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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Philadelphia verschont hatte. Und bei so wenig Verkehr, wie um diese Zeit auf den Straßen herrschte, sollte sie in gut zwanzig Minuten am Haus der Branzinis ankommen.
    Von Zeit zu Zeit schaute sie in den Rückspiegel, beunruhigt von dem Gedanken, dass Mike Gilmore ihr eventuell folgen könnte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er ihr Kommen und Gehen in der Hoffnung beobachtete, dass sie ihn zu Prudence führen würde.
    Endlich sah sie das Schild zur Cafferty Road und folgte ihm. Im fahlen Mondlicht sah das Haus mit seinem schiefen roten Dach verlassen aus. Die einst üppig mit Mais, Bohnen und Süßkartoffeln bewachsenen Felder waren von Unkraut überwuchert. Nachdem Dots Mann vor zwei Jahren gestorben war, hatte sie mit Lilly wieder und wieder diskutiert, ob sie das Haus behalten sollte oder nicht. Lilly hatte sie schließlich davon überzeugt, das Haus zum Verkauf anzubieten und in eine Wohnung in der Stadt zu ziehen. Bis jetzt waren Investoren, die auf dem riesigen Grundstück Luxusapartments bauen wollten, die einzigen Interessenten gewesen. Dot hatte ihre Angebote jedoch abgelehnt. Sie wollte nur an jemanden verkaufen, der die Schönheit und Einzigartigkeit der Landschaft erhalten würde.
    “Sie will es eigentlich gar nicht verkaufen”, hatte Lilly Syd einmal erzählt. “Und solange sie genügend Geld hat, um bequem leben zu können, dränge ich sie auch nicht.”
    In der Hoffnung, dass Dot den Haustürschlüssel immer noch in dem alten Vogelhaus in der Eiche hinter dem Haus versteckte, ging Syd durch den Garten. Sie hielt inne, als plötzlich die vordere Tür aufgestoßen wurde und eine schwarz gekleidete Gestalt herauskam.
    Wie erstarrt beobachtete sie die Szene und erkannte einen großen, breitschultrigen Mann mit kurz geschnittenen Haaren. Mit locker hängenden Armen schaute er sich um, ließ seinen Blick von rechts nach links und wieder zurück schweifen. Sie wusste nicht, ob er sie schon gesehen hatte, und trat vorsichtig einen Schritt zur Seite hinter einen Baum, der sie hoffentlich so weit wie möglich verbergen würde. Mit wild klopfendem Herzen nahm sie ihr Mobiltelefon aus der Handtasche und wählte den Notruf.
    “Hier ist die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin Sydney Cooper” flüsterte sie, als am anderen Ende abgenommen wurde. “Ich bin hier …”
    Im Mondlicht sah sie Metall aufblitzen. Zu spät bemerkte sie, dass der Eindringling eine Waffe hatte. Und damit auf sie zielte.
    “Hallo, Ms. Cooper? Sydney?” Die Stimme des Polizisten blieb ruhig. “Wo sind Sie? Sind Sie verletzt?”
    Ein Schuss zerfetzte die Stille. Fast gleichzeitig fühlte Syd einen stechenden Schmerz direkt unterhalb ihres linken Rippenbogens.
    Zum zweiten Mal innerhalb von achtundvierzig Stunden wurde sie ohnmächtig.
    Der erste Mensch, den Syd sah, als sie ihre Augen öffnete, war ein junger Mann mit Brille, der einen weißen Kittel trug, in dessen Tasche ein Stethoskop steckte.
    Er lächelte sie an und hielt ihr die Hand entgegen. “Hallo, ich bin Dr. Saunders. Ich hatte gerade Dienst in der Notaufnahme, als die Sanitäter sie hereinbrachten.”
    “Sanitäter?” Langsam kamen die Erinnerungen an die Geschehnisse im Garten der Branzinis wieder zurück. “Ich wurde angeschossen.” Das war keine Frage, sondern eher eine verwunderte Feststellung.
    “Das ist richtig. Aber ich muss sagen, dass Sie einen wachsamen Schutzengel hatten. Ein halber Zentimeter weiter links, und die Verletzung hätte tödlich sein können. Aber so hat die Kugel Ihre Rippe nur gestreift und ist ganz glatt wieder ausgetreten. Ich habe Ihnen etwas gegen die Schmerzen gegeben. Sie sollten morgen im Laufe des Tages wieder nach Hause können, auch wenn Sie sich noch ein paar Tage schonen müssen.”
    Sie drehte sich, um eine bequemere Position zu finden, und zuckte vor Schmerz zusammen. “Wie haben die Rettungssanitäter mich gefunden?”
    “Eine Nachbarin, die im Haus ab und zu nach dem Rechten sieht, hatte Geräusche gehört und ging hinüber, um nachzuschauen. Zum Glück. Denn sonst hätte derjenige, der Sie niedergeschossen hat, eventuell versucht, seinen Job zu Ende zu bringen. Als die Sanitäter kamen, waren Sie bewusstlos, aber der Blutverlust war glücklicherweise nur minimal.”
    “Haben sie denjenigen, der geschossen hat, schon gefasst?”
    “Bis jetzt noch nicht. Ein Polizist aus Erwinna wartet draußen, er würde gerne mit Ihnen sprechen. Aber nur, wenn Sie sich dem schon gewachsen fühlen.”
    Sie legte sich erneut

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