Das Planeten Duell
Energiestation erst nach Begleichung der Schulden freigeben.« Er wandte sich wieder an Cletus. »Mondar erbittet Ihre Hilfe.«
»Wann geschah der Überfall?«
»Vor acht Stunden.«
Cletus und Eachan sahen einander an. Das schnellste Raumschiff benötigte zwei bis drei Tage, um eine solche Nachricht zu übermitteln.
»Und wir dachten, das Friedenskorps hätte keine Reservetruppen mehr«, seufzte Eachan.
»Zweifellos handelt es sich um Söldner von den Lieblichen Welten«, sagte Cletus.
Rebon warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Das stimmt. Hatten Sie etwa mit diesem Schachzug gerechnet?«
»Ich rechnete damit, daß deCastries irgendwann Unterstützung von Harmonie oder Association erhalten würde«, sagte Cletus knapp. »Ich breche sofort auf.«
»Nach Mara?« Die Stimme des Exoten klang erleichtert.
»Nein, nach Kultis«, entgegnete Cletus. »Ich muß Mondar sprechen.«
25.
Mondar hatte sich seit ihrer letzten Begegnung irgendwie verändert. Sein Blick war nach innen gerichtet, so als hätte er ein neues Verständnis der Dinge gewonnen.
»Sie können uns also auf Mara nicht helfen, Cletus?« begrüßte er den Dorsai-Marschall.
»Ich habe keine Truppen mehr«, sagte Cletus.
Sie schlenderten durch die verwinkelten Gänge des Hauses, bis sie zu einer pflanzenumrankten Terrasse kamen. Mondar deutete auf einen Korbstuhl. Erst als Cletus Platz genommen hatte, sprach der Exote wieder.
»Es ist ein harter Schlag für uns, alles zu verlieren, was wir auf Mara investiert haben«, sagte Mondar. »Und wenn wir die Söldner, die hier in Bakhalla stationiert sind, einsetzen?«
»Dann überfällt deCastries von Neuland aus Ihre Kolonie.«
Mondar nickte. »Dennoch, es fällt schwer, einfach die Hände in den Schoß zu legen und mitanzusehen, wie die Söldner der Lieblichen Welten die Station besetzen.«
»Mondar, wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie zugeben, daß der Energiestation auf Mara keine Gefahr droht. Das Projekt ist für die Erde genauso wertvoll wie für Sie. Man wird die Anlagen auf keinen Fall zerstören.«
»Das vielleicht nicht, aber das Geld, das uns zusteht, fließt in fremde Taschen.«
»Nur vorübergehend«, beruhigte ihn Cletus. »In spätestens einer Woche ist die Entscheidung zwischen mir und deCastries gefallen. Siegt er, so können Sie immer noch mit ihm verhandeln. Siege ich, so ziehen die Truppen in kürzester Zeit von Mara ab.«
Mondar kniff die Augen zusammen. »Eine Woche? Wie kommen Sie darauf?«
»Ganz einfach«, erwiderte Cletus lächelnd. »Dow hat Söldner angeworben. Das bedeutet, daß er seine Elitetruppen für die Entscheidungsschlacht zusammenzieht.«
»Sind Sie sicher?« Mondars Blick ruhte fest auf Grahames Zügen.
»Wir kennen die Stärke des Friedenskorps, und wir wissen, daß deCastries sämtliche Truppen einsetzte, um meine Dorsai auf den Kolonieplaneten zu beschäftigen. Er hat keine Reserven mehr. Aber wenn er auf den Lieblichen Welten seine Leute vorübergehend durch Söldner ersetzt, besitzt er theoretisch eine Streitmacht, die ausreicht, um mich zu vernichten. Ich habe ihm übrigens selbst diesen Tip gegeben ...«
» Sie haben ...?« Mondar starrte ihn verständnislos an.
»Ja«, erklärte Cletus. »Vor einiger Zeit suchte ich James, den Führer der Ersten Militanten Kirche, auf und bat ihn, mir einen Teil seiner jungen Leute als Söldner zu überlassen. Ich bot ihm einen schlechten Preis. Mir war völlig klar, daß der Älteste sich mit meinem Vorschlag an deCastries wenden würde, um mehr Geld aus der Sache herauszuholen.«
»Und Dow zahlte mehr«, sagte Mondar nachdenklich. »Aber weshalb hat er diese Truppen nicht schon früher eingesetzt?«
»Weil sich rasch herausgestellt hätte, daß die jungen Leute von den Lieblichen Welten keinerlei militärisches Geschick besitzen. Dow konnte sie nur für einen einzigen Zweck verwenden: Er steckte sie kurz in Uniformen des Friedenskorps, um seine Elitetruppen heimlich für den Endkampf abzuziehen.«
»Sie scheinen einfach alles zu planen, Cletus.«
Der Marschall der Dorsai nickte. »Erinnern Sie sich an unsere erste Begegnung auf dem Raumschiff nach Kultis? Damals stand mein Vorgehen bereits in groben Zügen fest.«
»Das muß nicht unbedingt heißen, daß deCastries sich an Ihre Pläne hält.«
»Ich glaube, er wird es tun. Mondar, könnten Sie Ihre Brüder noch um eine Woche Geduld bitten?«
»Ich will es versuchen.« Mondar zögerte. »Was werden Sie in dieser Zeit tun?«
»Warten«, erklärte
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