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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Cents, nicht? Dann kosten zwanzig Eieruhren einen Dollar, weil ein Dollar hundert Cents hat. Tausend Eieruhren kosten also genau fünfzig Dollar."  
      „Hätte nicht gedacht, daß du das ausrechnen könntest", wunderte sich Pete, „es stimmt tatsächlich. Und was fällt dir daran nun auf?"  
      „In der Zeitungsanzeige stand doch, daß man für eine Dreieinhalbminuten-Uhr ein ,herrliches Automobil' bekommt. Unter je tausend Uhren, ist eine .Geschenkuhr'. Wie können die bei fünfzig Dollar Einnahmen solche Geschenke machen?"  
      „Hm —", überlegte Pete, „du hast den Nagel auf den Kopf gehämmert. Selbst wenn sie nicht immer ein  
       
      Auto verschenken, kommt das nicht hin. Schließlich haben sie ja nicht fünfzig Dollar verdient, nicht? Die Herstellung der Eieruhren kostet ja auch Geld. Und dann wollen die Kaufleute auch noch etwas daran verdienen."  
      „Mensch, Pete", Sam hüpfte vor lauter Eifer aus dem Bett, „wir müssen dazwischenfunken! Wir sind der ,Bund der Gerechten'. Die Gerechtigkeit beschränkt sich aber nicht nur auf Somerset und Umgebung! Wir sollten den Leuten in Tucson mal zeigen, was 'ne Harke ist!"  
      „Harke? Wieso denn das? Ich denke, es handelt sich um Eieruhren?" Pete lachte leise.  
      „Ach, dann zeigen wir ihnen eben, was eine Eieruhr wert ist! Kommt auf eines hinaus. Ich bin dafür, wir fahren nach Tucson, Boß."  
      „Ich bin dafür, wir schlafen jetzt. Wenn die Menschen so dumm sind und auf den Schwindel der Reklamefritzen hereinfallen, ist es nicht unsere Aufgabe, ihnen die Augen zu öffnen. Gute Nacht!"  
      Pete drehte sich zur Wand. Sam wußte, daß das Thema für ihn erledigt war. Aber damit gab er sich noch lange nicht zufrieden. Nein, er wollte es ganz genau wissen. Plötzlich hatte er eine gute Idee. Ganz leise verließ er das Zimmer und schlich auf nackten Sohlen die Treppe hinunter.  
      In der Küche war es totenstill. Der Mond schaute durch das Fenster, und sein blaues Licht spiegelte sich in den Kacheln an den Wänden. Sam holte einen Stuhl heran und nahm — die Eieruhr von der Wand! Jawohl, auch die gute Mammy Linda besaß eine Eieruhr! Sam drehte das Ding in den Händen und besah es von allen Seiten. Es handelte sich um ein ovales Holzbrettchen, in dessen Mitte das Glasröhrchen mit dem engen Hals befestigt war. Im schwachen Mondlicht erkannte er undeutliche Buchstaben am unteren Rand des Brettchens. Sam war neugierig. Er suchte sich Streichhölzer. .Ritsch', schon flammte es auf.  
      „Sandman <& Co* — Eieruhrenfabrik — Tucson", las er, dann war das Streichholz erloschen. „Alle Wetter", murmelte er. „da haben wir ja so einen Apparat. Wenn ich mich recht erinnere, hängt das Ding seit meiner frühesten Kindheit hier. Vielleicht hat Petes Mutter die noch in Gebrauch gehabt."  
      Sam Dodd konnte diese Nacht nicht schlafen. In gewissem Sinne hatte die ,Eieruhren-Pühose' auch ihn erfaßt. Er klemmte sich das Ding unter den Arm und marschierte wieder die Treppe hinauf. Im Schlafzimmer fing er dann an zu kramen und zu wühlen. Zuerst warf er einen Stuhl um, dann krachte das Waschbecken zu Boden, und zu guter Letzt wäre wohl noch der Schrank zu Bruch gegangen, wenn Pete nicht aufgewacht wäre.  
      „He, Sommersprosse", drohte der Obergerechte, „wenn du nicht gleich Ruhe gibst, befördere ich dich in den Stall. Da kannst du dann die Pferde scheu machen."  
      nur Geduld, Boß", entschuldigte sich Rothaar, „ich suche etwas. Wenn ich es gefunden habe, werde ich dich nicht mehr stören."  
      „Denn sage doch gleich, was es ist, Blödmann. Vielleicht weiß ich, wo es steckt."  
      „Das wollte ich gerade vermeiden. Aber weil du nun  
      mal wach bist — weißt du vielleicht, wo unsere Stoppuhr liegt?"  
      „Was ist los?" Pete richtete sich steil im Bett auf. „Was willst du mitten in der Nacht mit unserer Stoppuhr?"  
      „Sand messen — eh — Zeit messen — na, ich will sehen, wie lange unsere Eieruhr läuft." Sam sagte das etwas verlegen.  
      „Mensch, bist du noch normal? Mitten in der Nacht willst du Eieruhren kontrollieren?" Pete fing an zu lachen. „Los, Sommersprosse, leg dich ins Bett. Wo hast du überhaupt die Eieruhr her?"  
      „Aus der Küche natürlich."  
      „Aus unserer? Haben wir denn eine Eieruhr? Ist mir noch nie aufgefallen."  
      „Dann kann man mal wieder sehen, wo du deine Augen hast. Noch nie aufgefallen!" Sam tat sehr verächtlich. „Ich wette, diese

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