Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache
mehr haben wir doch nie gewollt!"
„Trotzdem — !" Pete wand sich bei der Antwort ein wenig. „Was haben wir hier oben schließlich noch zu tun? Ich fürchte, es würde uns bald langweilig werden. Unten aber werden wir bestimmt von unsern Vätern gebraucht."
Gribble lachte. „Ich hatte eigentlich nie den Eindruck, daß ihr euern Vätern begeistert zur Hand geht. Aber ich will's zugeben: ich kann mich ja auch täuschen. Okay: wenn ihr also durchaus reiten wollt, will ich euch nicht daran hindern. Kommt gut unten an und vergeßt nicht, Mr. Dodd auszurichten, er möge uns den Tabak herauf schicken, den wir vergessen haben."
Die Jungen ritten davon, allerdings nur so weit, bis man sie von der Hütte aus nicht mehr sehen konnte. Dann bogen sie von der eingeschlagenen Richtung ab
und ritten weiter ins Gebirge hinauf. Sie hatten es Gribble und Geoffry nur nicht sagen wollen: sie hatten keineswegs die Absicht, nach Somerset zurückzukehren. Sie dachten nicht daran, die Jagd auf Bess Silver aufzugeben. Der Wolf hatte sein Revier bei Stickens Horn verlassen und sich höher ins Gebirge hinauf verzogen; das war von ihnen auf einer Menge von Ritten festgestellt worden. Sie glaubten auch zu wissen, wo er sich nunmehr aufhielt. Aber Gribble und Geoffry hätten ihnen ganz einfach verboten weiterzumachen, weil er sie einer solchen Gefahr nicht aussetzen wollte.
„Du meinst, daß es diese Höhle bei Regis Stout ist?" erkundigte sich Joe zappelnd, während sie zügig ausgriffen. Lebensmittel für drei Tage führten sie mit sich; in dieser Zeit hofften sie, Bess Silver aufstöbern zu können. Joe hatte seinen kleinen Wildhund vor sich auf dem Sattel; er war inzwischen an diese Art der Fortbewegung gewöhnt und hatte nichts mehr dagegen einzuwenden. Im Gegenteil, es schien ihm Spaß zu machen.
„Das ist sie, darauf könnt ihr Gift nehmen!" Pete nickte. „Aber es wird schwer sein, ihn dort zu stellen. Er ist jetzt noch viel mißtrauischer geworden, als er vorher schon war. Er wird nicht zögern, jeden einzelnen von uns anzunehmen, sobald er ihn zu Gesicht bekommt, darauf könnt ihr euch verlassen. Bess Silver weicht nie mehr im Leben einem Menschen aus; das ist meine Überzeugung."
„Aber der Höhleneingang bei Regis Stout liegt gut zehn Meter über dem Erdboden!" wandte Bill Osborne ein. „Und die Felswand ist so steil, daß kein Wolf hinaufkommt!"
„Du vergißt, daß wir die Umgebung bisher noch nicht eingehend genug untersuchen konnten! Meiner Überzeugung nach ist noch ein zweiter Eingang da. — Bess Silver scheint Höhlen mit doppeltem Zugang zu bevorzugen!"
Eine Stunde später hatten sie das Felsgewirr, das den Namen Regis Stout führte, erreicht. Es schien völlig unzugänglich; man mußte schon so gewandt und wendig sein wie die Jungen, wenn man sich hier überhaupt durch finden wollte. Sie hielten unterhalb des Höhleneinganges und spähten hinauf. Jeder von ihnen hatte das Gefühl, Bess Silver werde im nächsten Augenblick seinen Kopf aus der Höhlenöffnung strecken und höhnisch zu ihnen hinunterblicken.
Aber sie täuschten sich. Es regte sich nichts; die Höhle schien verlassen.
„Da steh'n wir nun da — !" krähte Joe Jemmery. „Wie der Kaiser von China, als man ihm sagte, seine neuen Pantoffeln seien kaputt! Wir werden nie erfahren, ob Bess Silver da oben sich aufhält oder nicht. — Den zweiten Zugang werden wir heute genau so wenig wie gestern und vorgestern finden. Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit herauszubekommen, wie es mit Bess Silver und der Höhle steht: hinaufzuklettern!"
„Genau das werde ich jetzt tun!" nickte Pete.
Sie starrten ihn an, als habe er den Verstand verloren. „Du hast wohl nicht mehr alle beisammen?" fragte Johnny Wilde nach langer Pause. „Auf solche Gedanken kann nur ein Selbstmörder kommen."
„Warum denn?" lachte Pete. „Diese Kletterpartie ist doch nicht halb so gefährlich, wie ihr mir das weismachen wollt. Wir haben in dieser Hinsicht schon ganz andere Dinge geschafft, oder?"
„Aber wenn Bess Silver oben ist — ?"
„No! Wenn diese Höhle auch wirklich der neue Unterschlupf von ihm sein sollte — jetzt ist er auf keinen Fall dort! Wir kennen doch die Lebensgewohnheiten der Wölfe. Entweder pirscht Bess jetzt durchs Gelände und sucht sich seine Mahlzeit, oder er hat sich schon sattgefressen; dann liegt er irgendwo im Gestrüpp und verdaut. Zum Verdauen kommt er nicht extra in die Höhle zurück; die sucht er nachts auf. Wer ist anderer
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