Mein Wille geschehe
Susan Sloan
Mein Wille geschehe
Roman
Aus dem Amerikanischen von Angela Stein
Knaur Taschenbuch Verlag
Eine Anwältin im Dickicht der Justiz
In Seattle wird ein Familienberatungszentrum durch eine Bombe dem Erdboden gleich gemacht. Wer steckt dahinter? Sehr schnell scheint ein Täter gefunden. Die junge Anwältin Dana wird beauftragt, ihn zu verteidigen – was sie äußerst widerwillig übernimmt. Doch bald kommen ihr Zweifel an der Schuld des Mandanten, und als ihre Vergangenheit ins Blickfeld der Medien rückt, begreift sie, dass es hier um etwas ganz anderes geht als um Gerechtigkeit…
Über die Autorin:
Susan Sloan lebt im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Ihr erster Roman Schuldlos schuldig wurde zu einem internationalen Bestseller. Auch ihr zweiter Roman Denn alle Sicherheit ist trügerisch war ein großer Erfolg.
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Vollständige Taschenbuchausgabe Juli 2005
Knaur Taschenbuch.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, München
(Copyright © 2002 by Susan Sloan
Copyright © 2003 Knaur Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise -
nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben weiden.
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Collage ZERO, München, unter Verwendung eines Bildes von Zefa/Masterfile, Düsseldorf
Satz: Ventura Publisher im Verlag
Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 3-426-62.772-8
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Wir sollten nur die gerechten Taten vollbringen, die wir nicht unterlassen können.
Simone Weil
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Für Howard, meinen größten Fan,
und für Bear, meinen besten Freund.
Danksagung
Wie immer danke ich meiner Agentin, Esther
Newberg, die dafür sorgt, dass die Schecks rein-
kommen, und meiner Lektorin, Jamie Raab, die
stets Schlamm zu Gold zu verwandeln scheint.
Mein besonderer Dank gilt Kasey Todd Ingram,
Sue Klein, Nancy Mack, Sally Sondheim, Pamela
Teige, Alan Weiss und Lee und Alicia Wells, die
mir mit Rat und Tat zur Seite standen.
Und nicht zuletzt bin ich Betta Ferrendelli, meiner unfehlbaren Suchmaschine, zu unermesslichem
Dank verpflichtet sowie Susan Roth und The
Author’s Edge, ohne die dieses Buch gar nicht zu
Stande gekommen wäre.
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TEIL EINS
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Er arbeitete schnell, aber mit äußerster Vorsicht, denn er wusste, dass eine einzige falsche Bewegung verheerende Folgen haben würde.
Sein Mund war von einer Schutzmaske bedeckt,
wie sie Chirurgen zur Operation anlegen, seine
Hände steckten in Latexhandschuhen, von denen
er mehrere übereinander trug. Er pulverisierte
die richtige Anzahl Aspirintabletten mit einem
Mörser, gab die entsprechende Menge Methylal-
kohol hinzu und rührte dann heftig, damit sich die Körnchen auflösten.
Sein Vorgehen hatte er sorgfältig geplant. Er hat-te zwei Wochen gebraucht, um eine entlegene
Tankstelle zu finden, bei der man nicht auf Ge-
sichter achtete, an der es eine Methanolzapfsäule gab und wo man die notwendige Menge reines
Aspirin zu einem günstigen Preis einkaufen konn-
te. In jedem Drugstore, Supermarkt oder Reise-
bedarfsladen, den er im Umkreis von dreißig Ki-
lometern außerhalb von Seattle aufsuchte, kaufte
er nur jeweils eine Packung. Den Dünger besorg-
te er sich weit außerhalb der Stadt. Für die Batterien fuhr er bis nach Bellingham im Norden und
Olympia im Süden, und er erstand in jedem La-
den für Autozubehör nur jeweils eine.
Bei den Einkäufen bezahlte er bar, damit man ihn
nicht über seine Kreditkarte finden konnte. Und
dann benötigte er nur noch genügend Geduld –
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Geduld, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten,
zu dem er sich in die Garage schleichen und un-
gestört arbeiten konnte.
Als das Aspirin sich weitgehend aufgelöst hatte,
filterte er die Flüssigkeit so lange, bis sie ganz klar war. Dann gab er sie in eine Schale aus
Hartglas und stellte sie beiseite. Die in der Batterie enthaltene Schwefelsäure fing er in einem Be-
cherglas auf. Er hätte sie zwar einfach im Laden
besorgen können, doch er nahm lieber den zu-
sätzlichen Arbeitsschritt in Kauf, um nicht aufzufallen. In einer alten elektrischen Bratpfanne, die er eigens zu diesem Zweck bei einem Trödler erstanden hatte, erhitzte er Speiseöl auf hundert-
fünfzig Grad. Als der Alkohol in der Schale ver-
dampft war, gab er die Acetylsäurekristalle, die
sich dort gebildet hatten, zu
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