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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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in der Buck-Wüste geleistet habe, das soll mir erst mal einer nachmachen!"

    Jimmy setzte sich schweigend auf einen Stuhl und sah seinen Onkel an, als wäre dieser zum Tode verurteilt worden.
    „Tu den Mund auf, Bengel! Was stierst du denn so!"
    „Haben die Gangster Tatsächlich mit Maschinengewehren geschossen?" fragte der Neffe zurück. „Und hast du den Tiger wirklich an die Leine genommen?"
    „Mit was? Maschinengewehren? Ach so. Hehehe. Das war natürlich ein Spaß von mir. Und die Leine — ja, Donnerwetter, da habe ich wohl ein bißchen zu dick aufgetragen? Hättest mir auch einen Wink geben können."
    „Habe ich getan, Onkel", sagte Jimmy kleinlaut. „Aber du gabst mir eine Maulschelle, daß mir jetzt noch der Kopf klingelt, und — Ach, Onkel, Onkel John, was hast du dir bloß eingebrockt!"
    Der Hilfssheriff wurde nun doch unruhig.
    „Eingebrockt? Verdammt noch mal! Was denn?"
    „Warst du überhaupt Soldat?" forschte der Neffe erbarmungslos weiter. „Nein! Das war auch gelogen. Mensch, Mensch, du hast dich vielleicht ganz toll blamiert! Du hast..."
    Watson fuhr von seinem Lager in die Höhe, als hätte ihn ein Stinktier angespritzt, und Jimmy flüchtete mit einem Schreckensschrei an die Tür.
    „Hiergeblieben, du Onkelschänder! Ich blamiere mich nie, verstehst du mich! Und die anderen waren bestimmt auch blau wie Haubitzen; die wissen heute ebenso wenig, was ich erzählt habe, wie ich selbst. Der Whisky lähmt allen das Gedächtnis, hehehe. Das wirst du auch noch merken, wenn du erst trocken hinter den Löffeln bist."
    „Nur Joe Brent war blau wie du. Mr. Turner aber und Mr. Dulles und Malcolm und Settier, die waren noch nüchtern. Und der Seiltänzer erst recht; der hatte überhaupt nichts getrunken."
    „Seiltänzer existieren für mich nicht", erklärte der Hilfsheriff verächtlich, indem er sich auf den Bettrand setzte. „Fahrendes Volk! So'n Gaukleraffe kann von mir denken, was er will. Ich bin und bleibe doch der Sheriff von Amerika und, solange Tunker außer Gefecht ist, der Alleinherrscher von Somerset."
    „Ja, für vierzehn Tage noch", sagte Jimmy mit Grabesstimme. „Dann bist du entweder ein feiger, wortbrüchiger Kojote, hinter dem sogar die Säuglinge in der Wiege faule Eier schmeissen — oder du liegst zerschmettert im Niagara-Fall."
    „Was?" brüllte John aufspringend. „Ein Kojote? Ich? Und im —"
    Aber plötzlich verstummte er. Er faßte sich an den Kopf. Niagara-Fall? Au Donnerwetter! Eine leise Erinnerung kam in ihm auf.
    „Was war da mit dem Niagara, Jimmy? Hat der Brent nicht eine Wette gemacht? Oder — um Himmelswillen — bin ich das etwa ..."
    Ein Klopfen an der Haustür unterbrach ihn. Jimmy eilte hinaus, um zu öffnen, und kam mit Sam Dodd zurück.
    „Guten Morgen, Mr. Watson", sagte Sommersprosse ehrerbietigst. „Ich sollte Ihnen nur eine Botschaft von Senior Sancho Villa ausrichten. Ich traf ihn, als ich mit Pete von der Salem-Ranch zum Town kam; er ist mit seiner Truppe eben abgefahren und läßt Ihnen noch zum Abschied sagen, daß er Sie am 18. dieses Monats im Clifton House an den Niagara-Fällen erwartet."
    „Clifton House? Sieh mal an! Das ist doch das weltberühmte Hotel. Habe davon schon gehört. Weiß nur nicht —"
    „Sie haben doch sicher auch damals im Clifton House gewohnt, als Sie sich zum erstenmal über die Fälle tragen ließen?" fragte Sam scheinheilig. „Das ganze Town spricht von nichts anderem, und die Leute sagen alle: Mr. Watson ist ein bescheidener Mann; erst der Whisky öffnet ihm den Mund, um uns einen Bericht über seine früheren Heldentaten zu geben."
    „Gewiß, natürlich", stotterte Old John, dem jetzt langsam, aber unwiderstehlich ein Licht aufging. „Jedoch — was dieser Seilspitzbube von mir will — am 18. dieses Monats, sagtest du?"
    „Ja, Mr. Watson. Gestern war der vierte. Die Wette läuft also am 18. ab, und ... Ach, Sheriff! Ich möchte ja auch allzu gerne zusehen, wenn Sie Ihren Todesritt auf Sanchos Schultern machen. Aber es ist eine sehr weite Reise, und mein Dad will mir das Geld dazu nicht geben."
    „Greif doch in deine Spardose", brummte der Hilfssheriff verstört. „Übrigens kapiere ich nicht ganz, was —"
    „Meine Spardose ist leer", sagte Sam traurig. „Denn wir Jungen haben doch gerade ein Telegramm über Sie an den Präsidenten der Vereinigten Staaten aufgegeben, und das kostete einen schönen Batzen."
    „Ein Tele — was?" brüllte Watson, nun doch die Fassung verlierend. „Mach mich nicht ganz

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