Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
ganzen Monat. Dann haben wir Ruhe."
„Okay, Onkel", stimmte Jimmy zu und suchte nach einer Einkaufstasche. Endlich fand er eine; allerdings besaß sie nur noch einen Henkel, der andere war ausgerissen. Auch die Seitennähte waren schon reichlich mürbe, aber das sollte sich erst später als verhängnisvoll erweisen.
In Mr. Dodges Store drängten sich die Kunden. Es wimmelte nicht nur von Einheimischen, nein, auch die Leute von den umliegenden Gehöften waren zu ihren monatlichen Besorgungen erschienen.
Bill Osborne von der Osborne-Ranch wurde soeben freudig von Pete begrüßt, und zu den beiden Jungen gesellte sich auch noch der Cowboy Jim von der Foster-Ranch, die in der Nähe von Welcome lag.
„Hallo, Pete", rief Jim erfreut, „schön, daß wir uns mal wiedersehen! Was gibt's denn Neues? Was macht der Bund der Gerechten? Mal wieder was ausgefressen? Ich platze vor Neugierde!"
„War nicht so toll, Jim", antwortete Pete lachend, „die letzte große Sache stieg bei Cracy Stone, als wir die Viehschmuggler einkreisten!"
„Ja, davon habe ich gehört, ihr seid doch tolle Kerle". Ernster werdend fuhr er fort: „Brauchten mal wieder eine kleine Aufmunterung bei den miesen Zeiten! Denk mal, William hat uns diesmal die Hälfte unserer Schlachtrinder stehenlassen, das ist seit Jahren nicht mehr vorgekommen."
„Bei uns genau dasselbe", nickte Bill. „Mein Dad war ganz schön durchgedreht, hat doch erst mit den Raten für den neuen Trecker angefangen. So eine Pleite!"
„Wir müssen auch wichtige Reparaturen zurückstellen", erklärte Pete, „habe gestern die halbe Nacht mit unserm Verwalter überlegt, wie wir es am besten schaffen. Muß überall etwas abgezwackt werden, ein Cowboy muß eventuell sogar entlassen werden, die Mehrarbeit bleibt dann an mir hängen, verflixte Lage!"
In diesem Augenblick hatte sich Mrs. Timpedow, die berüchtigte Klatschbase von Somerset, vor dem Verkaufstisch aufgebaut. Sie hatte eine große Pellerine von Webpelz um, für die es eigentlich noch viel zu warm war. Sie hatte sie aber gerade aus einem Versandhaus geschickt bekommen und wollte ein bißchen damit prahlen. Auf dem Kopf trug sie ein giftgrünes Gebilde aus Gaze, an dessen einer Seite allerlei künstliches Obst herab baumelte, zwei dunkelrot glänzende Kirschen, eine kleine Weintraube nebst einem Bündchen Erdbeeren mit Blättern. Auch diese Kopfbedeckung stammte aus dem Versandhaus und war angeblich der „letzte Schrei" aus der Modestadt Paris. An den Ohrläppchen der feinen Dame baumelten walnußgroße Ohrgehänge aus buntem Glas, die leise hin und her klimperten.
„Nun seht mal die da", gluckste Cowboy Jim mit verhaltenem Lachen und wies auf die herausgeputzte Klatschbase, „ein Pfingstochse ist nichts dagegen, hähä!"
Mr. Dodge hatte gerade zwei Scheiben Käse für die gefürchtete Kundin abgeschnitten, als diese betont langsam monierte: „Die Scheiben sind mir aber viel zu dick, Mr. Dodge, mein Poldi", das war ihr fetter Mops, „mag sie nur hauchdünn. Nein, die nehme ich nicht, sonst bekommt das Tierchen Magenverstimmung."
Hinter der Kundin tippte sich jemand an die Stirn. Der Kaufmann aber schnitt wortlos zwei neue, hauchdünne Scheiben von dem Käse ab. „Noch etwas gefällig, Madam?"
„Ja. Ein achtel Salz, aber bitte in einer guten Tüte, die letzte ging unterwegs kaputt und Salz verschütten bringt Unglück."
Umständlich wog der Keeper das Gewünschte ab. „Hoffentlich sind auch keine Klümpchen drin. Haben Sie losen Senf?" flötete die Kundin weiter. „Nein leider nur in Dosen!"
„Na, zeigen Sie mal. Ob ich den nehme? Ist er auch nicht zu süß?"
„Nein, er ist rasiermesserscharf", erklärte Mr. Dodge mit verhaltenem Unmut.
„Ach, scharfen vertrage ich erst recht nicht", lamentierte die Timpedow und schüttelte beleidigt den Kopf, so daß das künstliche Obst klickend aneinander schlug.
„Vielleicht noch ein Fläschchen Essig, das nach Rosen riecht, und ein Bündchen Petersilie, das nach Blumenkohl schmeckt", kam es aus der Ecke der Rancher. „Wir wollen heute auch noch mal bedient werden!"
„Hier geht es immer der Reihe nach, meine Herren", kreischte die Timpedow und warf einen vernichtenden Blick in Richtung der „Opposition". „Ein Benehmen haben diese Bauern! Völlig verwildert und ungeschliffen, pah!"
„Nun mal sachte, Madam", meinte der Cowboy, „sonst stoße ich Ihnen mal Ihr Backobst von der Birne!"
„Päh!" kam es schrill zurück. „Das macht bitte, Mr.
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