Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
verräterische Camp-David-Abkommen aus dem gemeinsamen Kampf (gegen den Zionismus) herausgelöst. Die Zionisten versuchen, die anderen arabischen Staaten in ähnliche Abkommen hineinzuziehen ... Vom gemeinsamen Kampf gegen den Zionismus abzulassen ist Hochverrat; verflucht ist, wer eine solche Tat begeht.“
Falls Sigmar Gabriel irgendwann aufhört, sich selbst zu einer Hommage an den Welthunger zu mästen, wird er uns vielleicht zwischen seinen leeren Worthülsen erklären können, wieso a) Israel den Kampf gegen eine Terrororganisation, deren erklärtes (und so ziemlich einziges) Ziel die Vernichtung Israels ist, aufgeben soll und b) über was genau Israel mit der Hamas verhandeln soll, abgesehen von logistischen Details seiner eigenen Vernichtung.
Und was sagen die Palästinenser, dieses arme geknechtete Völkchen dazu? Mufti Muhammad Hussein, geistlicher Führer der palästinensischen Autonomiegebiete sagt „Das Töten von Juden ist ein religiöses Ziel des Islam“ und weiter „ Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben“ .
Dennoch werden die leeren Phrasen des „kritischen Dialogs“ mit beiden Seiten, der „Kompromissbereitschaft“ und „Blabla“ von jedem Politiker, der Israel mit seiner Anwesenheit beglückt, gebetsmühlenartig wiederholt. Und, ob Sie es nun glauben oder nicht, das ist wichtig: Es ist unglaublich erholsam für einen israelischen Politiker, kurz die Füße hochzulegen und ein paar Stunden dem Gebrabbel eines dummen Jungen aus der Großstadt zuzuhören, der in die Wüste zog, das einfache Volk zu erleuchten. Dem aus einer hohlen Birne entweichenden Luftstrom zu lauschen wie einem menschlichen Furzkissen, lenkt wenigstens für eine Weile vom allgegenwärtigen Terror der Hamas und vielleicht sogar vom iranischen Atomprogramm ab.
Werfen wir einen Blick auf die typische Berichterstattung der deutschen Medien, wenn es zwischen den Israelis und den Palästinensern mal wieder ordentlich knallt. Als Musterbeispiel dient mir der Bericht aus dem Stern (Nr. 48, vom 22.11.2012):
Zuerst einmal ein Photo aus Gaza mit einem trauernden Palästinenser (Seite 18), ganz so, als wären Israelis durch konventionelle Waffen nicht zu töten. Wichtig ist auch die Bildunterschrift:
„... Und Fotos, die nicht bloß Trauer zeigen, sondern als Beweismittel dienen im Streit um die richtige Interpretation des Krieges .“
Mit den „Beweismitteln“ setzt man erst einmal Israel allein auf die Anklagebank und macht klar, dass es eine richtige und e ine falsche Interpretation gibt; der Stern hat natürlich die richtige. Die fängt dann auf Seite 36 an. Man räumt ein, dass auch Juden durch Raketen sterben können, die stundenlang von der Hamas aus den Süden Israels abgefeuert werden (Seite 39). Wieso feuert die Hamas? Weil Ahmed al-Dschabaris (inzwischen Ex-Militärchef der Hamas) Terroristenarsch seit dem 14. November einen Krater im Gaza-Streifen auskleidet, nachdem sein Auto durch eine Drohnenrakete zerstört wurde (übrigens nur eine einzige Rakete. Wer sagt, Militärs hätten keinen Sinn für Humor?). Die Hamas tönt „Ihr [die Israelis] habt das Tor zur Hölle geöffnet!“ und startet eine Großoffensive, die Israel wiederum mit massiven Luftschlägen beantwortet, bei denen über 100 Menschen umkamen.
Dem Leser ergibt sich nun folgendes Bild: Die Israelis saßen am Pool in der Sonne, bis einer auf die Uhr sah und merkte, dass der nächste Wahlkampf ansteht. Außerdem haben sich sowieso alle gelangweilt, also entschloss man sich mir nichts dir nichts, einen Hamas-Führer zu killen, nur um zu sehen, ob der Tag dadurch weniger langweilig würde (ging wahrscheinlich um eine Wette...Juden, Geld, man weiß ja, wie das läuft). Damit ist jedem klar, wer angefangen hat, wer die alleinige Schuld an der ständigen Eskalation trägt und wer die armen Opfer sind, die sich dann entsprechend zur Wehr setzen.
Was in der deutschen Presse entweder gar nicht oder nur ganz am Rand erwähnt wurde, mögen Kleinigkeiten sein, aber dennoch wichtige Dinge, die vor dem 14. November stattfanden, zusammengetragen von Alain Pichard, erschienen in der Basler Zeitung [283] :
24. Oktober: 80 Raketen auf Israel, 5 teils Schwerverletzte
25. Oktober: Weitere Raketen auf Israel
Ab 28. Oktober: Vier Tage lang fliegen immer wieder Raketen nach Israel
10. November: 30 Raketen innerhalb von nur eine Stunde auf Israel
11. November: Mehr als 100 Raketen auf ganz Israel
Am 14.
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