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Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Titel: Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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einmal erbost. „Wer da in Zimmer von arme Mammy Linda? Wer sein so schamlos, mich zu besuchen bei Nacht?"
    „Aber ich bin's doch nur, Mammy!" sagte eine Stimme.
    „Huch!" brüllte Mammy, die die Stimme nicht erkannt hatte, und zog sich die Bettdecke über das Gesicht. „Huch!" schrie sie dann aus Leibeskräften: „Was will wildfremdes Mannsbild in Zimmer von der braven Mammy? Hinaus, ich empfange keine Herrenbesuche! Hinaus ... husch . .. husch ... sonst rufe ich den fürchterlichen Watson! Hiiiiilfe!"
    „Aber, Mammy, ich bin's doch nur!"
    „Wer ist ,ich'? Ich sein auch ich. Hinaus aus Zimmer ..." Mammy Linda schrie und schimpfte so entsetzlich, daß das ganze Haus bald rebellisch wurde und nun schnelle Beine die Treppe hoch strebten, um der „Bedrängten" zu helfen. Pete riß die Zimmertür auf und ließ die Petroleumlampe kreisen. Ihr Schein traf Sitka, der

    schon ein ängstliches Gesicht machte, denn solch einen Aufruhr hatte er nicht verursachen wollen.
    „Ach, du es sein, Sitka", rief Mammy erlöst aus. „Warum du nicht gesagt und warum du kommen zum Fenster herein?"
    Sitka hatte seine Fassung wiedergefunden: „Die ,Weiße Taube' der Salem-Ranch ließ mich nicht zu Worte kommen; außerdem war die Tür zu."
    Mammy Linda blickte Sitka mißtrauisch an, denn sie war ja keine weiße Taube, höchstens eine schwarze; aber dem Gesicht des Indianerboys war kein Spott anzumerken.
    „Und was willst du hier, Teufelskerl?" fragte Walter Huckley gespannt.
    „Das möchte ich mit Ihnen unter vier Augen besprechen", antwortete Sitka bestimmt.
    „Waaas? Deinen alten Freunden willst du es nicht sagen?" fragte die Sommersprosse empört.
    „Später", nickte Sitka und folgte Huckley in sein Zimmer. Dort schlief auch noch der Reporter Hilton; aber der schnarchte noch immer und würde bestimmt nicht zuhören. Huckley schloß die Tür und ließ sich auf sein Bett nieder: „So, Boy, jetzt kannst du auspacken! Wo drückt dich der Schuh?"
    „Ich konnte leider nicht eher kommen, Longfellow, aber ich glaubte, daß es besser sei, noch heute herzukommen. Ich habe nämlich auf der Prärie einen Fund gemacht!"
    „Einen Fund? Zeig mal her! Was ist es denn?"
    Sitka griff in seine Hosentasche und zog sein Taschentuch heraus, das fest verknotet war. Er löste den Knoten, und was dann zum Vorschein kam, war die Perle aus Barabass' Hundehalsband!
    „Du hast die Perle in dem alten Halsband gefunden?" fragte der Engländer erstaunt.
    Sitka nickte.
    „Also doch!" Huckley erhob sich und ging nachdenklich auf und ab.
    „Sie scheinen etwas zu wissen?" fragte Sitka.
    „Yes, die Perle gehört ... diesem Zauberkünstler! Aber er hat sie wahrscheinlich gestohlen! Doch das können wir erst morgen abend — nein, schon heute abend, feststellen. Wenn ich aber nur wüßte wie?"
    Mr. Hiltons Geschnarche brach unvermittelt ab, und der Reporter meinte gähnend: „Wir müssen dann einfach noch eine .Zaubernummer' in das Programm einbauen. Als wirkungsvoller Abschluß der ganzen Geschichte gewissermaßen."
    „Müssen sich schon etwas genauer ausdrücken", meinte Huckley verdrießlich, aber Hilton schüttelte ablehnend den Kopf. „Habe keine Lust, mir in dieser Nacht noch den Kopf zu zerbrechen. Denke, daß dieses Problem auch morgen noch zu lösen ist. Laß die Perle nur hier, mein Junge!"
    Sitka sagte nichts, aber man sah ihm an, daß er an den Finderlohn dachte.
    „Genügen dir zwanzig Dollar als Belohnung?" fragte der Engländer plötzlich.

    So viel hatte Sitka nicht erwartet; er nahm den Schein dankbar entgegen. Dann eilte er zum Fenster und öffnete es.
    „Kannst du nicht durch die Tür gehen?" fragte Hilton schläfrig.
    „Nein, denn Sitka ist kein Freund von vielem Reden. Er will keine Fragen mehr beantworten. Darum geht er zum Fenster hinaus. Gute Nacht!"
    Sitka schwang sich geschmeidig hinaus, und Huckley sagte anerkennend: „Fixer Bursche, sind überhaupt alles patente Kerle!"
    „Zweifellos haben Sie recht", knurrte Hilton, „aber jetzt will ich endlich weiterschlafen. Die Tage sind lang und die Nächte zu kurz! So etwas nennt der Mensch dann Erholung!"
    „I c h erhole mich bei diesen Abenteuern", grinste der Engländer. „Geht noch viel zu langweilig zu. Möchte mal wieder eine ganz tolle Geschichte erleben; aber so etwas scheint hier .ausgestorben' zu sein. Well, der .Wilde Westen' wird langsam zahm, und ich gehe dabei vor Langeweile bald ein. Well, so 'ne kleine Schießerei wäre auch mal nicht zu verachten. Brauchte ja

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