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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Blue Spring-Tal Möbel — Das ,Einhorn der Gerechtigkeit' läßt eine Sünderin büßen — Die Tugendhüterinnen geraten völlig durcheinander — John Watson rettet die Situation — Die Erbitterung wächst: Jimmy soll büßen! — Moralische Selbstentlausung in vierzig Kapiteln — Tausendsassas der Gerechtigkeit! —

    Am Morgen taten die meisten Bürger, als sei nichts geschehen. Keiner sprach mehr von Greg Sullivans Vermächtnis, und wer gerade zum Office mußte, schielte an dem weißen Anschlag vorbei, als gäbe es ihn genau so wenig wie das Blue Spring-Tal. Aber in Wirklichkeit dachte jeder daran.
    Jimmy Watson schlief, von der vielen Nachtarbeit vollkommen zerschlagen, bis in den hohen Mittag. Sein Onkel bemerkte dies nicht einmal, und daran war auch schon wieder das Blue Spring-Tal schuld.

    Gegen zehn Uhr hatte sich Sheriff Tunker wieder mal auf große Fahrt begeben. „Watson", hatte er gesagt, „wir verschieben die Untersuchung um ein paar Tage. Je mehr Abstand, um so mehr Ruhe und Vernunft bei den Leuten."
    Das klang ja ganz gut, aber Hilfssheriff Watson glaubte selber nicht daran, denn auch ihn beschäftigte dieses eine Thema ununterbrochen. Er zerbrach sich den Kopf, wie er den Somersetern beweisen könne, daß kein anderer als er der Ärmste unter ihnen sei, kam aber zu keinem Ergebnis, weil er ja schließlich Gehaltsempfänger war.
    „Himmelschockschwerenot! Ich will wegen dieses Blue Spring-Tals keine Gelbsucht kriegen ... will mich nicht schwarz ärgern .. . und darum ... schließe ich mein Büro!" Dann ging er in seine Kammer und sank erschöpft auf sein Bett, wo er sofort in tiefen Schlaf fiel.
    Jimmy, den später der Hunger in die Küche trieb, nahm ein paar kalte Brocken zu sich und überlegte: ,Es wird gut sein, wenn ich mich heute am Tag nicht zuviel auf der Straße blicken lasse. Es k ö n n t e doch vielleicht die Nacht mancher Unberufene etwas gemerkt haben . . . Ich muß also vorläufig etwas vorsichtig sein.'
    Darum schlich er, nachdem er Borsty, der noch schlafend im Stall stand, Futter in die Krippe getan hatte, durch den Garten um die Häuser herum und spazierte die Tucsoner Landstraße hinauf.
    Er träumte davon, wie er auf die gleiche Tour noch mindestens zwanzig Dollar hinzuverdienen konnte. Enttäuschung und Gezänk gab es am Ende sowieso. Aber e r hatte dann seine Arbeit wohlmeinend, wie er sich selber einredete, getan und dafür eben seinen Lohn erhalten.
    Yea, wenn dann die Leute ihr Zeug wieder zurückfahren ließen, dann konnte er ja noch einmal Fuhrlohn verlangen.
    Jimmy Watson wanderte immer schneller, ohne es zu merken. Seine Laune wurde immer besser.
    Er mochte bei dieser Gedankenarbeit ungefähr drei Meilen zurückgelegt haben, als ihm endlich die ersten Menschen begegneten und zwar in einem himmelblau lackierten Auto.
    Wie staunte Jimmy, als der Wagen dicht neben ihm hielt und eine hohe Fistelstimme die ungemein wirkungsvollen Verse in den Äther kreischte:
    „Sieh da, John Watsons Neffe mit dem großen Ohr!
    Sei uns gegrüßt, sag, was hast du denn vor?"
    Irgendwie kam ihm die Stimme und auch die seltsame Art der Ansprache bekannt vor. Erstaunt starrte Jimmy Watson in ein langes, faltiges Gesicht. Eine altmodische Nickelbrille hing dem Gent vorne auf der Nase. Den außergewöhnlich breitrandigen Hut schien dieser Gent alle Tage einige Male in Wasser auszuwringen und dann in der Hosentasche austrocknen zu lassen, denn das Ding verlief in komischen Wellen um den Kopf herum.
    Erst als Jimmy neben diesem hageren Gent ein um so dickeres Männlein sitzen sah, dem eine hellgraue, steife

    Melone auf dem runden Schädel thronte, dämmerte es ihm, daß diese beiden Käuze nicht zum erstenmal gen Somerset fuhren.
    „Eh, Jimmy, weißt du noch, wie du und dein Onkel ... hihi ... wie ihr damals die schweren Goldbrocken aus der Erde gewühlt habt, und hinterher war das ganze Zeug nur bronziert?"
    Endlich wußte Jimmy Bescheid.
    „Er erkennt uns, wie mir schien, i c h heiße Irenäus Lambeth-Green!",
    orakelte der Lange mit der Brille.
    „Jetzt entsinne ich mich", nickte Jimmy, der nicht allzu gern an jenen Riesenreinfall mit den falschen Goldklumpen erinnert sein wollte. In den Staaten hatte man damals über die guten Somerseter genau so gelacht wie vor Tagen über ihren falschen Gouverneur.
    Der Hagere wies mit gekrümmtem Zeigefinger auf den Melonenträger.
    „Und hier, das ist MacMurry, stets mein Freund, man findet immerdar uns zwei vereunt."
    Das glatte Gesicht des

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