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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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selbstverständlich nicht fehlen; er verneigte

    sich tief, zog eine seiner üblichen Rollen hervor und begann zu reden.
    Die Rede dauerte genau eine Viertelstunde. Dann erscholl ein donnerndes Hipphipphurra, und der Boss der Filmleute hielt seinerseits eine Ansprache, was wiederum fünfzehn Minuten in Anspruch nahm. Anschließend sprachen die Mitglieder des Komitees und die Fremden sehr viel mit- und durcheinander und schlugen sich vertraut auf die Schultern. Zu guter Letzt aber machte die Wagenkette kehrt und rumpelte wieder davon.
    „Nanu?" knurrte Mr. Clever verdutzt. „Versteht ihr das, Friends? — Sie hauen wieder ab?"
    „Conny?" Pete hatte nur einen kurzen Moment überlegt. „Du fällst bei denen am wenigsten auf. Los, hau schnell ab und sieh zu, daß du herausbekommst, was das alles zu bedeuten hat. Meldung in einer Viertelstunde, verstanden?"
    „Verstanden!"
    Conny zischte los.
    Die Männer hatten sich wieder um den Tisch gesetzt und debattierten weiter. Nach kaum zehn Minuten ging die Tür auf, und Conny japste herein. Ohne die Erwachsenen zu beachten, baute er sich vor Pete auf. „Die Filmleute sind nicht abgedampft, sie bleiben hier. Aber sie haben nur wenige Tage zur Verfügung und wollen sofort mit der Arbeit beginnen. Jetzt sind sie unterwegs in Richtung der Felsen."
    „Okay!" Pete nickte. „Worte sind nun genug gewechselt! Wir werden sie jetzt einseifen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht."--

    Schon am Nachmittag sollten die Außenaufnahmen beginnen. Die Kamera war aufgebaut, und die Schauspieler standen bereit. Natürlich hatten die Filmleute mit ihren Vorbereitungen eine Menge Zuschauer angelockt. Der Bund der Gerechten zum Beispiel war vollzählig versammelt. Auch die Mitglieder des Komitees waren zur Stelle; einige hatten sogar deswegen ihre Läden geschlossen.
    Die Leute standen herum und reckten die Hälse. Es gab ja noch nicht sehr lange Kinos und Filmgesellschaften! Trotzdem gab es schon „berühmte" Filmschauspieler, sogenannte Stars! Und die Gesellschaft, welche nun in Somerset kurbeln wollte, hatte selbstverständlich ihre besten Stars mitgebracht, einen Mann und eine Frau, die bereits in einem halben Dutzend Filmen mitgewirkt hatten und somit schon Lieblinge des Publikums waren: Gina Lililaya und Lex Polish.
    Gina Lilalaya war eine hochgewachsene Dame mit feuerrotem Haar und knallroten Lippen. Sie hatte lange, sehr lange Wimpern und schaute die Männer an, als ob sie sie auffressen wollte. Wenn sie ging, murmelten diese bewundernd „aaaah" hinter ihr her und verdrehten begeistert die Augen. Gina Lilalaya war ein Prachtweib, ein Musterexemplar des weiblichen Geschlechts, ein Wunderwerk! Schade, daß sie eine so tiefe und verräucherte Stimme hatte. Wenn sie nämlich den Mund auf tat, glaubte man, einen Prachtkerl sprechen hören. Immerhin ... im Film spielte das keine Rolle — man hörte sie ja nicht. Hier spielte nur ihr Gang, ihr Augenaufschlag, ihre schmachtenden Lippen eine Rolle. Alles in allem: ein tolles Weib!

    Lex Polish, der Mann-Star, sah dagegen gar nicht wie ein Filmschauspieler aus. Er war zwar auch groß, aber er hatte einen Bierbauch, dazu eine Glatze und abstehende Ohren. Nur, wenn er einen ansah, wußte man, daß dieser Gent etwas Besonderes darstellte. Er hatte so einen furchtlosen, kaltblütigen und entschlossenen Blick an sich. Und wenn er dann sein Kinn vorschob, hätte man glatt meinen können, er wolle einen ermorden — so brutal sah das aus. Und das nun wieder hatten die Frauen so gern! —
    Die beiden Stars wußten, was sie wert waren! Sie räkelten sich in zwei extra für sie mitgebrachten Liegestühlen und rauchten Zigaretten. Eine nach der anderen. Und starrten im übrigen höchst starenhaft in die Weite.
    „Die Kamera ist eingestellt?" brüllte ein kugelrunder Mann im blauen Polohemd. „Fertig, ja? — Okay! Wie steht's mit den Darstellern? Sind auch die bereit?"
    „Von mir aus kann's losgehen!" quetschte Lex Polish hervor, ohne groß den Mund aufzumachen, und wälzte sich behäbig von seinem Liegestuhl. Er zog seinen Waffengurt zurecht und griff nach dem neben ihm liegenden Stetson. Im Film sollte er einen Cowboy spielen, der eine Frau vergötterte und ihr eine Liebeserklärung machen mußte. Im Film hatte er auch Haare, pechschwarze sogar. Er stülpte sich den Hut auf den Schädel und schlenderte heran. Auch die Diva erhob sich, puderte nochmals ihr süßes Gesicht, kämmte ihre Haare und ihre Wimpern durch und stöckelte mit ihrem Pumagang

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