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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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alle Tage, und der Schimpanse schnalzte vor Behagen. Damit es schneller ging, steckte er einfach seinen Kopf in den Topf und schlapperte los. Unaufhörlich fraß er in sich hinein, was hineinging, bis er ein Gefühl der Sättigung verspürte. Als Nachtisch leckte er sich noch genießerisch sauber und spähte schließlich interessiert zum Fenster hinaus. Mammy Linda watschelte gerade ins Haus zurück. Halbohr saß noch vor dem Brunnen und dachte über sein Mißgeschick nach. Was sollte e r nun tun? Da hörte er Schritte.
    Jacky verkroch sich unter den Küchentisch und wartete erst mal ruhig ab. Schwer atmend betrat Mammy die Küche. Sie wollte nun ihren Apfelbrei in die Speisekammer stellen, aber ... oh weh! — Die Schwarze schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ließ sich fassungslos auf den nächsten Stuhl fallen. Sie „landete" aber nicht richtig, rutschte vorbei und fiel unter den Tisch, direkt neben den erschrockenen Jacky, der sein weißes Gebiß zeigte. Die gute Mammy fuhr sich mit der Hand über die Augen, riß diese beängstigend weit auf, wischte sich noch einmal drüber und . . . stieß

    einen gellenden Schrei aus, der durch das ganze Haus hallte. Sie rappelte sich schließlich auf, raffte ihre Röcke und keuchte aus der Küche, ohne Unterlaß um Hilfe schreiend . . .
    Mr. Dodd, der über seinen Geschäftsbüchern saß, hob unwillig den Kopf. Was war denn da schon wieder los? Jemand rüttelte an seiner Tür und schrie: „Aufmachen! Aufmachen! Wildes Menschenfresser sein hinter mir! Aufmachen! Aufmachen! Ungeheuer sitzen in Küche unter Tisch! Aufmachen! Auf . . . ! Oh weh, helft mir doch!"
    „Aber was ist denn los?" fragte Dodd ärgerlich und machte die Tür auf. Mammy zitterte am ganzen Körper, ihre Fettmassen kamen richtig in Bewegung.
    „Oh, Mr. Dodd, ich haben bekommen Herzschlag. Wildes Affenmensch haben gefressen Apfelbrei und mich dazu. Übriggeblieben zuckendes Nervenbündel. Nehmen sofort Gewehr und jagen in die Flucht."
    „Ruhe!" schrie Mr. Dodd. „Du hast wohl Whisky getrunken, wie? Was redest du da von einem „Affenmenschen"? Beruhige dich und erzähle mir dann alles schön der Reihe nach."
    „Halbohr haben gejault und gewinselt", begann Mammy. „Ich haben sofort Apfelmus stehengelassen und nachgesehen; aber er haben gewinselt ohne Grund! Ich ihm gehalten Vortrag. Er haben mich angehört, und dann ich bin gegangen in Haus und Küche zurück. Wollte stellen meine schöne, frischgemachte Apfelbrei in Speisekammer. Was aber sein passiert?"
    „Na, was denn?" fragte Dodd ungeduldig.
    „Alles Apfelbrei war futsch! Ich haben fassungslos den

    Kopf über meine Hände, nein, Hände über meine Kopf zusammengeschlagen und mich auf Stuhl gesetzt. Stuhl stand nicht richtig. Arme Mammy machte Plumps auf harten Fußboden. Ich wieder aufstehen und sehe eine seltsame Vieh, welches mich angrinst. Mund ging bis zu Ohren. Ich nicht glauben, was ich sehe! Aber großes Vieh bleibt. Ich ihn will verscheuchen, aber Biest greift an, und ich rennen weg."
    Mr. Dodd sah Mammy Linda nachdenklich an: „Hast du das nicht alles nur geträumt, Mammy?"
    „Ich nur träumen in Bett, niemals in Küche. Apfelbrei futsch!"
    „Das will ich mir mal ansehen", sagte Mr. Dodd und ging vor der zitternden Schwarzen her. Er konnte sich dann gleich selbst davon überzeugen, daß Mammy nicht phantasiert hatte. Nachdenklich schüttelte er den Kopf.
    „Ich kann mir das nicht erklären, Mammy!"
    „Aber ich haben es doch erklärt", meinte sie verzweifelt. „Hier unter Tisch haben gräßliches Vieh gehockt und Zähne gefletscht. Nein, ich nicht haben geträumt. Es waren schlimme Wahrheit."
    Der Verwalter suchte sorgfältig Küche und Speisekammer ab, doch der Affe war nicht mehr da. „Du hast bestimmt geträumt, Mammy. Jemand hat dir vielleicht einen Streich gespielt. Vielleicht hat dein Penny das Zeug geschluckt."
    „Mein Penny so etwas nicht tun", wehrte Mammy entrüstet ab. „Außerdem er gerade schwimmen gegangen. No, es war ein Ungeheuer."
    „Schön, dann war's ein Ungeheuer. Und nun koche

    mal 'nen neuen Apfelbrei. Aber paß auf, daß ihn nicht wieder ein „Ungeheuer" auffrißt."
    Lachend verließ er die Küche. Aber er machte sich doch so seine Gedanken. Nach Mammys Erzählungen mußte es sich um einen großen Affen gehandelt haben. Mr. Franklin hatte einen solchen mitgebracht. Wenn dieser ausgebrochen war, war das Rätsel gelöst. Immer noch lachend betrat er sein Arbeitszimmer. Dort aber verging ihm das

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