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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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kleinen Schuppen auf dem Hof stand sein Fahrrad. Es war sein ganzer Stolz. Er würde es Pete und dem ,Bund' nie vergessen, daß sie ihm dazu verholfen hatten. Jetzt konnte er erst richtig Geld verdienen.  
      Charly schob das Rad aus dem Hof. Die Straße lag noch einsam im Scheine der Gaslaternen. Die große Stadt Tucson war noch nicht erwacht. Nur ganz vereinzelt traf er auf seinem Weg Menschen.  
      Endlich war er am Ziel. Vor ihm lag das große Haus, in dem sich die Redaktion und auch die Druckerei des Tucson Star, der größten Zeitung des Landes, befand. Aus den großen Fenstern fiel heller Lichtschein. Aus dem Hof kam schon Wagen um Wagen gefahren. Alle waren mit dicken Zeitungsbündeln vollgepackt.  
      Charly steuerte sein Rad geschickte durch den Trubel. In einer Ecke des Hofes traf er seine Kameraden. Sie standen im Kreis, traten sich die Beine warm und erzählten sich Neuigkeiten.  
      „Hallo, Charly", rief ein untersetzter Bengel, auf dessen Strohkopf eine karierte Kappe hing, „bist heute aber spät, old boy."  
      „Früh genug, um nicht zu spät zu kommen", lachte Charly, „ich sehe, ihr wartet noch."  
      „Ist immer dasselbe, Charly", brummte ein anderer, „zuerst fertigen sie die Wagen ab. Als ob die es eiliger hätten als wir."  
      „Na ja, Boy", tröstete ihn Charly, der sein Fahrrad an die Wand gelehnt hatte und jetzt auf die Gruppe zu kam, „die Züge warten nicht auf die Zeitungsfahrer. Die Eisenbahngesellschaften streben absolute Pünktlichkeit an."  
      „Soll mir recht sein", sagte jetzt der untersetzte Bursche wieder, „werde mich sowieso um einen anderen Job bemühen. Die Sache mit der Zeitung gefällt mir nicht mehr. Man muß sich ja schämen."  
      „Schämen?" Charly Clever machte ein erstauntes Gesicht, „wieso mußt du dich schämen, Will? '  
      „Na, wenn man liest, was in diesen Blättern steht? Man muß sich tatsächlich schämen, den Menschen diesen Käse anzudrehen."  
       
      „Quatsch, Will", sagte jetzt ein dritter Boy, „da können wir doch nichts dran ändern. Was geht es uns auch an, was in den Zeitungen steht? Hauptsache, wir verkaufen unsere Exemplare!"  
      „Ja, so denken alle." Will nickte ernst mit dem Kopf. „Alle waschen ihre Hände in Unschuld. Die Drucker sagen: ,Was geht es uns an? Wir haben das ja nicht geschrieben.' Die Redakteure sagen: ,Na ja, was können wir daran ändern? Die Menschen wollen das ja so haben.' — No, Boys, ich mache nicht mehr mit."  
      „Und warum kommst du ausgerechnet jetzt auf den Trichter, Will?" Charly sah den Kameraden gespannt an.  
      „Gestern ist mir der Kragen geplatzt", sagte Will, „ihr habt doch sicher den Quatsch mit den Eieruhren  
      gelesen?"  
      „Na klar! War doch eine tolle Sache, Will. Habe gestern hundert Exemplare mehr verkauft. Jeder wollte die Sache mit den Eieruhren ganz genau wissen. Ich wollte, es wäre jeden Tag so." Der Boy, der so sprach, rieb sich vergnügt die Hände.  
      „Natürlich", Will verzog das Gesicht, „nur immer ans Geschäft denken! Man kann die Leute ruhig für dumm verkaufen! No, ich habe die Nase voll!"  
      „Davon wirst du nicht satt, Will", sagte Charly traurig, „ich verstehe gut, was du sagen willst. Aber w i r können ja nun wirklich nichts daran ändern. Wir sind doch die allerletzten!"  
      „He, Freunde!" Ein langer Bursche kam auf die Gruppe zu. In der Hand schwenkte er eine frische Zeitung. Die Druckerschwärze war noch feucht. „Wieder toller Rummel mit den Eieruhren! Sandman & Co. kündigt für heute den Gewinner des Automobils an."  
      „Na, schon geht es los!" Will spuckte verächtlich aus. „Ich kann das gar nicht mehr hören!"  
      „Laß mal sehen, Bert", schrien die übrigen Boys, „was steht drin?"  
      „Großer Empfang am Bahnhof. Sandman & Co. vermutet den Entdecker der ersten Dreieinhalbminuten-Uhr in der Provinz. Heute um zehn Uhr vormittags, auf dem Balkon des Verwaltungsgebäudes der Firma Sandman & Co., große Siegerehrung!"  
      „Hallo, Boys!" erscholl jetzt eine tiefe Stimme, „was ist los? Wollt ihr heute nicht los?"  
      Die Jungen fuhren herum. In der Tür stand ein breitschultriger Mann. Es war der Expedient, der die Zeitungen an die Boys ausgab. Sofort sausten sie los. Jetzt war es mit der dicken Freundschaft aus! Man handelte nach dem Sprichwort: ,Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!' Einer stieß den anderen zurück. Jeder wollte zuerst die Zeitungen erwischen, weil er

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