Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden
Minuten später setzte die Maschine zur Landung an.
Die Begrüßung konnte nicht herzlicher ausfallen, und Huckley strahlte über das ganze Gesicht, denn er fand es herrlich, wieder einmal unter seinen jungen Freunden zu weilen.
Auch von Mr. Dodd, Dorothy und Mammy Linda wurde der selten gewordene Gast freudig begrüßt.
„Well", schnarrte Mr. Huckley, „ich habe die letzten Wochen hart arbeiten müssen. Hoffe nun aber, eine Woche bei euch bleiben zu können. Habt ihr wenigstens
ein schönes Abenteuer für mich reserviert? Nun, wie steht's damit?"
„Das Abenteuer liegt gerade hinter uns", lachte Pete und reichte Huckley einige Nummern des Tuscon Star.
„Ist ja toll", sagte dieser überwältigt. „Und hat Mrs. Slogan das .Vagabundenheim' nun wieder geschlossen?"
„Ja, das Heim hat seinen Zweck erfüllt", nickte Pete, „doch sechs ,Vagabunden' leben immer noch dort. Sie erholen sich von den Strapazen der vorangegangenen Wochen."
„Sechs?" fragte Huckley erstaunt und sah die Boys unsicher an.
„Ja, die sechs falschen", grinste Sam. „Sie haben sich aber als ganz nützlich erwiesen, als wir die Halunken stellten."
„War also doch eine gute Idee von mir", freute sich Huckley. „Harry ist doch ein Prachtbursche; man muß ihn nur auf den rechten Weg bringen."
„Ich schlage vor, daß wir gleich zu Mrs. Slogan fahren. Oder sind Sie zu müde dazu, Mr. Huckley?"
„Weiß gar nicht, was ,müde' ist", wehrte Huckley ab. „Bin dafür, daß wir gleich losbrausen."
Eine halbe Stunde später fuhren sie vor der Slogan-Villa vor.
„S i e sind es, Mr. Huckley? fragte Mrs. Slogan erfreut.
„Bin es, liebe Mrs. Slogan, wie ich leib' und lebe. Aber wo sind diese verteufelten sechs Landstreicher, mit denen ich gleich mal ein ernstes Wörtchen reden möchte?"
„Hinter dem Haus auf der Wiese."
„Dann entschuldigen Sie mich einen Moment, Madam."
Mr. Huckley stapfte mit langen Schritten um das Haus
und nahm mit grimmigem Gesicht das Bild in sich auf, das sich ihm darbot.
Harry, Tim, Henry, Warren, Jack und Tom lagen in bequemen Liegestühlen und ließen sich faul von der Sonne braten.
„Sehe ich recht!" donnerte Walter Huckley los, „oder trügen mich meine entzündeten Augen? Ist der .Vagabundenwettbewerb denn schon zu Ende?"
Die jungen Leute sprangen erschrocken auf und sahen den spleenigen Engländer schalkhaft, aber auch ein wenig verlegen an.
„Wir sind übereingekommen", ergriff Harry schließlich das Wort für alle, „den Aufenthalt hier in Somerset noch ein wenig zu verlängern."
„So, und wann soll es weitergehen?"
„Unsere Abreise aus Somerset wurde auf unbestimmte Zeit' vertagt", meldete Tim verschmitzt, „jedenfalls ist der genaue Zeitpunkt unserer Abfahrt noch nicht festgelegt. Wir vier sind aber fest entschlossen, unsere Wanderschaft fortzusetzen."
„Und was beabsichtigen Trinidad und Neal zu tun?" fragte Huckley.
„Wir sind aus dem Verein ausgebootet worden, weil wir doch Geld mitgenommen hatten, und fahren in ein paar Tagen nach Los Angeles zurück. Dort werden wir uns wieder einmal richtig amüsieren und dann sehen, wie man sich nützlich machen kann. Schließlich werden wir mal unsere Alten beerben und müssen dann Bescheid wissen, wie Dollars gemacht werden. Auf unserer Wanderschaft haben wir den Wert des Geldes erkannt; wir haben aber auch einsehen gelernt, wie schwer es zu verdienen ist, wenn man mittellos dasteht."
„Das ist ein Wort!" rief Huckley freudig aus. „Wenn ihr vier anderen auch dieser Meinung seid, dann schlage ich vor, den ,Vagabundenwettbewerb' schon jetzt zu beenden; denn dann hat er seinen Zweck erfüllt."
Die sechs „Vagabunden" klatschten begeistert Beifall, und auf einmal tauchte auch John Watson auf und klatschte begeistert mit.
„Ich weiß zwar nicht, warum geklatscht wird", meinte er eine Weile später, „aber auch ich habe allen Grund, fröhlich zu sein."
„Und warum denn das, Watson", wollte Huckley wissen.
„Ich bekomme 2500 Dollar Belohnung, und Pete auch I"
„Mensch Pete", schrie Sommersprosse, „du bekommst 2500 Dollar Belohnung! Caramba, das muß aber gefeiert werden!"
„Nicht i c h bekomme die Prämie", verbesserte Pete, „sondern der ganze ,Bund der Gerechten'."
„Junge, Junge, da müssen wir uns aber schwer überlegen, wie wir das Geld am besten anlegen."
Ende
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