sein schlaksiger Neffe hatten während des letzten Teiles der Unterhaltung dagestanden wie die Ölgötzen, von dem Gefühl bedrückt, keine Glanzrolle gespielt zu haben. Pete und Sam lag daran, wegzukommen, bevor sich die Watsons auf den Weg machten; sie spürten keinerlei Lust, mit ihnen zu reiten und sich aushorchen zu lassen. —
    Der Hilfssheriff schabte, als die Jungen abgezogen, verlegen mit der Stiefelsohle über den Kies des Erdbodens. „Falls ich mir eine Bemerkung erlauben darf, Mr. Dudley", begann er ehrfürchtig, um für sich zu retten, was sich noch retten ließ, „diese beiden Jungen, die da eben Ihren Süßen —" er unterbrach sich, weil Johnny mit gespreizten Fingern auf ihn loszugehen drohte, „— die Jungen, die da eben Ihren verehrten Herrn Sohn einluden —"
    Nun aber wurde er von Dudley unterbrochen. „Vielen Dank für Ihre Bemühungen, Mr. Hilfssheriff", sagte der Konservenkönig sehr reserviert, „Johnny ist ja nun wieder da; Sie werden verstehen, daß ich es nicht für nötig halte, Sie in dieser Angelegenheit noch weiter zu bemühen! Was jedoch Ihren lieben Neffen anbetrifft —" er

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