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Das Phantom im Schokoladen-Museum

Das Phantom im Schokoladen-Museum

Titel: Das Phantom im Schokoladen-Museum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Lokalteil der Zeitung und wurde wörtlich zitiert.
    Dem Tiermörder müssten die
Knochen gebrochen werden, meinte er. Betroffen war vor allem ein Viertel am
Stadtrand: Sobergen mit den angrenzenden Wiesen. Verdächtigungen gab es viele,
aber keinen Hinweis. Bekannt war nur so viel: Der Unbekannte benutzte T., ein
seit Jahren verbotenes Pestizid.
     
    *
     
    Die Sommernacht war dunstig und
schwül. Erich Glenschel fühlte sich betrunken, trotzdem übel gelaunt, als er
jetzt heimkam. Seit seiner Scheidung lebte er allein. Ehemalige Freunde mieden
ihn. Dieses Gesindel! Er hatte es ja immer gewusst. Ein Glück, dass er nun die
richtigen Kumpel gefunden hatte: Werner Tippgen und Kempferth — den
Gebrauchtwagen-König, den Boss. Mit denen ließen sich Pferde stehlen, hahah!
Und auch alles andere.
    Er machte Licht in der Diele
und trat ins Terrassenzimmer. Nachtluft kam ihm entgegen. Die Terrassentür —
Splitter. Aufgerissene Schubläden und Schränke. Chaos. Die Briefmarkensammlung,
um Himmels willen! Die Kamera... alles weg.
    Er atmete heftig. Wahnsinn! Ein
Glück, dass der Bengel nicht mehr hier war. Wenn der Einbrecher den entdeckt
hätte — nicht auszudenken wäre das. Wo er doch hier sowieso schon wie auf dem Pulverfass
saß — und erst mal untertauchen musste.
    In diesem Moment klingelte das
Telefon.
    „Ja?“, keuchte er.
    „Glenschel?“ Eine männliche
Stimme, eher jung. „Nette Überraschung, was? Hast du die Bullen schon
angerufen?“
    „Nein, ich... Wer sind Sie?“
    „Der Einbrecher. Wer sonst.
Schon bemerkt, dass ich die Flasche habe?“
    „Welche... Flasche?“
    „Die Giftflasche. Das Pestizid.
Schön kenntlich am Etikett. Genau wie in der Zeitung abgebildet. Und dann die
Fleischbrocken, die da in der Küche auf der Anrichte liegen! Frisches Fleisch
zum Vergammeln — so wie Hunde es lieben.“
    Glenschel versuchte, ruhig zu
atmen. „Worauf Sie da anspielen — damit habe ich nichts zu tun.“
    „Auf der Flasche sind deine
Fingerabdrücke, nicht wahr? Das reicht als Beweis. Soll ich sie den Bullen
schicken? Ich wette, bei den Nachforschungen würde man feststellen: Du hattest
schon immer was gegen Hunde.“
    Kalter Schweiß floss ihm übers
Gesicht. „Was... wollen Sie?“
    „Ich will, dass du für mich
arbeitest.“
    „Äh... wieso? Worum geht’s?“ Er
witterte Morgenluft. Wenn sich etwas so anließ, war noch nichts verloren.
„Offenbar bist du Spezialist, wenn’s um Gift geht.“
    „Bin ich.“
    „Du hast jetzt die Wahl,
Glenschel: Entweder ich liefere dich aus, anonym — also ohne dass ich Ärger
kriege. Oder du setzt deine Gift-Kampagne fort. Aber nicht gegen die armen
Viecher, sondern als... Sabotage.“
    „Sabotage?“
    „Es richtet sich gegen
Menschen.“
    „Ich soll Menschen vergiften?“

    „Nicht umbringen. Aber sie
werden spucken und kotzen, sich vor Bauchschmerzen krümmen und tagelang krank
sein. Sie werden das Zeug verfluchen, das sie gegessen haben.“
    „Was denn?“
    „Schokolade.“
    „Ich verstehe nicht. Gegen
Schokolade ist doch nichts einzuwenden.“
    „Darum geht es auch nicht. Du
gerätst jetzt durch einen Glücksumstand — für uns und für dich — in eine große
Sache. Du bist der Typ, der uns noch gefehlt hat. Du kennst keine Skrupel. Und
du musst uns gehorchen. Weil du sonst am A... bist.“
    „Sie... reden von ,uns’. Also
mehrere?“
    „Ich bin nur ein kleines
Rädchen in einem großen Getriebe. Mein Chef ist der eigentliche Auftraggeber.
Dein Auftraggeber! Was letztlich dahinter steckt, braucht dich nicht zu
interessieren. Wichtig ist, dass du spurst. Es geht um den bekannten
Schololadenfabrikanten Hermann Sauerlich. Der wird fertig gemacht. Kapiert?“
    Glenschel murmelte bejahend,
aber er war zusammengezuckt. Nicht zu fassen! Das war doch der Vater dieses
Bengels, der ihm, Glenschel, auf die Schliche gekommen war. Hing das eine mit
dem anderen zusammen? Nein. Unmöglich! Es war eben nur so wie das alte
Sprichwort sagt: Wer barfuß im Wasser steht, kriegt nasse Füße — auch nachts
und bei Regen. — So ähnlich hatte Glenschel das Sprichwort in Erinnerung.
    „Mit Gift?“, fragte er.
    „Nicht mit deinem Pestizid,
sondern mit dem Zeug, das du von uns kriegst.“
    „Und was habe ich zu tun?
Dieser Sauerlich ist doch seit kurzem irre prominent in der Stadt. Wegen seines
Schokoladen-Museums.“
    „Du sagst es. Und genau dort
wirst du die Leckereien vergiften: Schokolade, Pralinen und alle anderen
Kakao-Produkte. Also, halt dich

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