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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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vor allem dritten Grades, stellenweise sogar Verkohlungen …
    »Wer soll jetzt operieren?« Döberins Hand zermalmte das Tonfigürchen. Staub rieselte zwischen den Fingern seiner Faust zu Boden.
    »Rutger, du darfst mir nicht böse sein«, drängte Fortier. Immer noch sprach sie mit dieser dünnen Stimme, die so gar nicht zu dem passte, was sie wirklich war.
    Er strafte sie mit Schweigen, und das schien sie härter zu treffen, als jedes Wort es vermocht hätte.
    »Ich werde dir helfen«, sagte sie, und es klang geradezu widerlich unterwürfig. »Wir finden jemanden, der …«
    »Du«, er bedachte sie mit einem abschätzenden Blick, »du hast genug getan.«
    Sie wollte etwas erwidern, Theo hatte fast den Eindruck, als wolle sie sich vor diesem Rutger auf die Knie werfen – als etwas sie alle drei unvermittelt ablenkte.
    Zerbrechendes Glas, zähe Flüssigkeit, die sich auf den Boden ergoss.
    Theo sah, wie der Glanz in Fios Augen im Erlöschen begriffen war, nachdem sie mit letzter Kraft die Verschlüsse der Seitenwandung des Bottichs gelöst hatte. Die gallertartige Masse darin schwappte über sie und drückte sie zu Boden.
    Während über ihr der aufstand, den sie befreit hatte.
***
    Irgendwo, irgendwann …
    Seine Mutter hatte ihm einmal gesagt, ein einziger Schlag eines Schmetterlingsflügels könne die Welt verändern.
    In seinem Fall war es ein Lidschlag gewesen, der die Welt, in der er gefangen war, vor dem Untergang bewahrte – den er doch herbeigesehnt hatte.
    Heute – und an jedem Tag seither – wünschte er, die Augen nicht geöffnet zu haben in jenem einen Moment, da der Finger seines Vaters schon auf dem Auslöser gelegen hatte, der dieser kleinen, lichtlosen Welt den Untergang gebracht hätte.
    Und ihm die Erlösung.
    Die Erlösung von monatelangen Schmerzen, aus denen dieses Lidschlags wegen jahrelange geworden waren. Jahre, in denen es außer den Schmerzen nichts mehr gegeben hatte von dem, was sein kurzes Leben vorher ausgemacht hatte – keine Freude, kein Weinen, kein Lernen, kein Spielen, keine Liebe. Nur Leid. Und nichts, was ihn davon abgelenkt hätte. Ein Leben lang nur Schmerzen und den Glauben seines Vaters, er täte ihm Gutes damit, dieses Leben mit allen Mitteln zu erhalten.
    Oder hatte Vater sich nur die eigene Einsamkeit vertreiben wollen, indem er ihn hier unten überall mit hinnahm, so wie er selbst früher seinen Teddybären von Zimmer zu Zimmer geschleift hatte – nur hatten die Zimmer damals Fenster gehabt, durch die man in eine Welt hinaussehen konnte, in der es Tag und Nacht gab …
    Es war ihm nicht möglich, dieses Denken seines Vaters – oder überhaupt eines Vaters -nachzuvollziehen. Als Kind hatte er es noch nicht gekonnt – und später hatte er es nie gelernt.
    Jetzt war der Moment für einen neuen Lidschlag gekommen.
    Er war ein weiteres Mal erwacht. Etwas hatte ihm die Augen geöffnet. Das Gefühl, endlich nicht mehr allein in seiner Welt aus Schmerzen zu sein. Als streckten sich ihm Hände entgegen, die ihm heraushelfen, ihn endlich befreien wollten.
    Er bewegte sich. Es tat entsetzlich weh.
    Dann stand er auf.
    Ein Geschöpf, das sich wider seinen Schöpfer erhob.
***
    Döberin starb so schnell und schmerzlos, wie Jacobs Martyrium lang und leidvoll gewesen war.
    Einen Arm, der nicht zum feuchtnarbigen Rest seines Körpers passte, ausgestreckt, und das mit einer Anstrengung und unter Schmerzen, die sein ohnedies verheertes Gesicht noch stärker entstellten, erhob sich der Junge, der über die Jahre nur gewachsen war, ohne zum Mann zu werden, und ging einen Schritt auf seinen Vater zu.
    Theo konnte und wollte sich nicht vorstellen, was aus diesem Menschen geworden war, wie es tief drin in ihm aussehen musste. Was er selbst an der Oberfläche gesehen hatte, reichte, um sein Mitleid in ein Maß zu steigern, das ihn über eine Grenze hinaustrieb, von der er nicht einmal geahnt hatte, dass sie in einem Menschen existierte.
    In einem Menschen …
    War er das denn? Ein Mensch? Nach allem, was auf der Hand lag, was er wusste, was er vor sich sah, unleugbar wie ein Spiegelbild?
    Natürlich war er ein Mensch. Er war dieser Mensch da, nur in anderer Gestalt, und er war sein eigener Herr.
    Aber hatte er nicht immer das Gefühl gehabt, es fehle ihm etwas? Im Leben, in ihm selbst?
    Es war nicht die Zeit, darüber nachzusinnen.
    Jacob trat mit immer noch ausgestrecktem Arm weiter auf seinen Vater zu. Der breitete die Arme aus, wie um den Sohn in Empfang zu nehmen.
    Theo sah jetzt

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