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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Gott, wie hasse ich diese Bezeichnung! Das ist einer der Gründe, weshalb wir den Status der Mitgliedschaft beantragten, damit wir einen echten Namen statt dieser Katalognummer bekommen könnten. Natürlich liebe ich mein neues Heim, doch es gibt Zeiten, da kommt es mir gar nicht so sehr wie ein Heim vor.«
    »Ich war niemals dort. Wie ist dieser Planet?«
    »Vorwiegend sehr heiß und sehr trocken. Siebenundsiebzig Prozent der Planetenoberfläche sind Land, das meiste davon ist Wüste. In Polnähe ist es Tundra. Im Moment gibt es dort nur eine Stadt, Oreopolis, und sie steht auf einem Berg über der großen roten Wüste.«
    »Sehr gemütlich klingt das nicht, zugegeben. Warum hat man dort dann überhaupt eine Kolonie errichtet?«
    »Ein Grund ist der Mineralreichtum. Unsere Berge sind sehr reich an napathischen Salzen und Korbadiumlagern, und Daddy freut sich besonders über den Boden. Er sagt, der sei in erstklassigem jungfräulichem Zustand, und man müßte nur die richtigen Kulturpflanzen auswählen und einige Arbeit investieren, dann könnte der Planet innerhalb von fünf Jahren seine Bewohner selbst ernähren. Auch deshalb hat sich Daddy so ungeheuer bemüht, uns eine Vollmitgliedschaft zu sichern.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, antwortete Kirk. »Normalerweise dauert es zehn bis zwanzig Jahre, ehe der Rat einen Kolonialplaneten als Vollmitglied zuläßt. Erst will man sicher sein, daß die Welt auf eigenen Füßen stehen kann, ehe man ihr eine volle Unabhängigkeit garantiert.«
    Metika wollte schon den Streit aufnehmen, den sie beim Rat verloren hatte. »Aber manchmal kann der Rat die Entwicklung einer Welt auch zurückhalten, die sehr viel schneller gehen könnte. Eine Kolonie kann ja nicht über ihr eigenes Schicksal entscheiden. Der Rat teilt Gelder zu, schreibt vor, wieviel Hilfe der Planet bekommen kann, wieviele Lieferungen er kaufen darf, worauf er seine Anstrengungen zu konzentrieren hat. Für den Rat kommt immer in erster Linie die Wohlfahrt der Föderation, und die Kolonie selbst kommt bestenfalls als zweiter Punkt.«
    Kirk runzelte die Brauen. »Beschuldigen Sie den Rat, die Kolonie absichtlich zu bremsen, statt die Entwicklung zu fördern?«
    »Nein. Aber die Föderation als Ganzes liegt ihnen viel mehr am Herzen, und auch deshalb sind die Leute viel zu konservativ. Lieber spielen sie auf Sicherheit, auch wenn das einige Jahre kostet, aber um Himmels willen, etwas Neues und vielleicht Teures, das die Entwicklung vorantreiben könnte, darf man niemals wagen!«
    Für einen Moment bewölkte sich Kirks Gesicht wie von einer unangenehmen Erinnerung. Ihm fiel eine Kolonialwelt ein, auf der er einst gelebt hatte. Tarsus IV schien einmal eine ideale Kolonie gewesen zu sein, bis irgendein mutierter Pilz die Lebensmittel angriff und nahezu vernichtete. Kodos, der Gouverneur der Kolonie, hatte etwas »Neues« ausprobiert, um sie zu retten, und die Hälfte der Kolonialbevölkerung abgeschlachtet, damit die verbleibenden Lebensmittel die andere Hälfte am Leben erhalten konnten.
    »Ich fürchte, ich muß dem Rat beipflichten«, sagte er langsam. »Auf einer Kolonialwelt können so viele Dinge schiefgehen, daß es am besten ist, sich Zeit zu lassen, um alles richtig zu machen. Der Ärger mit neuen Verfahren ist der, daß sie in den meisten Fällen überhaupt nichts nützen, während Geduld fast immer belohnt wird. Wenn die Kolonie Erfolg haben soll, dann machen ein paar Jahre des Wartens kaum etwas aus, und hat sie keinen Erfolg, so ist es erst recht sinnlos, ihr übereilt die Unabhängigkeit zu garantieren, wenn sie ja doch bald wieder aufgegeben werden muß. Es gibt zu viele gesetzliche Komplikationen.«
    »Ich hätte mir denken können, daß Sie diesen Standpunkt einnehmen«, sagte Metika. »Sie sind ein Offizier der Sternenflotte, also müssen Sie sich auf die Seite des Establishments stellen. Aber schauen Sie, mein Vater hat dreißig Welten entdeckt, die zu erfolgreichen Kolonien wurden. Man muß also dem Urteil eines Fachmanns vertrauen. Er braucht eine Welt nur zu sehen, dann weiß er, ob sie gut ist. Und diese Welt hat er sich ausgesucht für seinen Lebensabend. Sie glauben doch selbst nicht, daß er sich ausgerechnet eine riskante Welt herausgepickt hätte?
    Mein Vater wählte Epsilon Delta 4 als Dauerwohnsitz. Dieser Welt will er den Rest seines Lebens widmen. Er hat große Pläne. Erstens möchte er den Abbau von Erzen und Mineralien vorantreiben, so daß die Welt einen

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