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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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stotterte der Junge, „wo es doch der Gangster geklaut hat— Ihren Colt hat er doch auch gehabt! Ein gefährlicher Bursche war es. Sogar von hinten sah er wie ein richtiger Gangster aus."
    Das war das Ende dieser Morgen-Sitzung im Sheriffsoffice. Denn nun brach ein Tumult los, dem selbst Mr. Tunker nicht gewachsen war. John Watson wollte Conny zu Boden schlagen, verstauchte sich aber, da der Junge blitzschnell durch die Tür verschwand, die rechte Hand an der Türfüllung und tanzte wimmernd im Raum herum. Sam kollerte abermals kreuz und quer über den Fußboden und stieß nervenzerrüttende Erstickungslaut? aus. Pete zog sich in eine Ecke zurück und krümmte sich

    unter Lachkrämpfen. Mr. Rickard wieherte vor Freud? wie ein ausgewachsener Hengst und machte Luftsprünge wie ein munteres Füllen. Und Mrs. Poldi schrie ununterbrochen: „Ich bin keine komische Alte! Ich will nicht nach Hollywood! Ich verklage Sie!" Sheriff Tunker saß hilflos auf seinem Stuhl, fluchte und lachte abwechselnd, obwohl ihm eigentlich zum Weinen zumute war. —
    „Du! Was ist denn da drinnen los?" fragte Mr. Settler, der Friseur, unter seiner Ladentür Andy Rother-mere, der auf der Straße Watsons Pferd am Zügel hielt. „Ein Brüllen und Toben wie die Posaunen von Jericho. Meine Kunden werden schon unruhig."
    Unglücklicherweise kam gerade Conny aus dem Amtsgebäude und hörte die Frage.
    „Wirbel auf der ganzen Linie!" rief er mit allen Zeichen höchster Erregung. „Mr. Watson hat den Sonnenstich, hat den Verstand verloren. Er greift den Sheriff tätlich an, und Mr. Tunker bittet das Town um Hilfe; er allein kann den Wüterich nicht mehr bändigen!"
    „Frauen und Männer von Somerset!" drang jetzt auch Mrs. Poldis Stimme ins Freie. „Hierher! Man hat mich beleidigt. Ich verlange Genugtuung! Ich will nicht nach Hollywood!"
    „W a s meint sie?" rief Settler, die Hand als Schalltrichter vor das Ohr haltend „Mein Gott! Wer lacht denn da so trommelfellmörderisch?"
    „Das ist John Watson", warf Conny geistesgegenwärtig ein. „Der arme Mann weiß gar nicht mehr, was er tut. Er glaubt sogar, er wäre Kaiser von Hollywood, und hat sich Mrs. Poldis Hut schon als Krone aufgesetzt."

    Nun mußte auch Settler lachen, und seine Kunden, die sich hinter ihm auf die Straße drängten, stimmten in frohem Chor ein.
    „Aber wenn Watson von Sinnen ist, dann muß doch etwas getan werden!" rief Mr. Dunn, der Fellhändler. „Hört doch, wie Mrs. Poldi kreischt! Anscheinend hat er's auf die ganz besonders abgesehen!"
    „Kommt mir auch so vor", bestätigte Fred Malcolm, der aus seinem Drugstore herbeigeeilt war. „Paßt ma' auf, Gents! Ich habe da eine alte Zwangsjacke, die ich früher bei einem Irrenhauswärter für nicht bezahlten Whisky pfänden ließ. Ob ich die holen soll?"
    „Her damit! Aber dalli!" rief Settler. „Und wenn Old John dann auf die Straße gestürmt kommt —"
    Malcolm eilte mit langen Sätzen davon, während Mr. Rickard, Pete und Sam das Office verließen.
    „Ist Watson noch am Toben?" fragte Conny. „Mr. Malcolm holt bereits eine Zwangsjacke."
    „Es wird von Sekunde zu Sekunde schlimmer mit ihm", versetzte Pete, der sofort richtig schaltete. „Mrs. Poldi hat vor Angst auch den Verstand verloren, und nun bewerfen sie sich gegenseitig mit Tintenfässern.''
    „Dann ist es am besten, sie werden zunächst mal beide in Schutzhaft genommen", entschied Mr. Dunn, der als früherer Sergeant der US-Army stets für energische Maßnahmen war. „Mrs. Settler! Haben Sie nicht noch ein paar andere Ladies zur Hand, die Ihnen helfen können? — Achtung! Da geht die Tür auf! Alarm! Sie kommen!"
    Mr. Rickard drängte sich schnell durch die Menge und eilte zum „Silberdollar"; da er am Vorabend erst sehr spät im Town eingetroffen war, hatte sich die Neuigkeit seiner Ankunft noch nicht herumgesprochen, und niemand beachtete ihn. Pete schwang sich auf Black King und Sam auf Wind, nachdem sie die Tiere von den Pflöcken gelöst hatten. Conny verfügte sich diskret in eine Nebengasse, und Andy deckte sich hinter einem Vorgartenzaun. Von der anderen Seite aber eilte Fred Malcolm mit der Zwangsjacke herbei, und um Mrs. Settler sammelten sich hilfsbereit einige Nachbarinnen.
    „Kerl, Pete", wimmerte Sam. „Was soll das mit mir bloß werden? Ich kann jetzt schon nicht mehr, und wenn sie Old John nun auch noch ins Irrenhaus schleppen . . .**
    „Da ist er!" brüllte Mr. Dunn. „Seht doch! Mit dem Kronenhut auf dem wirren Kopf! Drauf,

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