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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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übrigen würde er schon für sich selbst sorgen, wenn er erst einmal über das Gebirge hinweg war. Er wälzte den Stein vor dem Höhleneingang fort und setzte sich draußen an der Felswand nieder. Erst wollte er einmal frühstücken. Dann suchte er nach einem Bach; schließlich hatte er Durst und mußte sich auch waschen. Er fand eine Quelle, warf seine Sachen ab und badete. Das erfrischte ihn wundervoll. Er hing sein Bündel über die Schulter und wanderte los, eine kleine Melodie vor sich hin pfeifend. Um sein ferneres Wohlergehen machte er sich keine Sorgen. Er wußte nicht, wo er sich befand; es war ihm auch gleich. Er wanderte einfach immer höher hinauf; einmal mußte er ja den Kamm des Gebirges erreicht haben. Dann ging es wieder abwärts, und wenn er in die Ebene jenseits der Berge kam, würde er weiter sehen. —
    Genau zur gleichen Zeit, in der Joschy los wanderte, wurde es in einem andern Teil des Gebirges lebendig; ungefähr zwei Reitstunden von seinem Platz entfernt erwachten auch andere, dehnten und streckten sich und gaben sonderbare Laute von sich. Das waren der Hilfssheriff, sein Neffe Jimmy und die Jungen vom Bund de Gerechten, die sich mit Watson auf die Suche nach dem davongelaufenen Müllerjungen aufgemacht hatten. Es ging laut und lustig zu, als sie erst einmal richtig wach waren.
    „Alles hört auf mein Kommando!" rief Mr. Watson tatgeladen. „Es ist ein schwieriges Werk, das wir auf uns geladen haben, Boys — sagt selbst: in einem so massiven Gebirge einen so kleinen Jungen zu finden, ist noch schlimmer, als die berühmte Stecknadel in dem noch berühmteren Heuhaufen zu entdecken. Aber laßt den Mut nicht sinken! Old Sioux ist bei euch. — Verhaltet euch einen Augenblick mucksmäuschenstill: ich muß eben mal etwas nachdenken!"
    Die Jungen sahen sich lächelnd an; aber sie taten ihm schließlich den Gefallen und schwiegen. Watson schloß die Augen, runzelte die Stirn und zog ein recht kummervolles Gesicht; das dauerte eine ganze Weile. Sam fragte Conny schon flüsternd: „Ob er noch lebt? Vielleicht hat ihm die Anstrengung des Nachdenkens umgebracht!", als Watson die Augen wieder öffnete, siegreich über seine Schar hinwegblickte, und mit einer Stimme, die wie Fanfarengeschmetter klang, ausrief: „Auf denn, meine Tapferen, in die Sättel!"
    „In welche Richtung geht's denn?" erkundigte sich Tim Harte interessiert.
    Watson machte eine großartige, die halbe Welt umfassende Handbewegung.
    Die Jungen blickten sich enttäuscht an. „Wenn wir so reiten, wie Sie meinen, kommen wir ja nie richtig ins Gebirge hinauf!" meinte Sam. „Dann ziehen wir immer an seinem Fuß entlang — im weiten Bogen, bis wir schließlich nach einem halben Jahr oder auch einem ganzen irgendwo auf der andern Seite landen."
    „Wir werden nicht weit zu reiten haben, dann haben wir ihn", erklärte der Hilfssheriff. „Ihr könnt mir glauben — ich weiß es!"
    „Yea — aber —?" wandten die Jungen ein.
    „Mein Plan scheint euch vielleicht ein wenig verrückt", entgegnete Watson schmunzelnd. „Das kommt nur daher, weil ihr glaubt, Joschy werde so handeln, wie ihr handeln würdet, wenn ihr in der gleichen Lage seid. Weit gefehlt, meine Lieben! Habt ihr denn noch nie etwas von Psychologie gehört?"

    „Pischologie — was ist denn das nun wieder?" wollte Bret Halfman vorlaut wissen.
    „Psychologie, das ist —" Watson holte zu einem langatmigen Vortrag aus; aber er hielt ihn nicht. Er fand plötzlich, daß es gar nicht so einfach war, jemandem etwas zu erklären, von dem man selbst keinen richtigen Begriff hatte. „Ihr seid noch zu klein, um das zu verstehen", lenkte er deshalb rasch ab. „Vielleicht erkläre ich's euch später mal, wenn ihr erwachsen seid. Und nun kommt!"
    Er ritt los. Die Jungen waren keineswegs überzeugt, daß sie Joschy finden würden, wenn sie hinter John Watson her ritten; doch warum sollten sie ihm nicht den Gefallen tun, wenigstens für die ersten zehn Minuten? Dann konnten sie sich ja nacheinander heimlich verdünnisieren und ihren eigenen Plänen nachgehen. Sie fanden überhaupt, daß sie wesentlich mehr Aussicht auf Erfolg haben würden, wenn Watson und Jimmy nicht bei ihnen waren. Ein paar Blicke genügten, sich miteinander zu verständigen. Gleich darauf ging das geflüsterte Wort „Pineappel!" von Mund zu Mund. „Pineappel" war ein sonderbarer, wie eine riesige Ananas geformter Fels, den sie alle kannten; dort wollten sich die Ausreißer wieder treffen.
    Watson ritt los,

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