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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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noch gar nicht, was hier neuerdings alles gespielt wurde?"
    „Ich will gevierteilt werden, wenn ich verstehe, was Sie da faseln, Osborne!" Der Sheriff war mehr als verblüfft. „Professor? — Kurarzt? Sie könnten lateinisch mit mir reden ... ich würde daraus genau so klug!"
    „Leider kann ich's nicht!" bedauerte Osborne und lachte verschmitzt. „Aber vielleicht wenden Sie sich mal an Ihren Häftling? Der spricht, glaube ich, sechs Sprachen! — Als Professor muß er das wohl auch!"
    „Professor?" Tunker schob böse das Kinn vor. „Ich verstehe andauernd Professor! Machen Sie mich nicht wild, Alter! — Dies ist kein Professor, sondern ein steckbrieflich gesuchter Halunke, der Kassen klaut und Uhren raubt. Ich habe die Visage sofort erkannt! Habe sie lange genug studiert, als vor Wochen das Fahndungsersuchen nach dem Schwindler in meinen Briefkasten flog!"
    „Was Sie nicht sagen?" Nun riß Osborne verblüfft die Augen auf. „Schwindler? — Steckbrief? — Kassen-klau? — Jetzt reden S i e lateinisch, Sheriff!"
    „Ich werde mit diesem tollen Burschen noch gut amerikanisch reden!" versprach Tunker erbost. „So, stop, Professor' ... wir sind daheim!"

    Jetzt hielt das Auto. Der „Professor" stieg aus und hob sofort die Hände hoch, als ihn der Sheriff mit einer entsprechenden Geste dazu aufforderte. Drüben, aus dem „Zornigen Bullen", kamen eben zwei Männer: der alte Dodd und Mr. Clever. Auch sie waren hocherfreut, den Sheriff zu sehen.
    „Es wird Zeit, daß Sie kommen, Tunker!" schmunzelte Dodd und schüttelte dem Polizeioberhaupt der Stadt kräftig die Hand. „Wirklich! — John Watson benimmt sich nämlich mal wieder daneben!" —
    In seinem Office, wo er den erbrochenen Schrank sofort erblickte, vernahm Sheriff Tunker dann, was alles passiert war, und fiel von einem Erstaunen ins andere. Donnerwetter! Das war mal wieder allerhand!
    „Dem werde ich's anstreichen!" prophezeite er. „Dieser dämliche Watson. Wo steckt er eigentlich?"
    Die Männer zuckten mit den Schultern. Ja, wo war Watson eigentlich geblieben? Sie fragten den falschen Professor in der Arrestzelle, aber der wußte es auch nicht.
    „Wie haben Sie den Gent eigentlich geschnappt?" fragte Mr. Clever neugierig.
    „Welchen Gent?"
    „Na, den ,Kurarzt'!"
    „Ach so!" Tunker grinste breit. „Ich ritt gerade die Devils-Schlucht entlang, als ich das Geknatter eines Automobils hörte. Ich wurde aufmerksam und drängte meinen Fuchs in einen Seitenarm des Canons. Da hielt die Klapperkiste mit einemmal an. Ich kletterte also aus dem Sattel, marschierte um die nächste Biegung und sehe, wie der Bursche eine Kassette vom Rücksitz hebt. Na, ich kannte die Kassette! Es ist das Ding, in dem wir immer die Ordnungsstrafgebühren aufbewahren. ,Allerhand!' denke ich und warte, was weiter passiert. Der Halunke zählt das Geld. Und merkt nicht, wie nahe ich ihm langsam komme. Merkt überhaupt nicht, daß jemand in der Umgebung ist. Er wähnt sich allein und zählt die Pipetten. Klar, daß ich gleich mitzähle. Es sind eintausendfünfhundert Dollar. Teufel, denke ich, da steckt eine Gaunerei dahinter, die es in sich hat. Der Kerl klappt den Kasten wieder zu und schaut nach der Uhr. Ich denke, ich sehe nicht richtig. Es ist Watsons Uhr! Na, und das hat den Ausschlag gegeben. Ich habe mir das Bürschchen dann gleich geschnappt. Er wollte mir erst etwas vorschwindeln, aber ich verbot ihm seine Quatscherei und ... na, das andere wissen Sie ja!" —
    Schschschschschschscht!
    Watson erwachte, als ihn ein feiner Strahl eisigen Wassers auf die Nasenspitze traf. Sein Schnarchen brach jäh ab. Er blinzelte unwillig, konnte aber nichts erkennen. Ringsum war es stockdunkel.
    Was, zum Teufel, war passiert? Sein Schädel dröhnte wie eine Haubitze und seine Schläfen schmerzten. Was, in aller Welt, war nur geschehen. Er versuchte sich zu erinnern, aber es glückte ihm nicht.
    „Huhuhuhuhuhuhu!" heulte es langgezogen schräg über ihm.
    Watson zuckte entsetzt zusammen. Er blinzelte noch mal. Aber der Spuk verflog nicht, der Spuk blieb. Ein Gespenst huschte ganz langsam über ihn hinweg. Es war ein Bild, bei dem sich einem die Haare sträuben konnten. Watson griff sich mühsam an den Hinterkopf und wurde bleich. Träumte er? Er hatte keine Haare mehr! Kahl und glitschig fühlte sich sein Schädel an.
    „Huhuhuhuhuhu!" heulte es wieder über ihm.
    Watson rieselte es eisig über den Rücken. Nein, er träumte nicht, er war munter. Aber alles war doch so ganz anders

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