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Das Prometheus Mosaik - Thriller

Das Prometheus Mosaik - Thriller

Titel: Das Prometheus Mosaik - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Döberins im Dienst dieser Loge?«, fragte Sara mit belegter Stimme. Sie hatte eine recht gute und sehr beklemmende Vorstellung davon.
    Pauls Antwort bestätigte, wie sie befürchtet hatte. »Sie haben Jacob geklont.«
    »Aber … wozu?«
    »Um ihm einen neuen Körper zu … bauen.«
    »Mein Gott.« Sara schloss die Augen. Die schrecklichen Bilder, die in ihr aufstiegen – Bilder von einer Zuchtanlage, von Dutzenden tankartigen Behältern, in jedem davon Paul und Theo, gefolgt von blutigen Szenen -, sprangen sie an wie wilde Tiere und wollten nicht mehr von ihr ablassen.
    »So war es nicht.« Paul berührte sie mit seiner Hand – mit der Hand, die ihm noch verblieben ist, weil sie ihm die andere … -, und die Bilderflut legte sich. Ein wenig.
    »Natürlich wollten sie möglichst viele Klone schaffen. Aber von Hunderten Versuchen klappten am Ende nur zwei: Theo und ich.«
    »Nur zwei?«, hakte Sara nach.
    »Ja, nur zwei. Das heißt, es gab Theo, es gab mich – und es gab Jacob. Drei Teile eines Ganzen, wenn du so willst. Körper, Geist und Seele.«
    »Drei Teile?« Sara sah ihn an, und ihre Augen weiteten sich. Hinter ihrer Stirn klickten Gedanken ineinander. Der eine, den sie zusammen formen wollten, schien jedoch so groß, dass er ihr den Kopf zu sprengen drohte. »Das klingt ja wie …«, setzte sie an, nur wollte ihr der Rest nicht von den Lippen.
    Paul nickte, um sie zu ermuntern, es ruhig auszusprechen.
    »Trinität?«, sagte sie unsicher. »Du denkst an die Dreifaltigkeit?«
    Paul hob vorsichtig die gesunde Schulter. »Liegt doch nahe, oder? Dass sich die Dreieinigkeit nicht nur auf Vater, Sohn und Heiligen Geist beschränkt, sondern an die Schöpfung weitervererbt wurde.«
    Er verzog den Mund zu einem Grinsen, das Sara daran zweifeln ließ, ob er seine Worte tatsächlich ernst meinte. Nichtsdestotrotz hatte sie das Gefühl, als gewänne diese Geschichte eine Größe, unter der sie fürchtete, begraben zu werden.
    »Wir wuchsen nicht in irgendwelchen Tanks heran, wie man sie aus Science-Fiction-Romanen und -Filmen kennt. Wir wurden von leiblichen Müttern ausgetragen. Ich von Roxane Fortier, Theo von Döberins Frau. Und bis zu unserer Geburt nahm alles seinen geplanten Lauf.«
    »Und dann?«
    »Dann änderte Döberins Frau ihre Meinung. Sie waren übereingekommen, dass wir, die Klone, keine Menschen seien, sondern … Dinge. Man nahm erste Versuche an uns vor, experimentierte mit unserer Haut …«
    Die Narben … die identischen Narben!
    »… um eine Art Mantel für Jacob zu … züchten. Aber das funktionierte nicht.«
    »Was war mit Döberins Frau?«, erinnerte Sara ihn.
    »Sie bekam Mitleid«, erwiderte Paul. »Sie fühlte mit und für uns. Sie konnte offenbar nicht anders, als wirkliche Kinder, Menschen, in uns zu sehen. Döberin redete auf sie ein, doch es nützte nichts. Sie plante, gemeinsam mit uns vor der Loge zu fliehen, und Dunleigh half ihr dabei.« Er räusperte sich kurz, dann fuhr er fort. »Dunleigh war ein Prometheus-Erbe. Welches seine Wissenschaft war, scheint Döberin vergessen zu haben. Oder diese Erinnerung wurde ausgelöscht von seinem Hass auf diesen Dunleigh, der sich mit seiner Frau … angefreundet zu haben schien, während Döberin versuchte, ihren gemeinsamen Sohn zu retten.«
    »Die Flucht ist ihnen offenbar gelungen.«
    »Ja, sonst wären wir nicht hier, oder?« Paul verzog den Mund. Es wurde nicht einmal mehr die Ahnung eines Lächelns daraus; das Sprechen laugte ihn aus. Doch er hörte nicht auf, und Sara wusste, dass es ihr nicht gelingen würde, ihn dazu zu überreden, dass er sich schonte.
    »Sie flohen – und dabei kamen die Erben allesamt ums Leben, bis auf Döberin selbst und Roxane Fortier.«
    Ein Satz, der ein Dutzend neuer Fragen nach sich zog. »Sie kamen ums Leben?«
    »Sie setzten im Labyrinth ein Betäubungsgas frei, um unbehelligt verschwinden zu können. Dieses Gas muss entweder zu stark oder die Dosierung zu hoch gewesen sein, jedenfalls starben alle daran -außer Döberin und meine Mutter.«
    »Und warum sie nicht?«
    »Döberin war in dem Raum, in dem sich Jacob befand. Dort hatten sie das Gas offenbar nicht hingeleitet, um ihm nicht zu schaden; sein Zustand war kritisch und empfindlich. Und Roxane … sie hat von Dunleigh ein Panazee bekommen.«
    »Ein Panazee? Was ist das?«
    »Ein … Wundermittel. Eine Art universelles Gegengift. Eine Mischung aus der Hexenküche der Loge, wahrscheinlich aus Dunleighs eigener Herstellung. Döberin wusste nichts

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