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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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geworden, und John Watson merkte, daß er hier auf Granit biß.
    „Sie sehen, daß es sinnlos ist, so etwas zu verlangen!" rief er Plumpudding zu, der sich ratlos immer noch seine Haare zerwühlte. Das half ihm aber auch nicht weiter; die Leute gingen deshalb doch nicht weg.
    „Na gut!" knirschte er plötzlich. „Drehen wir diese Aufnahme später noch einmal. Nehmen wir jetzt das Ding mit der Leiche vor! — Sagten Sie nicht, daß Sie mir einen Jungen besorgen wollten, der die Leiche spiele, Sheriff?"
    John Watson nickte hastig. Jetzt kam es! Wo war aber Jimmy? Der Sheriffsgehilfe rieb sich triumphierend die Hände. Sein Neffe würde bald in allen Kinos der Welt zu sehen sein. Jimmy Watson, der Neffe des künftigen „Bürgermeisters" von Somerset in einer Hauptrolle des Filmes „Der Mord am Yellow Creek!" Denn eine Hauptrolle war es, Leiche zu spielen. Schließlich ist bei einem Mord die Leiche immer die Hauptsache — ohne Leiche kein Mord!
    „Jimmy! Komm' her!" Watson winkte seinen Neffen herbei, der bereits Bescheid wußte. auch er war stolz wie ein Spanier. Er würde eine Leiche spielen, eine richtige Leiche! Drüben, neben dem Felsen, standen Pete und Dorothy und starrten zu ihm hinüber. Jimmy zog die Brauen hoch und streckte ihnen hämisch die Zunge aus. Solche kleinen Geister wie die Kerle vom Bund der Gerechten würden niemals Filmschauspieler werden! Jimmy schlenderte schlaksig auf Mr. Plumpudding zu. Dabei mußte er aber an Fred Harper vorbei, der ihn gedankenschnell etwas in den Hemdkragen streute. Es ging zu schnell, als daß es Jimmy hätte bemerken können.
    „So, also du bist der Tote?" meinte der Regisseur zufrieden. „Fabelhaft! Hmmm! Daß du aber Sommersprossen hast, paßt mir gar nicht! Doch es geht auch mit Sommersprossen. Du legst dich halb auf den Bauch, verstanden? Hier leg' dich hin!"
    Jimmy Watson legte sich lang auf den felsigen Boden. Einer der Filmleute trat an ihn heran, kniete nieder und übergoß seine linke Gesichtshälfte mit einer roten Flüssigkeit. Dann verbesserte er noch die Haltung der Leiche,

    drückte das linke Bein in „Verkrampfung" und ließ dem „Toten" die Hände ballen.
    „Fertig?" schrie Mr. Plumpudding. „Lex! Setzen Sie sich die Perücke mit dem festgeklebten Stetson auf! Dieser Tote ist der Bruder Ihrer Angebetenen. Sie werden ihn jetzt finden, klar? Sie kommen von rechts! Dann bleiben Sie erstarrt stehen, fassen sich entsetzt an die Stirn und reiben sich über die Augen! Dann knien Sie sich rasch hin und nehmen das Gesicht der Leiche etwas hoch und fahren wieder maßlos entsetzt zurück. Sie haben nämlich den Bruder Ihrer Liebsten erkannt! Okay?"
    „Okay!" brummte Lex Polish. Er stülpte sich den schwarzen Hut über und stellte sich in Positur.
    „Achtung! — Aufnahme!" kommandierte Plumpudding. Der Kameramann begann aus Leibeskräften zu kurbeln. Die Zuschauer hielten den Atem an, und die Jungen vom Bund der Gerechten warfen sich bedeutsame Blicke zu.
    Der Leiche war inzwischen gar nicht sehr wohl. Jimmy Watson keuchte qualvoll vor sich hin. Er hatte anderen oft genug Juckpulver in den Kragen geschüttet, aber nie die furchtbare Wirkung dieses Mittels so recht am eigenen Leibe kennen gelernt. Oh, wie das juckte! Die Leiche biß die fahlen Zähne zusammen und hätte am liebsten laut aufgeheult. Aber das ging natürlich nicht. Hatte schon je ein Mensch eine heulende Leiche gesehen? Nur jetzt nicht schwach werden, dann war es mit der Starkarriere endgültig aus! Die Leiche beleckte sich die bleichen Lippen und schluckte gepeinigt. Kaum zum Aushalten war das!
    „Die Leiche bewegt sich!" schrie von der Seite her einer der Zuschauer.

    „Jawohl!" keuchte auch Mr. Plumpudding wütend. „Die Leiche zuckt ja noch!"
    „Es werden vielleicht die letzten Zuckungen sein?" vermutete Pete trocken und blinzelte dem Regisseur schalkhaft zu.
    Plumpudding hätte vor Grimm an der nächsten Felswand hoch gehen können.
    „Im Drehbuch steht nichts von .letzten Zuckungen'!" brüllte er aufgebracht. „He, Leiche! Still liegenbleiben!"
    Jetzt kam Lex Polish angewalzt. Er konnte zwar nicht reiten, aber den typischen Gang der Cowboys bekam er fein hin. Er schlenderte näher, blieb programmäßig wie versteinert stehen und beugte sich halb vor. Sein Mund war vor Entsetzen aufgerissen. Jetzt strich er sich über Stirn und Augen. Die Leute glaubten, nicht richtig zu sehen. Der Liebhaber der schönen Gina war doch schwarz im Gesicht! Da mußte jemand Ruß auf den Stetson

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