Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker C Dützer
Vom Netzwerk:
versteckte sich hinter einem der Betonpfeiler.
    In diesem Augenblick explodierte Adrians Geländewagen. Die Druckwelle fegte ihn von den Beinen und schleuderte ihn auf den Asphalt. Sein Instinkt für Gefahr, der ihn während seiner Zeit bei der Army mehrmals das Leben gerettet hatte, erwachte blitzartig. Er hatte kaum den Boden berührt, als er sich schon abrollte und hinter dem Betonpfeiler in Sicherheitbrachte. Eve kauerte neben dem Pfeiler und hielt schützend die Arme über den Kopf. Eine zweite Explosion hallte durch das Parkhaus und erzeugte Echos an den Wänden. Es regnete Glassplitter. Die Hitzewelle fegte wie ein heißer Wüstensturm über sie hinweg.
    Der BMW brannte wie eine Fackel, es stank nach verschmortem Plastik.
    Also gut , dachte er grimmig. Der Kampf ist eröffnet!
    Er spürte Eves Hand auf seinem Arm. Wenn sie ihn nicht zurückgehalten hätte, wäre er ahnungslos in die Falle getappt.
    „Woher wusstest du das?“, fragte er. Ihre Augen waren dunkel und klar wie zwei Bergseen, ihre Lippen bewegten sich, als versuche sie mühsam, Wort zu formen. „Müssen fort. Er kommt“, brachte sie endlich hervor.
    Sie verließen die Tiefgarage durch den Notausgang und gelangten in eine Nebenstraße. Gegenüber dem Haupteingang der Klinik lag ein Taxistand. Sie konnten ihn in zwei Minuten erreichen und mit einem Taxi zur Burg fahren, bevor Janson reagieren konnte. Aber Adrian zögerte. Sein Herz pumpte Adrenalin durch seinen Körper, all seine Sinne erwachten wie ein Radar, der ihn vor möglichen Fallen und Gefahren warnte. Er hatte gehofft, nie wieder in eine solche Situation zu geraten, aber es war beruhigend zu spüren, dass er nichts verlernt hatte.
    Sie würden so schnell wie möglich alle Taxiunternehmen und jeden Autoverleih überwachen. Adrian kannte seinen Gegner nicht, aber er wollte keinesfalls den Fehler begehen, ihn zu unterschätzen. Sie machten einen weiten Bogen um den Taxistand und liefen in eine Gasse hinter dem Häuserblock, dieparallel zur Hauptstraße verlief. Adrian studierte die geparkten Autos am Straßenrand, bis er auf einen altersschwachen, unverschlossenen Ford Fiesta stieß. Eve stand zitternd in der Dunkelheit und beobachtete ihn. Ob sie vor Kälte oder aus Angst zitterte? Erst jetzt wurde Adrian schlagartig klar, dass sie in der Tiefgarage einen vollständigen Satz gesprochen hatte. ,M üssen fort. Er kommt!’ . Wenn er nur mehr Zeit hätte, um zu verstehen!
    Er öffnete die Fahrertür des Fords, aber Eve legte ihm die Hand auf den Arm. „Nein!“, sagte sie.
    Er ließ erstaunt die Tür los. Eve ging an der Reihe der geparkten Autos entlang. Vor einem dunkelroten Mazda MX5 blieb sie stehen.
    Adrian ging ihr nach und flüsterte: „Das hat keinen Sinn, der hat eine Wegfahrsperre.“
    Eve legte die Hand auf die Motorhaube und lächelte. Die Zentralverriegelung klackte und der Motor sprang mit einem kräftigen Brummen an. Adrian starrte ungläubig auf den Mazda.
    „Wie hast du das gemacht?“ Er ging um den Sportwagen herum zur Fahrertür. Der Motor tuckerte tief und kräftig im Leerlauf.
    Eve brach den Bann und stieg in den Wagen. Adrian setzte sich hinter das Lenkrad und steuerte den Mazda aus der Parklücke.
    Sie hatten noch keine hundert Meter zurückgelegt, als hinter ihnen ein Wagen in die Straße einbog. Adrian gab Gas, der Mazda machte gehorsam einen Satz nach vorne. Dennoch holte der Wagen schnell auf und näherte sich mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Es war ein weißer Sprinterbus. DerFahrer fuhr so dicht auf, dass die Scheinwerfer das Rückfenster mit gleißendem Licht ausfüllten.
    Adrian beschleunigte und raste auf das Ende der schmalen Gasse zu. Der Lieferwagen hielt mühelos mit. Erneut gab der Fahrer Gas, der Sprinter krachte mit voller Wucht in das Heck des Mazdas und schob den flachen Wagen vor sich her wie ein Spielzeugauto.
    Sie waren noch einen Häuserblock von der Einmündung zur Hauptstraße entfernt, als vor ihnen ein zweiter Lieferwagen aus einer Seitenstraße rollte und die Gasse blockierte. Eve schrie auf. Adrian trat mit aller Kraft auf die Bremse.
    Der Sprinterbus fuhr auf und versetzte den Mazda in eine heftige Linksdrehung. Adrian versuchte verzweifelt, die Kontrolle über den Wagen zu behalten, das Lenkrad rutschte bockend durch seine Finger und versengte seine Handflächen. Der schmutzige graue Putz der Hauswand kam rasend schnell näher, der Wagen rutschte und schlitterte im allerletzten Moment durch eine Lücke zwischen den Häusern. Die

Weitere Kostenlose Bücher