Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson
eingebildet habt. Legt euch ruhig wieder hin und genießt den schönen Tag."
Mrs. Forbes nickte den beiden freundlich zu und wollte ins Haus zurückgehen, als Dinah leise aufschrie: „Es war doch einer hier!"
„Wieso?" fragte die Rancherin verblüfft.
„Meine Sonnenbrille ist weg, spurlos verschwunden."
„Sieh nur mal richtig nach."
Jane und Dinah suchten alles ab, doch die Sonnenbrille blieb verschwunden. Das war eine Tatsache!
Ich habe sie hier auf der Decke liegen lassen", jammerte Dinah. „Sie wurde mir gestohlen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht."
Ja, die Sonnenbrille war weg. Jacky, der Schimpanse, war der Übeltäter. Er setzte sich die Brille auf die Nase, so wie er es beobachtet hatte, und legte sich schließlich hinter einen Busch zur Ruh, denn er war rechtschaffen müde. Etwas später ritt der Rancher Malone an ihm vorbei. Aber Jacky reagierte nicht darauf.
Mr. Franklin hatte dem Reporter fünf atemberaubende Geschichten erzählt, so daß Jim Parker genug Material besaß und zufrieden schmunzelnd seinen Block in der Rocktasche verschwinden lassen konnte.
„Jetzt habe ich m e i n Wort gehalten", sagte Franklin. „Kann ich von Ihnen das gleiche erwarten?"
„Well, kein Sterblicher wird von mir erfahren, daß Sie sich hier in die Berge verkrochen haben", gelobte Jim Parker und versuchte ein „ehrliches" Gesicht aufzusetzen, was aber nicht ganz gelang.
„Gut, und wann reisen Sie ab?"
„Am Sonntag. Bis dahin werde ich mich noch etwas erholen." Jim Parker winkte Emil Kluck heran; dann machten sie sich an den Abstieg. „John Watson" preßte stöhnend die eine Hand auf seinen edelsten Körperteil. Der Sturz von vorhin bereitete ihn immer noch arge Pein. Parker ging's nicht besser, aber er zeigte es wenigstens nicht so. Diese Schadenfreude gönnte er den anderen nicht. —
„Oberidioten sind wir", meinte Pete, nachdem Jim Parker außer Sicht war, „wir hätten diesem Gauner das Fell versohlen sollen!" Er konnte sich nicht damit abfinden, daß dieser skrupellose Halunke für seine Frechheiten auch noch belohnt wurde. Diesmal war es aber die einzig richtige Lösung gewesen, sich den Burschen vom Hals zu schaffen.
Mary Wilson trat nun neben Pete: „Anita und ich werden jetzt nach Hause reiten, damit sich Mrs. Forbes keine Sorgen um uns macht."
„Ja", nickte der Obergerechte, „ihr habt eure Sache großartig gemacht. Hinter das Geheimnis des falschen Professors sind wir nun gekommen, bleiben also nur noch die drei Fremden übrig."
„Und der Schimpanse ist auch noch los", keuchte der dicke Julius. „Das konnte großen Ärger geben!"
„Den fangen wir wieder ein", krähte Joe Jemmery. „So 'ne Affenjagd in Arizona hat auch ihren Reiz!"
„Vorsicht, Boy", warnte Mr. Franklin. „Ein wütender Schimpanse kann sehr gefährlich werden. Der Sheriff soll die umliegenden Stationen alarmieren. Wenn möglich, soll auf Jacky aber nicht geschossen werden. Es täte mir sehr leid um ihn."
„Wir werden sehen", sagte Pete. „Und nun reiten wir alle zurück und lassen Sie in Ruhe arbeiten."
„Aber ich muß mit", rief Julius. „Vielleicht entdecke ich irgendwo meinen Jacky. Er hört nämlich auf mich."
„Gut", stimmte Pete zu. „Ich nehme Sie im Auto mit. Ladies und gentlemen, laßt uns also nach unten schreiten!"
Lachend folgten sie Petes „Befehl". Unter fröhlichem Geplauder kletterten sie abwärts. Die Boys schwangen sich auf ihre Pferde. Sam nahm auf dem Bock des großen Leiterwagens Platz, und Pete klemmte sich hinter das Steuer seines „D-Zuges." Julius belegte keuchend den hinteren Teil des Wagens.
Wollt ihr nicht lieber mit mir fahren?" fragte Pete die Mädchen.
„Wir haben doch unsere Pferde mit", gab Anita zu bedenken.
„Die binden wir hinten an", schlug Pete vor. „Ich fahre dann eben langsamer."
Mary und Anita folgten seinem Vorschlag sehr gern, denn sie waren von dem langen Ritt doch ermüdet. Pete gab Gas und überholte Sommersprosse, die lustig die Peitsche schwang und mit überschnappender Stimme ein Lied sang.
„Wir sehen uns auf der Ranch!" rief ihm Pete noch zu.
Sam sah richtig neidisch hinter ihm her: „Ich hocke hier wie „Nathan" der Grüne" auf dem Bock, während mein lieber Freund mit zwei bildhübschen Girls durch die Lande zieht. Ja, ja, das Leben ist eben ungerecht!"
Sheriff Tunker saß derweil verdrossen in seinem Office und qualmte ausnahmsweise mal wie ein Schlot. Warum blieb sein Gehilfe nur denn so lange fort? Watson bereitete ihm
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