Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
wertvollen Raketenwerfer in Sicherheit bringen und das jeweilige Gebäude mit Zivilisten vollstopfen können. Oder noch besser, mit westlichen Journalisten und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, die auch gern als Geiseln genommen werden [295] . Die Hamas-Leute auf der israelischen Abschussliste verstecken sich gern in der Öffentlichkeit, Frauen, Kinder und Krankenhäuser sind beliebte Aufenthaltsorte, falls man auf der Abschussliste steht, es will ja keiner gern allein sterben.
Bei den Diskussionen über den Nahost-Konflikt darf ein Alibi-Jude nicht fehlen, der die israelische Politik scharf kritisiert, denn wenn ein Jude Israel kritisiert, kann es sich unmöglich um Antisemitismus handeln. Wieso eigentlich nicht? Deutschland ist voll von Leuten, die Deutschland und die Deutschen ablehnen oder gar hassen. Das gehört schon fast zum guten Ton und wirkt präventiv gegen jeden Nazi-Verdacht. Die Vorstellung eines Juden, der entsprechende antisemitische Züge an den Tag legt, erscheint hingegen vollkommen absurd. Wieso eigentlich? Weil alle Juden am selben Strang ziehen? Einem Masterplan folgen? Da kann man auch gleich an eine weltweite jüdische Verschwörung glauben. Die Politik den Palästinensern gegenüber wird in Israel schärfer diskutiert als irgendwo anders, allerdings ist die Differenzierung zwischen „Hamas“ und „Palästinensern“ dabei deutlich klarer, weil die Menschen dort diese Realitäten direkt vor der Tür haben.
Und w ieso die deutsche Journaille stets den Israelis die Schuld gibt? Die Deutschen stehen generell einer Politik misstrauisch gegenüber, deren Leitmotiv nicht Hass auf das eigene Volk ist. So bringt man auch viel mehr Verständnis für die Hamas auf.
Kurz nach Ende der Kampfhandlungen fand die 25-Jahre-Hamas-Party in Gaza statt. Chaled Mascha’al, im Exil lebender Hamas-Führer, stieg aus einer Attrappe der neuen M-75-Rakete und predigte die Befreiung von den Juden, dass die Hamas Israel niemals anerkennen werde und dass es den Palästinenserstaat nicht durch Politik sondern allein durch diese Befreiung gäbe [296] .
In der deutschen Presse wird daraus wohl ein „Aufruf zur Versöhnung“ und aus der M-75 die „Friedenstaube der Hamas“.
Nazi
Unbelehrbarer Troglodyt, der glaubt, man könne von Immigranten verlangen, sich an das Grundgesetz ihrer westlichen Wahlheimat zu halten, ohne deren jeweilige kulturelle Hintergründe zu berücksichtigen. Neigt in seinem grenzenlosen Rassismus auch dazu, von Zuwanderern ab der dritten Generation zu erwarten, wenigstens ein paar Brocken der jeweiligen Amtssprache zu beherrschen. Nach erweiterter linker Definition praktisch jeder Deutsche, der nicht täglich den strammen Antifanten gibt [297] .
Nein, Spaß beiseite. Das eigentliche Problem is t die inzwischen unkontrolliert-inflationäre Verwendung dieses Wortes. Als Nazi geht bereits jeder konservative Vertreter der politischen Mitte durch. Doch wenn schon ein Sarrazin mit Hitler und Goebbels in eine geistige Reihe gestellt wird, welcher Begriff bleibt dann noch für die wirklich bösartigen und gefährlichen Exemplare? Alles und jeden als Nazi zu bezeichnen, entwertet den Begriff, bis ihn niemand mehr ernst nimmt und ausblendet wie das Ticken einer Uhr...oder einer Kofferbombe.
Und wir haben ein weiteres Problem : Uns gehen langsam aber sicher die Nazis aus. Nach Medienberichten haben wir in ganz Deutschland nur noch 18 brauchbare Exemplare übrig (siehe Artikel „NSU“). Die Existenz unserer Nazis ist zugleich eine der wichtigsten Existenzgrundlagen von Links-Grün. Ohne Nazis ist eine links-grüne Politik praktisch nicht mehr möglich. Also steuern wir gegen, wo keine Nazis sind, da basteln wir uns welche, und sei es durch Diffamierung von Leuten wie Thilo Sarrazin oder Heinz Buschkowski. Solch närrische Unterstellungen nimmt allerdings kaum noch jemand ernst. Vielleicht kann man da ja noch einige Planstellen oder wenigstens „1 Euro“-Jobs schaffen.
Nazi-Deutschland
Deutschland seit 1933.
Nazikeule
Das Schweizer Messer linksgrüner Politik. Enthält viele praktische Werkzeuge wie Rassismus, Islamophobie und Empörung. Ist durch weitreichende politische Korrektheit inzwischen auch bei Juden und Holocaustüberlebenden applizierbar. Wie es sich anfühlt, die Nazikeule über den Schädel zu bekommen? Stellen sie sich vor, sie wären Max Cleland, der in Vietnam gedient und dort beide Beine und einen Arm verloren hat, und müssten sich von einer ehemaligen Koksnase, einem
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