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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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die Nähte an der Schulter jenes Armes, der Jacob nicht gehören konnte. Dicke, schwarze Fäden, die bloße Haut mit rohem Fleisch verknüpften.
    Die Hand dieses Armes berührte Döberin, sie traf ihn mit einer Wucht, die man in diesem angeflickten Arm nie vermutet hätte. Für einen Sekundenbruchteil lag die Hand wie ein weißer Krake auf Döberins Gesicht, dann wurde er nach hinten gestoßen, so heftig, dass er das Gleichgewicht verlor. Während er fiel, schlug er mit dem Hinterkopf gegen die Mauer.
    Ein dumpfer, feuchter, knirschender Laut. Dann einen Moment lang Stille. Und in die Stille mischte sich Döberins Seufzen, mit dem ihm der letzte Atem entwich, bevor sein Blick starr wurde und er, schon tot, an der Wand nach unten rutschte.
    Theo konnte das Geschehen nur tatenlos verfolgen. Er war immer noch mit Riemen an den Tisch gebunden. Er zerrte daran, doch sie gaben nicht nach.
    Jacob blickte kaum auf den Toten hinunter. Die Anstrengung, die verbotene Bewegung hatte die Nähte an seiner Schulter reißen lassen. Blut und eine fast klare Flüssigkeit rannen ihm über den Arm bis zu den Fingern hinunter. Sein Gesicht bewegte sich nicht weiter; sein Mienenspiel musste an seine Grenzen gestoßen sein.
    Hatte Theo geglaubt, so etwas wie animalische Wut und Rachedurst hätten Jacob zu seiner Tat getrieben, sah er sich getäuscht. Jacob trieb etwas anderes an, er war auf ein anderes Ziel fixiert. Er schien lediglich entschlossen, sich von nichts und niemanden den Weg dorthin verwehren zu lassen.
    Roxane Fortier schrie auf. Aus großen, runden Augen blickte sie auf Döberin hinab. Sein Tod schien ihr förmlich den Verstand zu rauben, in jedem Fall aber den Halt. Fortier drohte zusammenzubrechen, und das nicht einfach nur körperlich. Theo wusste nicht, welche Beziehung zwischen ihr und Döberin bestanden hatte. Unübersehbar war nur gewesen, dass sie ihn angehimmelt hatte wie ein kleines Mädchen seinen Vater, und dennoch war da eine Spannung zu spüren gewesen, die nichts mit den Gefühlen einer Tochter gemein haben konnte. Zugleich hatte kein Zweifel daran bestehen können, dass diese Gefühle allein von Fortier ausgingen, ohne bei Döberin auf einen Widerhall zu stoßen.
    Und Theo konnte sich nur einmal mehr darüber wundern, wie es ihm auf einmal möglich war, derlei Dinge aufzufangen und zu erkennen. Es war ein … gutes Gefühl. Das Gefühl, gefunden zu haben, was ihm immer abgegangen war.
    Der Lauf der Dinge zog Theos Augenmerk nach dieser gedankenvollen Sekunde erneut auf sich.
    Fortier wollte an Jacob vorbei, schien sich auf den Toten werfen zu wollen.
    Ein beiläufig wirkender Schlag Jacobs stieß sie zur Seite und zu Boden.
    Theo hörte abermals einen unangenehmen Laut, der ihm beinahe selbst wehtat.
    Im nächsten Moment war Jacob aus dem Raum und ließ nur Stille zurück, in der seine schleifenden, schweren Schritte sich entfernten.
    Theo zog und zerrte an seinen Fesseln. Das raue Leder schien wie mit seiner Haut verwachsen.
    Ein Ächzen. Theo wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, ein paar Minuten vielleicht.
    Dann eine Melodie, voller Schwermut.
    Fortier summte sie, schon im Aufstehen begriffen. Die Pistole in der Hand, ging sie ohne große Eile hinaus. Theo würdigte sie keines Blickes, ebenso wie den Leichnam des Mannes, den sie auf ganz eigene Weise geliebt zu haben schien.
    Die Melodie von ihren Lippen wurde leiser, verklang jedoch nicht ganz. Das Echo schien hinter ihr an den Wänden des Ganges da draußen haften zu bleiben wie Spinnweben.
    Einmal mehr fiel Panik über Theo her wie ein Tier, dem er hilflos ausgeliefert war. Er sah sich ewig hier liegen, von niemandem gefunden, einen qualvollen Tod sterbend, verdurstend, verhungernd, in seinem eigenen Dreck verreckend.
    Plötzlich war sein rechtes Handgelenk frei. Er brauchte einen Moment, das zu begreifen, und als er die Hand hob, glaubte er zu sehen, wie die Finger einer anderen davon abglitten.
    So schnell er konnte, löste Theo die übrigen Riemen, die ihn festhielten, und schwang die Füße vom Tisch, stand auf. Seine Knie fühlten sich weich an. Er musste sich mit der Hand am Tisch abstützen und kurz warten, bis sich das Schwindelgefühl in seinem Kopf legte.
    Dann ging er neben Fio in die Knie, die im Schatten zwischen dem nun leeren Bottich und dem Operationstisch lag, in einer großen, schimmernden Lache, die das Zeug aus dem Behälter gebildet hatte. Es hatte auch ihr Gesicht getroffen und dort schlierige Spuren hinterlassen.
    Theo

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