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Das Phantom der Freiheit

Das Phantom der Freiheit

Titel: Das Phantom der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Luif
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Barr-Transall-Reeederei beschweren müssen, erinnern Sie mich daran. Uns in diesem Zustand des ... ah ... wie heißt es? Freien Falls. Das ist es. Uns hier im freien Fall hängen zu lassen. Es ist unglaublich. Ich werde mit Gregory Barr darüber sprechen!«
    »Ja, Madam«, sagte Parksel. »Hick!«
    »Lassen Sie das! Hören Sie auf damit!«
    »Ja, Madam.« Er preßte die Lippen aufeinander und verdrehte schmerzlich die Augen, als er sich mühte, den Schluckauf zu unterdrücken. »Mmmmph!«
     
    Jerry Hammermill löste seinen Sicherheitsgurt mit fliegenden Fingern. Seine gemurmelten Flüche schienen mehr eine Atemhilfe als ein Versuch zur Kommunikation zu sein.
    »Was hast du?« brummte Edouard Andre aus dem unteren Bett.
    Hammermill stieß sich vom Bett ab und segelte zur Tür, wo er sich am Griff festhielt. Dann wandte er den Kopf.
    »Keine Verlangsamung. Da stimmt was nicht. Dieses verdammte Schiff ist in Schwierigkeiten, machen wir uns nichts vor. Wir sind in freiem Fall, und wenn wir nicht in einer Erdumlaufbahn sind, haben wir die schlimmste Bruchlandung vor uns, die dieser Planet je gesehen hat. Bruchlandung ist gar nichts; wie ein Meteor werden wir herunterkommen!«
    »Was regst du dich auf? Sie sagten, daß alles in Ordnung ist, nicht wahr? Oder etwa nicht? Worüber machst du dir dann Sorgen?«
    Jerry Hammermill warf seinem Partner einen verächtlichen Blick zu. »Natürlich sagten sie, daß alles in Ordnung sei, du Schwachkopf! Meinst du vielleicht, sie würden uns sagen: ›Wir werden alle in wenigen Minuten sterben, also gedulden Sie sich noch ein wenig und bleiben Sie ruhig.‹ Hast du das erwartet?«
    Er öffnete die Tür und war draußen, bevor Andre etwas sagen konnte.
     
    »Hagerty hier«, sagte die Stimme aus der Sprechanlage. »Der Maschinenraum ist völlig verwüstet, Kapitän. Ich schickte Palmer 'rein, aber er konnte nicht lange bleiben; es ist zu heiß.«
    »Wie sieht der Umformer aus?« fragte Deering besorgt. Er hatte den beklagenswerten, aber unabänderlichen Tod seiner Maschinisten längst verdrängt; wichtig war jetzt nur, die Maschinen in Gang zu bringen.
    »Hauptsächlich geschmolzenes Metall. Und der Reaktor ist ausgebrannt. Wenigstens hat die Abschirmung auf dieser Seite gehalten und schützt den Rest des Schiffs vor der Strahlung.«
    »Und die Maschinen?« fragte Deering, obwohl er wußte, daß nur ein Wunder sie erhalten haben konnte. »Gibt es irgendeine Chance, sie zu starten?«
    »Was für Maschinen?« fragte Hagertys Stimme und machte weitere Erklärungen überflüssig. »Es sind keine Maschinen mehr da, nur geschmolzenes und ausgeglühtes Metall.«
    Deerings Gedanken rasten auf der Suche nach möglichen Auswegen. Leutnant Bliven riß ihn aus seinen hektischen Erwägungen. »Kapitän, ein direkter Anruf von Stanley in White Sands! Können Sie ...«
    Deering fuhr ungeduldig herum, nahe daran, seine Selbstbeherrschung zu verlieren. Er blieb so ruhig wie möglich, aber in diesen Minuten wurde ihm alles abverlangt. »Moment!« schnappte er. »Stanley soll warten! Hagerty! Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Steuertriebwerke in Gang zu bringen?«
    »Nein, Sir. Sie sind ausgeglühte Schlacke. Außerdem hätten sie keinen Saft, nachdem Reaktor und Umformer ausgebrannt sind.«
    »Stanley sagt, es sei dringend, Sir«, drängte Bliven. »Er müsse Sie sofort sprechen.«
    »Verdammt!« brüllte der Kapitän. »Sagen Sie ihm, er soll warten! Hagerty?«
    »Ja, Sir?«
    »Hören Sie, tun Sie, was Sie können. Verstanden? Machen Sie dieses Schiff manövrierfähig, wenn irgend möglich.«
    Deering hörte seine Stimme durch den Brückenraum dröhnen und begriff, daß seine Worte völlig vergeblich waren. Hagerty war ein guter Mann, aber er war kein Magier. Er wandte sich von der Sprechanlage zum Mikrophon des Senders. »Deering hier!« bellte er. »Was willst du, Neil?«
    »Bernie? Stanley hier. Was geht da oben vor? Mann, du mußt dieses Ding stoppen!«
    Stanleys Stimme hatte einen seltsam gebieterischen Klang. Deering grinste. »Hast du einen Vorschlag? Schwarze Magie oder so?«
    »Was ist passiert?«
    »Reaktor ausgebrannt. Umwandler, Maschinen und Triebwerke geschmolzen oder verglüht. Wir sind machtlos.«
    Stanley schwieg einen Moment, und Deering starrte ungeduldig auf das Mikrophon. Nun, da er wußte, daß Stanley in White Sands mit ihm dachte, war ihm ein wenig wohler, als ob sich eine neue Hoffnung aufgetan hätte. Die Sprechverbindung mit seinem alten Bekannten hatte etwas Ermutigendes,

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