Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel
Broomsville?" brummte Johnny Wilde und massierte verständnislos seine Nase. „Was ist das eigentlich für ein Kaff?"
„Eine Kleinstadt in Neu-Mexiko!" antwortete an Stelle Petes Dorothy. „Du liest wohl keine Zeitungen; nur diese verdammten geistlosen Schmöker, was? Seit sie in der Nähe von Broomsville Heilmoore entdeckt haben, ist es wirklich ein richtiges Bad. Die reichen Konservenkönige kommen in Scharen, um dort Kuren zu machen. Jeder, der ein Zipperlein hat, fährt neuerdings nach Broomsville!"
„Was ist das — ein Zipperlein?" warf Fred Harper — der unter einem der Luftlöcher saß — neugierig ein. „Ein Bankkonto?"
„Ein Nervenleiden, du Esel!" klärte ihn Pete geringschätzig auf. „Mit Geld hat das nichts zu tun!"
„Dann ist doch Watsons Idee gar nicht so gefährlich!" Johnny Wilde winkte großartig ab. „Klar, daß kein Mensch nach Somerset kommen wird. Hier gibt's ja keine
heilenden Moore. Soll er sich doch blamieren! Später haben w i r die Lacher wieder auf unserer Seite!"
„Irren ist menschlich!" Pete schüttelte entschieden den Kopf. Er sah die Sache anders. Er hatte genug Verstand, um zu übersehen, was aus dem Einfall des Sheriffsgehilfen entstehen konnte. — Pete saß übrigens nicht unter einem Luftloch! — „Wir werden nicht zuschauen, sondern eingreifen, Freunde! Wir müssen etwas unternehmen! Watson hat ein Komitee gegründet. Er wird auch alles daransetzen, seinen Plan zu verwirklichen. Diesmal bekommen wir es aber nicht allein mit ihm zu tun. Wir werden mächtige Gegner haben. Mr. Clever zum Beispiel ist ein gescheiter Mann. Auch mit Mr. Gray ... hmmm!" Pete war plötzlich eingefallen, daß dessen Sohn neben ihm saß, was das Ganze natürlich noch erheblich komplizierter machte. Darf ein Junge nämlich gegen den Vater stehen? — Auch der alte Osborne gehörte zu dem neugebildeten Komitee. Aber seine Mitgliedschaft war wohl eher als Ulk aufzufassen. Der Alte hatte Watson noch nie ernst genommen. Aber die Sache mit Conny Gray gab doch zu denken!
„Wieso eigentlich Gegner?" erkundigte sich Conny da auch schon. „Laßt sie doch in Ruhe! — Ist es denn so schlimm, wenn sie aus Somerset auch ein Bad machen? Vielleicht hat Watson nicht einmal so unrecht? Vielleicht bringt das wirklich 'ne Menge Geld in die Stadtkasse?"
Das war offene Rebellion! Meuterei innerhalb des Bundes der Gerechten. Pete biß sich auf die Lippen und fuhr käsebleich empor.
„Wenn du nicht mehr mitmachen willst, brauchst du's
nur zu sagen, Conny!" rief er erregt. „Was ist dir lieber: schnöder Mammon oder saubere Verhältnisse? — Entscheide dich rasch!"
Conny Gray schluckte ganz verdattert.
„Aber ... warum ... hmm, s o war das doch nicht gemeint, Pete! Ich dachte nur ... ich wollte nur ... oh, natürlich sind mir saubere Verhältnisse lieber als Geld."
„Gut!" Pete nickte triumphierend. „Wenn aber Watsons Idee verwirklicht wird ... verschwinden die sauberen Verhältnisse in Somerset! Alles wird drunter und drüber gehen. In Broomsville ist nämlich neuerdings der Teufel los! In einer einzigen Woche sind dreiundzwanzig Viehdiebstähle und achtzehn Einbrüche gemeldet worden! Seitdem dort ein paar Millionäre herum kraxeln, ist auch viel Gesindel nach Broomsville gekommen. Das macht die Gegend unsicher, stiehlt, raubt und fischt im Trüben. Deshalb bin ich gegen Watsons Plan!"
Die Jungen schauen sich verblüfft an. So gesehen hatte Pete natürlich recht!
„Und außerdem", fuhr Pete fort, „außerdem wird Watsons Kartenhaus sowieso bald wieder zusammenfallen. Hier gibt's eben keine Moorbäder! Die Fremden werden abreisen — aber die Spitzbuben werden bleiben. Es wird viel Aufregung geben. Vielleicht auch ein paar Gewalttaten!"
„Wenn nur Sheriff Tunker hier wäre!" ließ sich Dorothy vernehmen. „Der würde Watson schnell den Holzkopf waschen. Aber jetzt hat der natürlich freie Hand. Und daß er das ausnützt, ist klar. Sicher wird es viel
Lärm um nichts geben, bis seine Seifenblase platzt. Aber vorher werden die Fremden die Ruhe des Bezirkes stören, in der Gegend herumschnüffeln, unsere Puncher wild machen und alles Mögliche anstellen, was wir uns ersparen könnten — wenn Sheriff Tunker hier wäre!"
„Sheriff Tunker ist nun mal nicht hier!" wehrte Pete ruhig ab. „Also müssen wir aufpassen, daß dem Esel nicht zu wohl wird. Ich meine jetzt Watson, nicht Tunker!"
„Ich verstehe nur nicht, weshalb die anderen vom Komitee nicht auch die Schattenseiten dieses
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