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Das Phantom im Netz

Titel: Das Phantom im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Mitnick , William L. Simon
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nicht, dass die Polizei etwas davon mitkriegt. um wieder einsteigen zu können, benötige ich deine hilfe. könntest du mir nummern von terminalservern quer durch die usa geben, ich möchte outdials nutzen, um in sie reinzukommen, und von diesen terminal servern gehe ich dann ins netz.
    Dieses Mal bereite ich alles richtig vor, damit niemand etwas merkt. Die vorbereitungen dauern bestimmt einen monat, aber danach bin ich regelmäßig im internet anzutreffen, dann gebe ich dir noch mehr infos zu den projekten, an denen ich arbeite. bin schon dabei, mir wieder zugang zum cert zu verschaffen, habe verschiedene passwörter für cmu systeme bekommen, die ich zu einem späteren zeitpunkt einsetzen werde.
    Danke,
    p.s. anbei mein pgp-schlüssel
    Er wollte wieder ins CERT!
    Eines Tages Anfang Oktober 1994, nicht lange nach RGBs Mail, ging ich mittags etwas essen. Ich trug ein kleines Paket mit einem defekten OKI 900-Mobiltelefon bei mir, das ich an den Händler zurückschicken wollte. Wie fast immer, wenn ich zu Fuß unterwegs war, telefonierte ich mit dem Handy. Ich lief über die Brooklyn Avenue ins Universitätsviertel. Als ich die 52. Straße überquerte, etwa zwei Blocks von meinem Apartment entfernt, hörte ich schwache Hubschraubergeräusche.
    Das Geräusch wurde langsam lauter, und dann war es auf einmal sehr laut und direkt über mir, ganz tief, da der Hubschrauber offensichtlich vorhatte, auf einem nahe gelegenen Schulhof zu landen.
    Aber er landete nicht.
    Während ich weiterlief, blieb er direkt über meinem Kopf stehen und schien noch tiefer zu sinken. Was ist hier los? Mir schwirrte der Kopf. Und wenn – wenn der Hubschrauber auf der Suche nach mir ist? Meine Handflächen begannen zu schwitzen, mein Herz begann zu rasen. Angst packte mich.
    Ich lief in den Hof eines Wohngebäudes, in dem ein paar Bäume standen, die mich hoffentlich verdeckten. Ich warf mein Paket in die Büsche und begann zu rennen. Während ich losspurtete, beendete ich mein Telefongespräch. Wieder einmal zahlte sich das tägliche Training auf dem Laufband aus.
    Im Lauf berechnete ich einen Fluchtweg: in die Allee, nach links, dann zwei Häuserblocks rennen, was das Zeug hält, über die 50. Straße und ins Geschäftsviertel.
    Ich nahm an, sie hätten sicher schon Unterstützung am Boden angefordert und ich würde jeden Augenblick Polizeisirenen aufjaulen hören.
    Ich bog in die Allee ab. Ich rannte die linke Straßenseite entlang, neben den Wohngebäuden, die mir Deckung verschafften.
    Vor mir die 50. Straße. Dichter Verkehr.
    Adrenalin durchflutete meinen Körper.
    Ich rannte auf die Straße, duckte mich zwischen den Autos.
    Verdammt! Beinahe hätte mich jemand angefahren.
    Ich rannte in die Walgreen Apotheke. Inzwischen packten mich Wellen der Übelkeit. Mein Herz trommelte, Schweiß rann mir übers Gesicht.
    Dann wieder raus aus der Apotheke und eine andere kleine Straße entlang. Kein Hubschrauber über mir – welche Erleichterung! Aber ich lief weiter. Joggte zur University Avenue.
    Endlich fühlte ich mich sicherer, ich tauchte in ein Geschäft ab und nahm mein Handy, um zu telefonieren.
    Es dauerte keine fünf Minuten, bis ich die Hubschraubergeräusche lauter und lauter werden hörte.
    Er flog bis direkt über das Geschäft und blieb dort lauernd stehen. Ich kam mir vor wie Dr. Richard Kimble in Auf der Flucht . Mein Magen drehte sich um, meine Angst war sofort wieder da. Ich musste einfach entkommen.
    Also raus aus dem Laden, durch den Hinterausgang. Ein paar Blocks weiterrennen, in einem anderen Geschäft untertauchen.
    Jedes Mal, wenn ich mein Handy anschaltete, um jemanden anzurufen, tauchte dieser verdammte Helikopter wieder auf. Dieses Scheißgerät!
    Ich schaltete das Telefon aus und rannte weiter.
    Ab da verfolgte der Hubschrauber mich nicht mehr. Jetzt war mir alles klar. Die orteten mich anhand der Funkwellen meines Handys.
    Ich blieb stehen und lehnte mich an einen Baumstamm, um wieder zu Atem zu kommen. Den Leuten, die an mir vorbeigingen, stand das Misstrauen im Gesicht.
    Als auch nach mehreren Minuten kein Hubschrauber mehr auftauchte, beruhigte ich mich langsam.
    Ich entdeckte ein Münztelefon und rief meinen Vater an. »Geh zu dem Münztelefon bei Ralph‘s«, sagte ich, womit ich den Supermarkt an der Ecke meinte. Wieder kam mir mein ungewöhnliches Telefonnummerngedächtnis zugute.
    Als ich meinen Vater dann am Hörer hatte, erzählte ich ihm die Geschichte von der Hubschrauberverfolgung. Ich sehnte mich nach

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