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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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Feindes.
    Störungen waren also in jeder Beziehung leicht auszuschalten.
    Auch sonst hatte das neue Lokal große Vorzüge. Abgesehen davon, daß es so gut wie nichts gekostet hatte, lag es zentral und bot einen gesunden Aufenthalt, weil man Höhenluft und Höhensonne kostenlos beziehen konnte.
    Die Nachteile wogen dagegen nicht schwer. Die drei Luftlöcher im Dach beeinträchtigen zwar das Denkvermögen, doch war durch geschickte Verteilung der Sitze dafür Sorge getragen, daß die klugen Köpfe des Bundes immer trocken blieben. Und bei den anderen, die ohnehin eine lange Leitung besaßen, spielten ein paar Regentropfen mehr oder weniger sowieso keine große Rolle.
    An diesem bedeutsamen Abend also war der Bund der Gerechten hier fast vollzählig versammelt. Große Dinge schienen sich anzubahnen! Pete hatte durch den alten Osborne schon im Laufe des Spätnachmittags von Watsons geheimnisvollen Andeutungen gehört und daraufhin sofort eine Vollversammlung einberufen. Nun warteten die Mitglieder des Bundes gespannt auf das Ergebnis der

    merkwürdigen Tagung im „Zornigen Bullen". Daß dabei eifrig debattiert wurde, ist eigentlich unter Jungen selbstverständlich.
    „Watson wird vielleicht eine neue Verordnung herausbringen wollen!" vermutete Sam Dodd, dem niemals die Klappe stillstehen konnte, und klammerte sich fest an einen armdicken Ast, weil die Baumkrone schon bedenklich zu schwanken begann. Es herrschte nämlich starker Wind, und in solchen Stunden mußte man absolut seefest sein, was man von Dorothy nicht gerade behaupten konnte. Ihre Stimmung war auch dementsprechend.
    „Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt!" jammerte sie unwillig und preßte ihre Faust auf die Stelle, wo sie die Magengrube vermutete. „Von mir aus soll Watson ein ganzes Gesetz erlassen. Hauptsache, daß diese blödsinnige Tagung bald zu Ende geht. Langsam werde ich nämlich seekrank!"
    Conny Gray, der direkt neben ihr hockte, zog die Brauen hoch und gab seinem Gesicht damit einen furchtbar dummen Ausdruck, den er allerdings für sehr klug hielt. „Seekrank mit oder ohne h?" fragte er harmlos.
    „Ohne!"
    „Was für ein Unsinn!" schaltete sich jetzt Pete ärgerlich ein. „Nur ein Mädchen kann so etwas Unlogisches vorbringen. Seekrank wird man, wie schon das Wort sagt, nur auf See. Übrigens kann gar nichts passieren. Diese Eiche hat einen Durchmesser von vier Metern! Sie ist auch schon über dreihundert Jahre alt!"
    „Was nur dafür spricht, daß sie es nicht mehr lange machen wird!" maulte Johnny Tudor und verzog den Mund.

    „Sie wird noch tausend Jahre stehen!"
    Krrrr! — Kreng! Krrrr! Der ganze Stamm knarrte, das alte Holz ächzte und stöhnte, und manchmal knackte es leise in der Rinde. Das war alles nicht geeignet, das Vertrauen zur Haltbarkeit des Stammes zu festigen. Langsam wurden auch die Nasenspitzen anderer Jungen käsig. Sie starrten in die Nacht und schluckten verstört, wenn es wieder einmal besonders heftig krachte.
    „So hört doch nur mal, wie das wimmert!" fing Dorothy nach geraumer Zeit wieder an und schloß die Augen, als ein mächtiger Windstoß das ganze Lokal fast einen Meter zur Seite drückte. „Gerechter Strohsack! — Hört ihr denn das Gewimmer nicht?"
    „Wenn du dein Gewimmer meinst? — Das hören wir allerdings!" erwiderte Pete anzüglich, aber ganz wohl war ihm dabei auch nicht. Die Bewegungen des Beratungsortes hatten wirklich einige Ähnlichkeit mit denen eines wild schlingernden Seelenverkäufers bei Windstärke zehn! „Schluß jetzt mit der Jammerei, Dorothy! Du untergräbst ja den Kampfgeist des Bundes!"
    Huuuiiih! Kreng, krach, krrrrrr!
    Der Sturm wurde immer schlimmer. Er zerrte an den Ästen, bog sie hin und her und steigerte sich dabei zum schrillen Pfeifen, in dem sich die Jungen kaum noch verständigen konnten.
    „Wenn ich bloß erst wieder unten wäre!" jammerte das Mädchen.
    Pete knirschte mit den Zähnen, aber es war nichts zu vernehmen. „Das hat man davon, wenn man ein Weib unter Männern duldet!" schrie er erbost. „Du machst uns ja alle noch nervös! Halte endlich deinen Schnabel!"

    „Wenn diese blöde Versammlung nur bald zu Ende wäre!" brüllte neben ihm nun auch Conny Gray. „Dafür werde ich Watson einen Knallbonbon unter den Stetson schmuggeln!"
    „Einmal und nie wieder!" fing Dorothy erneut an. „Mich kriegen keine zehn Pferde mehr auf diesen Baum!"
    Jetzt hatte Pete endgültig die Nase voll. ,So ein feiges Ding. Und das will meine Schwester sein? Was

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