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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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liegen wir in dieser Kasematte des Todes und werden das Licht des Tages nie wieder sehen! Und wir waren doch immer so nette Menschen."
    In der Villa des Senators Caine in Tucson herrschte große Aufregung. Das kam von dem Brief, der mit der Frühpost eingelaufen war. Dieser hatte den Herrn Senator ganz schrecklich auf die Palme gebracht. Bildlich natürlich nur, aber es reichte. Mr. Caine tobte in dem kleinen Damensalon, in dem seine Frau saß und ihre Fingernägel polierte, und warf ihr den Brief auf den Tisch.
    „Tilda!" schrie er und wurde so rot, daß seine Gattin ernstlich einen Schlaganfall befürchtete. „Tilda — wenn ich nicht auf der Stelle verrückt werden soll: haben wir jemals einen Sohn gehabt?"
    „Aber du mußt es doch wissen, Archie!" erwiderte Mrs. Caine verwundert und blickte ihren Gatten aus scheuen Rehaugen an. Er benahm sich so sonderbar, die Hitze draußen hatte sich ihm doch nicht etwa aufs Gemüt gelegt? Man hörte ja manchmal die seltsamsten Sachen ...
    „Keine Ausflüchte!" wetterte der Senator. „Hatten wir einen Sohn oder hatten wir keinen? Sprich!"
    „Wir haben nie einen Sohn besessen, Archie — obwohl wir uns immer einen wünschten! Wir besitzen nur zwei

    Töchter: Lissy und Cissy. Sie sind sehr nett und versprechen, eine Zierde des weiblichen Geschlechtes zu werden. Und nun sag mir bloß —"
    „Schon gut, meine Teure — das wollte ich von dir wissen!" Der Senator wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich begann schon zu befürchten, ich sei nicht mehr ganz normal."
    „Aber was ist denn los? Beruhige dich doch um Gottes willen, Archie! In deinem Alter darf man sich nicht mehr so furchtbar aufregen; das schadet einem!"
    „Ich bin froh, daß ich nicht verrückt bin. Jetzt ist's schon besser, Tilda! Aber die Leute in Somerset scheinen verrückt geworden zu sein. Sie behaupten, unser Sohn sei bei ihnen in der Mühle. Joschy oder so ähnlich soll er heißen. Es ginge ihm schlecht, und wenn wir uns nicht um das arme Kind kümmerten, würde man das , Weiße Haus' alarmieren!"
    „Aha!" Mrs. Caine bewies, daß sie keinesfalls dumm war. „Da haben wir es! Im nächsten Jahr sind die neuen Wahlen. Man will verhindern, daß du wiedergewählt wirst, und da setzt man schon jetzt Skandalgeschichten über dich in Umlauf. Es bleibt immer etwas davon hängen!"
    Der Senator starrte seine Frau an. Dann nickte er. „Du magst recht haben, Tilda, so kann es sein! Das ist wenigstens eine Erklärung, die Hand und Fuß hat. Bist ein kluges Weib!"
    „Wann sollen wir diesen seltsamen Sohn denn eigentlich gehabt haben, Archie?"

    „So vor ungefähr zwölf Jahren, wird behauptet. Er soll uns damals von Indianern geraubt worden sein. Dann hätten die Rothäute ihn wieder ausgesetzt, und er sei in ein Waisenhaus gekommen."
    „Dagegen muß sofort etwas unternommen werden, Archie! Aber schnellstens! Gerüchte müssen im Keim erstickt werden, sonst wachsen sie zur Lawine an und begraben einen darunter."
    „Es wird etwas getan werden, verlaß dich darauf!" Der Senator reckte sich hoch. „Du wirst dich wundern, was getan wird! Bitte, packe sofort meine Reisetasche, Tilda!"
    „Du willst — ?"
    „Jawohl! Ich fahre sofort nach Somerset! Ich gehe der Sache auf den Grund, und zwar gründlich! Dieser Hilfssherriff — wie heißt er doch noch — nun, er soll sich wundern! Und die Witwe Poldi dazu! Mir einen solchen Brief zu schicken! Eine Schande ist es! Es ist — " Er wußte nicht mehr weiter. „In einer halben Stunde geht der nächste Zug. Ich muß mich beeilen, wenn ich ihn erreichen will!" —
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    „Ihr dürft doch noch zwei Tage hier oben bleiben", meinte Gribble kopfschüttelnd. „Warum habt ihr auf einmal solche Eile? In Somerset ist doch nichts los!"
    „Es ist wegen Bess Silver", gestand Joe Jemmery den

    Cowboy kleinlaut. „Und dann auch Joks wegen. Der Kleine darf nicht so lange allein bleiben. Immer nur mit uns Jungen — wir wollen ihn unserem Halbohr in Obhut geben, und je eher, desto besser."
    „Daß ihr Bess Silver nicht stellen könnt, ist doch kein Grund, sich die Sache so zu Herzen zu nehmen, wie ihr es tut! Geoffry und ich bekamen ihn ja auch nicht, und wir sind ja schließlich Männer. Natürlich hat Pete recht, wenn er behauptet, der Räuber werde sich jetzt nicht mehr um Stickens Horn herum sehen lassen. Es ist eigentlich schon allerhand von euch, daß ihr seine Gefährtin zur Strecke gebracht habt! Darauf könnt ihr Stolz sein. Bess Silver von Stickens Horn verjagt —

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