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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Wutanfällen, deinem ständigen Gejammer. Es ist ein Wunder, dass sie es überhaupt so lange mit dir ausgehalten hat.”
    “Falls du versuchst, einen Streit mit mir anzufangen, verschwendest du nur deine Zeit. Ich bin hier, um herauszufinden, wo meine Tochter ist. Verdammt, ich bin ihr Vater. Ich habe auch Rechte.”
    “Die einzigen Rechte, die du hast, sind die, die dir das Gericht zugestanden hat, und meines Wissens war das Sorgerecht für Prudence darin nicht enthalten. Auch nicht, wenn Lilly nicht da ist.”
    “Mein Gott, sie ist doch nicht mal eben zum Eckladen gegangen, um ein Brot zu kaufen. Sie wurde entführt! Sie könnte schon tot sein.”
    Syd musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um ihn nicht zu ohrfeigen. Wie sie ihn kannte, würde er sie sofort zur nächsten Wache zerren und wegen Körperverletzung anzeigen. Mit dieser Vorstellung im Kopf gelang es ihr, ruhig zu bleiben, als sie zur Tür zeigte. “Verlass meine Wohnung.”
    Er lachte. “Oder was? Rufst du die Polizei?”
    “Oder Sie bekommen es mit mir zu tun”, ertönte eine Stimme hinter ihnen.

12. KAPITEL
    S yd schaute auf und sah Jake Sloan. Er sah entspannt aus, beinahe amüsiert, so als ob er die Situation genießen würde.
    Mike drehte sich langsam um und zog die Augenbrauen hoch. “Wer zum Teufel sind Sie?”
    “Ein Bekannter von Sydney.” Mit den Händen in der Hosentasche ging Jake bedächtig auf Mike zu. “Glauben Sie, dass Sie den Weg nach draußen allein finden, oder brauchen Sie Begleitung?”
    Mike hatte sich schnell wieder erholt und lachte nun. Es war das gleiche abfällige Lachen, das er für Menschen reserviert hatte, die er für unter seiner Würde befand. “Wissen Sie, mit wem Sie gerade sprechen?”
    Jake zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. “Und wenn Sie der Bürgermeister wären – das macht für mich keinen Unterschied. Sydney hat Sie gebeten, ihre Wohnung zu verlassen, also tun Sie das auch. Und ich warne Sie, ich bin kein sehr geduldiger Mann.”
    Immer noch selbstsicher holte Mike seine Marke heraus und hielt sie Jake hin. “Glauben Sie immer noch, dass Sie mich zum Gehen zwingen können?”
    Jake stellte sich wenige Zentimeter vor Mike auf. Sie standen Auge in Auge, beide groß, beide durchtrainiert, beide verärgert genug, um einen Streit anzufangen. “Ich werde Sie nicht nur zum Gehen bringen”, sagte er mit beängstigend ruhiger Stimme. “Ich werde Ihre Vorgesetzten im Polizeirevier anrufen und ihnen erzählen, dass Sie diese junge Frau bedroht haben. Ich denke, das wird auf dem Revier nicht allzu gut ankommen, oder?”
    Syd kannte Mikes aufbrausendes Temperament, und so hielt sie den Atem an, als beide Männer sich anstarrten. Wer würde zuerst wegschauen? Sie wusste über Jake Sloan nichts, außer, dass er sich nicht leicht einschüchtern ließ. Aber sie kannte Mike. Er war charakterlos, er war verschlagen, und er ertrug keine Niederlage.
    Nach einer kleinen Ewigkeit lachte Mike erneut auf, diesmal jedoch nicht mehr so selbstgefällig. Er wandte sich Syd zu. “Du hast immer noch einen lausigen Männergeschmack.” Anklagend wies er mit dem Finger auf sie und setzte hinzu: “Wenn meiner Tochter irgendetwas zustößt, mache ich
dich
persönlich dafür verantwortlich.”
    Nach einem letzten Blick auf Jake, der sich noch nicht von der Stelle gerührt hatte, verließ Mike das Apartment. Die Sicherheit seines Gegenübers schien ihm Respekt einzuflößen.
    Jake wartete, bis die Tür donnernd hinter Mike ins Schloss gefallen war, bevor er sich Syd zuwandte. “Sind Sie okay?”
    Sie nickte. So sehr sie auch ihre Privatsphäre schätzte, kam sie doch nicht umhin, die Ritterlichkeit ihres neuen Nachbarn zu bewundern.
    “Ja. Danke.”
    “Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich mich selber eingeladen habe. Ich habe Ihre Stimmen über den Flur bis in meine Wohnung gehört und fing an, mir Sorgen zu machen.”
    Sie lächelte. “Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit dem Ohr an der Tür gelauscht haben?”
    Er tat verletzt. “Also wirklich. Sehe ich etwa wie jemand aus, der so etwas tut?”
    “Weiß ich nicht. Tun Sie’s?”
    “Wenn die Situation es verlangt”, antwortete er mit entwaffnender Ehrlichkeit. Er zeigte mit dem Finger Richtung Tür. “War das ein Freund von Ihnen?”
    “Meine Güte, nein. Er war mit meiner besten Freundin verheiratet.”
    “Mit Lilly Gilmore, der Reporterin, die vermisst wird?”
    “Für jemanden, der gerade erst in der Stadt angekommen ist, sind Sie ganz schön gut

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