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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Rat mehr. Schnell weiter, das wäre die einzige Rettung."

    „Und was das allerschlimmste ist", fuhr Pat niedergeschlagen fort, „die Biester aus dem Zoo haben sie auch wieder geklaut, die Leoparden und das Krokodil. Die wollen sie nun auf uns hetzen."
    „Da steht mir der Verstand still", sagte Old John ziemlich kleinlaut. „Junge, Pat, wenn mir dein Gesicht nicht so'n blindes Vertrauen einflößte —"
    Jimmy trat jetzt auch aus dem Wagen und hielt seinem Onkel die Whiskypulle hin.
    „Trink erst mal, Onkel! Mr. Right hat dreißig Flaschen in dem Wagen verstaut. Sechs für jeden Tag, sagte er."
    Watsons Gesicht verklärte sich. Er war noch immer nicht ganz nüchtern, obwohl er rund um die Uhr geschlafen hatte, und der erste Riesenschluck ließ die Teufelchen in seinem Kopf wieder lustig aufleben.
    „Sie müssen aber auch etwas dazu essen, Mr. Watson", mahnte Pat. „Es ist alles da: Fleisch- und Gemüsekonserven, Brot, Eier, kondensierte Milch —"
    „Milch! Brr!" schüttelte sich der Hilfssheriff unwillkürlich.
    „Und einen Spirituskocher haben wir auch. Wir sind also völlig autark und brauchen überhaupt keine Verbindung mit der Außenwelt mehr. Daher —"
    Ein Ruf Tom Jacksons unterbrach den in seiner Art rührend um John Watson besorgten jungen Mann.
    „Da hinten kommt ein Wagen! Oh, Mr. Watson! Oh, Mr. Summer! Ob das schon die Gangster sind?"
    Auf der Straße näherte sich wirklich eine Staubwolke, und in der blitzte es wie von Glas und blanken Messingteilen.

    John Watson schnellte in den Wagen zurück, als wäre die Sprungkraft des erlegten Tigers in ihn übergegangen, und Jimmy folgte ihm mit allen Anzeichen höchster Todesangst.
    „Keine Sorge, Mr. Watson!" rief Pat. „Es ist nur ein Personenwagen; darin kann man keine Raubtiere verstauen. — Oh weh! Wissen Sie, wer am Steuer sitzt?"
    „Doch nicht — doch nicht Jack Ripper?" keuchte Old John. „Ach, wenn ich doch meinen Colt bei mir hätte! Ich bin ja völlig wehrlos!"
    „Nein!" meinte Pat beruhigend, der durch einen Feldstecher spähte. „Es ist eine Frau. Mrs. Poldi, glaube ich."
    Der Hilfssheriff schrie auf.
    „Los! Alle Mann einsteigen! Jimmy, die Plane dicht! Tom, Gas voll! Oder Vollgas — egal! Wenn die Hyäne hinter mir ist.. ."
    Es ging alles blitzschnell. Tom kurbelte den Motor an und schnellte dann in seinen Sitz. Pat nahm neben Tom Platz. Der Wagen rollte an. Old John lag auf seiner Matratze und zog sich die Decke über das Gesicht. Jimmy spähte durch einen Schlitz in der Plane.
    „Es ist tatsächlich Mrs. Poldi!" schrie er. „Jetzt ist sie bis auf 50 Yards heran. Sie ruft etwas, winkt. Jetzt —"
    „Was denn nur, du Kamel! So rede doch!" zeterte Watson. Und da Jimmy schwieg, stand er selbst auf und blickte seinem Neffen über die Schulter.
    Eine Frau, ganz ohne Zweifel! Mit einer Autobrille sogar. Das Gesicht aber konnte der gehetzte Mann nicht erkennen. Denn der Personenwagen blieb nun wieder

    zurück. Dann stoppte er. Offenbar hatte er eine Panne.
    „Abgehängt!" triumphierte Jimmy. „Mann, Onkel, so'n Glück! Ich glaube, das Luder hat 'nen Plattfuß bekommen."
    „Flegel! So spricht man nicht von einer Lady!" wies Old John den Lästerer zurecht.
    „Ich meinte doch den Wagen. — Auf jeden Fall war es die Poldi. Sie war ja zeitweise nur 10 Yards entfernt. Da habe ich mir genau ihre spitze Nase angeguckt."
    Der Hilfssheriff griff wieder zur Flasche. Ihm war ganz wirr im Kopf; nachdenken konnte er überhaupt nicht mehr. Die Reise hatte ja lieblich angefangen. Erst die Gangster, und jetzt die Poldi. Und er — auf wilder Flucht wie ein Verbrecher. Warum nur? Wozu das alles?
    „Ich bin der größte Esel der Weltgeschichte", stöhnte er vor sich hin. „Da rase ich wie ein Verrückter durch die Lande, und am Ende der Flucht steht doch mein heldenmütiger Untergang! Ach, ich bin nicht mehr ganz momentan; muß wohl in den letzten Tagen im Town zu viel des Guten getan haben. Ständig Whisky, Whisky und nochmals Whisky; das hält ja kein Herr Kules aus. Hätte ich doch die Finger von der verdammten Wette gelassen! — Quatsch! Gib das Denken auf, John; es kommt doch nichts Gescheites heraus. Komm her, edler Mutspender! Dreißig Pullen, sagte Jimmy? Ah — jetzt habe ich doch eine Idee! Ich trinke die Fläschchen einfach alle leer; dann weiß ich von Tuten und Blasen nichts mehr, und Pat und Jimmy können mich dann dem Sancho auf die Schultern binden, und ab geht die Post. — Wenn ich den Kerl nicht mit nach unten reiße,

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