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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
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noch aus seiner Zeit bei der Army und war in Deutschland nicht zugelassen. Er steckte das Pervitin in die Hosentasche. Im Moment konnte er sich keinen Schlaf leisten und das Mittel würde ihm helfen, wach zu bleiben.
    Im Erdgeschoss warf er einen Blick ins Wohnzimmer. Jack hob wachsam den Kopf. Eve hatte sich wie ein Igel zusammengerollt und schlief friedlich.
    Eve? Oder Christina?
    Adrian verjagte die Gedanken, die sich immer schneller drehten, bis sein Verstand aussetzte. Er konnte sich noch nicht einmal entscheiden, welchen Namen er ihr gab, wer sie wirklich für ihn war! Schließlich beschloss er, bei Eve zu bleiben, da sie auf den Namen reagierte. Und war es letztlich nicht egal, wie ein Mensch hieß? Sie war da und sie lebte, das war die Hauptsache.
    Eine andere, drängende Frage war, ob er ihr die fehlende Erinnerung zurückgeben konnte. Alles hing davon ab, was sie mitihr angestellt hatten und wer sie waren.
    Adrian breitete eine warme Decke über Eve und hing seinen Gedanken nach. Bestand das menschliche Ich-Gefühl nur aus den Erinnerungen an das eigene Dasein oder war es mehr? Konnte man eine Seele, ein Bewusstsein dadurch auslöschen, in dem man die organische Masse des Gehirns durch einen Plastikchip ersetzte oder war die Christina, die er kannte, noch immer in ihrem Körper präsent? Hatten sie ihr am Ende mit dem Verstand auch die Seele genommen oder blieb ihr Wesen erhalten in einer unfassbaren, immateriellen Sphäre? War die Persönlichkeit eines Menschen mehr als nur Hirnmasse und Neuronenfeuer? Und wenn dem so war, woraus bestand diese Persönlichkeit? War sie eine Manifestation jenseits der drei bekannten Dimensionen? Oder war sie ein Verbund aus Geist und Materie, die Quintessenz, die alles zusammenhielt?
    Vielleicht schlief Christina nur und Adrian brauchte lediglich den richtigen Knopf zu drücken, das richtige Programm zu starten, um sie zum Leben zu erwecken.
    Den richtigen Schalter umlegen …
    Es gab jemanden, der ihm diese Fragen möglicherweise beantworten konnte: Dr. Heiner Brandt. Er hatte den Neurologen auf einem der elitären Feste von Christinas Familie kennengelernt. Brandt beschäftigte sich mit den neuesten Erkenntnissen der modernen Hirnforschung und vertrat einen unkonventionellen Standpunkt. Er war davon überzeugt, dass Bewusstsein mehr war als ein ständiges Neuronengewitter im menschlichen Gehirn. Das Netzwerk aus Nervenzellen war für ihn nur die Hardware. Brandt interessierte sich für die Software, das Programm, das hinter dem Bewusstsein steckt. Er war der Meinung, dass die Antwortirgendwo im menschlichen Genom versteckt war. Seiner Meinung nach würde es früher oder später gelingen, ein virtuelles Bewusstsein im Computer zu erzeugen. Und dann ließ sich die Frage nach der menschlichen Seele endgültig beantworten. Aus jetziger Sicht wirkten seine Worte geradezu prophetisch.
    Brandt war kein versponnener Wissenschaftler mit Nickelbrille und wirrem Haar; sondern ein aufgeschlossener, geistreicher Mann in Adrians Alter, der das Leben durchaus zu genießen verstand. Adrian hatte ihn in der Folge ein paar Mal um Rat gefragt, wenn es um psychosomatische Störungen eines Patienten ging, und seinen scharfen Sachverstand schätzen gelernt. Seit Adrian nicht mehr praktizierte, war ihre lockere Freundschaft allerdings eingeschlafen wie so viele andere auch.
    Er öffnete die hintere Tür und ging über den Hof zu einem Schuppen, der schief an der Seitenwand des Stalles lehnte. Der Schuppen diente als Garage und Abstellraum für Dinge, die aus dem anderen Leben des Adrian Sykes stammten.
    In der Mitte des Schuppens stand ein feuerrotes Quad, ein vierrädriges, geländegängiges Motorrad. Er schraubte den Tankdeckel ab und füllte aus einem Kanister Benzin nach. Einen zweiten, vollen Kanister befestigte er am Heck des Quads. Dann betrat er den hinteren Teil des Schuppens, räumte das Gerümpel der Gartengeräte zur Seite und hob drei lose Bodenbretter an. Darunter befand sich eine rostige alte Armeekiste, gesichert mit einem modernen Kombinationsschloss. Adrian öffnete das Schloss und klappte den Deckel auf. In der Kiste lag in einen geölten Lappen gewickelt eine Pistole: Eine Beretta 92 aus den Beständen derArmy. Sie war handlicher und leichter als der Revolver, den er gestern aus dem Versteck geholt hatte. Er strich mit den Fingern über den kalten Stahl und hörte Christinas Stimme.: Du bist ein komischer Vogel, Ad. Ein Heiler und ein Krieger. Das hatte sie oft gesagt.
    Er

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