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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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weiten Bogen schlichen die sechs auf jene dicke Eiche zu. Tatsächlich stand dort mutterseelenallein eine Gestalt. Es war eine Frau. Sie äugte immer zur Blockhütte hinüber.
    Pete winkte mit erhobenem Arm seine Boys wieder ein Stück zurück. Sie befanden sich jetzt im Rücken der einsamen Waldgängerin.
    „Ich glaube, das war Miss Betterwits", meinte Dave Brown.
    „Wir müssen sie hier weggraulen", überlegte Pete.
    „Am besten ein paar Meilen in die Berge hinauf, damit sie uns im Town nicht zu früh stört", schlug Bill Osborne vor.
    Pete war einverstanden.
    „Eh, Bill, du bist der größte und dickste von uns, schindest also den tollsten Eindruck. Los, laß sie ein bißchen laufen! Aber erschreck sie nicht zu sehr!"
    Bill robbte auf die Eiche zu, hinter der die einsame Jungfrau immer noch wie angewurzelt stand. Sie mußte einige Geräusche vernommen haben.

    „Sind da welche?" fragte sie mit zitternder Stimme.
    „Nur Eichhörnchen", antwortete Bill Osborne tief verstellt, „was treiben Sie sich so spät auf diesem Grund und Boden herum, der noch nicht verteilt wurde? Antworten Sie!"
    „Ich . .. äh ... well ... no ... ja doch ... ich ... ich hatte Angst um meine Möbel", entgegnete völlig verängstigt Miss Betterwits.
    „Wie kommen Ihre Möbel hierher?" fragte Bill Osborne, immer noch, ohne sich zu regen.
    Es kam keine Antwort.
    „Zu Fuß, durch die Luft oder wie? Bekennen Sie!" drohte die unsichtbare Stimme.
    „Per ... mit ... ich ... Hilfe! Man bringt mir meine Möbel weg!" schrie sie plötzlich, denn Pete und seine vier waren inzwischen wieder zur Blockhütte geschlichen und „arbeiteten" weiter.
    Von dem Standpunkt aus, an dem Bill sich jetzt hinter einer Nachbareiche hochreckte, konnte man nicht erkennen, ob da drüben Halbwüchsige oder Erwachsene herum geisterten.
    Bill Osborne begann fürchterlich zu schnauben und zu fauchen. „Sie werden jetzt zum Elkhorn hinaufgehen und dort Buße tun für die Sünde Ihrer Hinterhältigkeit!" deklamierte er in drohendem Ton.
    „Buße ... ich will ... äh ... Wer sind Sie denn, lieber Mann?" zitterte Fräulein Betterwits, die nun den Rest ihrer Nerven verlor, nachdem sie ihr Spiel durchschaut sah.
    „Ein Eichhörnchen der Gerechtigkeit."
    „Das Einhorn der Gerechtigkeit!" stammelte die einsame Miss, die in ihrer Aufregung alles nur halb verstand, „und bekomme ich nun meine Möbel auch wieder?"
    „Ihre Möbel werden bereits vor Ihnen daheim sein", verkündete Bill Osborne, „aber nur, wenn Sie Buße tun und ..." Bill überlegte rasch, was er der vollkommen verdatterten Lady denn nun noch für eine Buße auferlegen sollte. Bis zum Elkhorn betrug es von hier aus immerhin eine knappe halbe Stunde, wenn es ihm gelang, Miss Betterwits durch die blaue Schlucht zu dirigieren.
    „Was muß ich tun, um meine Mö ..."
    „Sich am Quell hinterm Elkhorn die Füße waschen, damit sie nicht wieder auf den schmutzigen Pfaden des Betruges wandeln!" fuhr ihr Bill in die Rede. Er wunderte sich selbst, wie glatt ihm dieser Unsinn über die Zunge lief.
    „Treten Sie den Weg an!" kommandierte er und klopfte mit einem Buchenknüttel gegen seinen Eichenstamm.
    „Ja ja, ich trete ... äh ... ich gehe schon, liebes äh . .. Einhorn...", kam es vollkommen eingeschüchtert zurück.
    Bill Osborne hielt sich gut dreißig Schritte hinter ihr, ließ aber durch wiederholtes Klopfen mit dem Buchenknüttel merken, daß er ihr auf der Spur blieb. Es gelang

    ihm, sie auf diese Weise auf den geplanten Umweg zu lenken.
    Nach und nach mochte die Lady wohl fühlen, daß man sich mit ihr einen Spaß erlaubte. Bedrückend blieb, daß sie nicht wußte, wer der „Mann" hinter ihr war. Auf halbem Wege versuchte sie, das Gespenstische, das diesem Gang durch die dunkle Nacht anhaftete, durch nüchterne Überlegung zu mildern.
    „Ich habe mir aber erst gestern die Füße gewaschen", fing sie nun an.
    Ihr Bedränger rührte sich nicht. Wie ein Schatten blieb auch er in der Schlucht stehen.
    „Wissen die Leute im Town .. . von den Möbeln . ..?"
    „Man weiß es!" antwortete es dumpf.
    „Es ist doch alles Unsinn, was wir machen, werter Herr ... Kenne ich Sie? Ganz gewiß kenne ich Sie ...", fuhr Mrs. Betterwits beharrlich fort.
    „Ein Bußgang ist niemals Unsinn!" echote es, „gehen Sie schnell weiter!"
    Bill Osborne hob ein paar Steine auf und schleuderte s sie in halbem Bogen gegen die rechte Felswand.
    „Weiter! Oder ich lasse die Schlucht einstürzen!"
    In diesem Augenblick kullerten

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