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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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„ausgestoßen aus allen ehrbaren Frauenvereinen Somersets".
    Die Männer in den Schenken konnten sich nicht so schnell einig werden, wie sie Jimmy Watson strafen sollten.
    Gegen zehn Uhr Vormittag brauste dann Walter Huckley in seinem schnittigen Sportkabriolett heran. In weniger als zehn Minuten war er über alles orientiert.
    „Jimmy strafen? All right, einfache Sache! Vier Ladies

    drangekriegt .. . vier Wochen Gefängnis!" brüllte er von der Straße aus durch das offene Fenster in Turners Saloon hinein, wo alles durcheinanderredete.
    Der lange Engländer wurde wie ein rettender Engel begrüßt.
    „Ja ... schon recht", meinte Lehrer Tatcher, „aber was wird mit dem Geld, das der Bengel, wie man hört, nicht mehr besitzt, sondern für ein paar leichtsinnige Tramps ausgegeben hat? Können Sie uns da auch einen guten Rat geben, Mr. Huckley?"
    Dieser zog sein langes Gesicht für zwei Sekunden in furchtbare Gedankenfalten, dann aber hatte er's:
    „Nightingales ... Broadways . . . Rasselschnakes ... Betterwitzens? Hoho, alle haben's verdient, daß sie ihre Dollar nicht mehr wiedersehen. Jimmy hat dafür schließlich schwere Nachtarbeit geleistet, der Dreckspatz. Vier Wochen Zelle Strafe genug! Reise morgen weiter, schicke Buch „Üb immer Treu und Redlichkeit". Kann Jimmy in vier Wochen auswendig lernen ... nur vierhundert Seiten. Macht jede Woche hundert! All right!"
    Zustimmendes Gelächter bestätigten ihm, daß er den guten Somersetern wieder einmal ein Ei des Kolumbus vorgesetzt hatte.
    Den Rest des Tages verbrachte der Freund Somersets in Gesellschaft der braven Jungen vom „Bund der Gerechten". Er war hell begeistert von ihrem letzten Streich.
    „Bengels! Lümmels! Bravourstück das gewesen! Brav so .. . Heuchlerischen Betrieb gebrandmarkt! All right!

    Tausendsassas der Gerechtigkeit! Weitermachen so ... ah ... aber nur bei der richtigen Gelegenheit natürlich. So long!" —
    Schon am zweiten Tage seiner Haft konnte Jimmy Watson das Buch zugestellt werden, das Mr. Huckley per Eilpost geschickt hatte. Allerdings trug es nicht den versprochenen Titel, sondern hieß: „Wie werde ich für immer ein anständiger Mensch? — Moralische Selbstentlausung in vierzehn Kapiteln."
    Das Buch maß statt der angekündigten vierhundert Seiten eintausendzweihundertfünfundsiebzig. Walter Huckley hatte ein kurzes Schreiben beigefügt:
    „Buch besser als nur Treu und Redlichkeit. Auch mehr Seiten. Nicht schlimm. Jimmy soll sich anstrengen, muß eben Nachtschicht machen. Sowieso darauf eingespielt!"
    Seit jenem Tage bekam Jimmy Watson zu seinen vielen Spitznamen noch ein paar neue hinzu. Er bekam sie zu hören, als er wegen guter Führung bereits nach zwei Wochen freigelassen wurde: „Möbelbewegungsinspektor . .. Transportspezialist ... Nachtarbeiter".
    *
    Und was wurde nun aus dem Blue Spring-Tal und Greg Sullivans Blockhütte?
    Man fand keinen Ärmsten in ganz Somerset. Da kamen die Stadtväter schließlich überein, dort eine Pelztierzucht

    anzulegen, deren Ertrag zum Wohle des Towns, also aller, verwandt werden sollte. Als Verwalter wählte man den kleinen, etwas knurrigen Cowpuncher Mud Funny von der Salem-Ranch. So spaßig dieser auch sein konnte, Mud Funny galt als ein grundanständiger, gescheiter und smarter Boy. Und das w a r er auch.
    Alles Gezänk, Neid, Habgier ... und vor allem die tollen Nachtarbeiten Jimmy Watsons waren umsonst gewesen, umsonst wie das Spiel des falschen Gouverneurs und des goldbesetzten „General Mutax".
    Die Menschen hatten bei all dem wenigstens tüchtig zu lachen gehabt.

    Ende

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